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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond
Autoren: Unbekannt
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Drei Mann starben wegen dieses Trugschlusses, denn die Sprengung löste selbstverständlich eine Verteidigungsautomatik aus. Glücklicherweise scheint sie nur lokal zu funktionieren, so daß im Innern der Stadt kaum Gefahr bestehen wird. Die Verteidigungsautomatik dieses Tores wurde inzwischen zerstört."
    „Dennoch werden wir uns vorsehen", ergänzte Perish. „Ich gehe zuerst in die Stadt."
    „Den Teufel wirst du!" brauste sein Vater auf. „Bei allen Geistern der Barrier ich..."
    „Du übernimmst selbstverständlich meine Rückendeckung, Dad. Ich fliege mit meiner Dragon-Ausrüstung voraus und erkunde."
    „Na schön!" gab Mokart senior nach, weil er einsah, daß sein Sohn mit der Dragon-Ausrüstung beweglicher sein würde als jeder andere Mann.
    „Was war das übrigens vorhin für ein Schlag?" fragte einer der Soldaten.
    Cronot deutete mit dem Daumen zum Heckbildschirm.
    Dort war das Abbild eines riesigen Wasserfalles zu sehen, eigentlich eines Wasserstrahles, der aus der inneren Tunnelmündung hervorschoß und nach etwa zweihundert Metern in den Sie mündete.
    „Und da sind wir herabgeflogen?" fragte der Soldat ungläubig.
    „Scheint so, mein Junge", gab Cronot ironisch lächelnd zurück.
    „Wo bleibt denn das Wasser?" fragte Captain Geraldi. „Und wie kommt es, daß der Wasserspiegel in dem oberen Sie immer gleichbleibt?"
    Perish lachte.
    „Sehen Sie sich den 'Wasserfall' einmal genauer an, Captain!"
    Geraldi blickte zuerst ihn, dann den Wasserfall an.
    „Oh!" machte er dann. „Das sieht ja aus, als wäre das Wasser gefroren. Wo bleibt denn die Fallenergie?"
    „Es gibt keine", erklärte Perish Mokart. „Was wie ein Wasserstrahl aussieht, ist in Wirklichkeit eine Wasserbrücke, die von Traktorstrahlen in der Luft gehalten wird. Das Wasser zwischen den beiden Seen bewegt sich überhaupt nicht."
    „Phantastisch!" rief der Captain begeistert. „Und das alles funktioniert nach fünfzigtausend Jahren immer noch einwandfrei?"
    „Ja", murmelte Cronot. „Unsere Vorfahren hatten schon einiges zu bieten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir ihren damaligen technisch-wissenschaftlichen Stand wieder erreicht haben. Vielleicht erleben wir in der Stadt noch einige Überraschungen."
    „Hoffentlich!" sagte Mokart junior.
     
    *
     
    Perish Mokart riß den Magnetsaum der Plastonhülle auf und zog ein ledrig wirkendes Bündel Häute heraus. Er faltete es auseinander und schnallte sich die breiten Gurte über die Schulter. Danach drückte er auf einen Knopf, der sich auf dem flachen Kästchen befand, das die Gurte über seiner Brust zusammenhielt. Die ledrigen Häute entfalteten sich und spannten sich plötzlich gleich gigantischen Fledermausschwingen.
    Perish steckte die Hände in die Rezeptormanschetten an der Flughautverstrebung.
    „Ich bin bereit, Dad."
    Cronot Mokart versah den letzten Pfeilschaft mit einer Atothermspitze und spannte probehalber die Sehne seines Sportbogens.
    „Du weißt Bescheid, Perish! Zuerst Scheinangriff - und dann hochziehen, damit du aus dem Schußbereich der Automatwaffen kommst!"
    „Klar, Dad!"
    „Ist das nicht zu gefährlich?" fragte Captain Geraldi. beunruhigt.
    Er saß mit den Soldaten seiner Gruppe auf dem kleinen Schweber, den die Kosmohistoriker mitgebracht hatten.
    „Alles andere wäre noch gefährlicher", gab Cronot zurück. „Im Grunde genommen kann überhaupt nichts passieren. Wenn es in der Stadt eine funktionierende Reparaturzentrale gäbe, wäre das Schott längst instandgesetzt worden. Da es nicht repariert wurde, dürften auch die zerstörten Verteidigungswaffen noch nicht wieder funktionieren."
    Er nahm einen präparierten Pfeil aus dem Köcher, setzte die Nock auf die Mitte der Sehne und nickte seinem Sohn zu.
    „Fertig!"
    Perish Mokart stieß einen schrillen Schrei aus und federte hoch. Die Sprungkraft des Oxtorners verblüffte jeden Erdgeborenen, der so etwas noch nie gesehen hatte. Die Soldaten reckten die Hälse.
    Perish war ungefähr zwanzig Meter hoch gesprungen. Im Flatterflug der Fledermäuse schwang er sich völlig lautlos bis auf hundert Meter Höhe, dann flog er auf das zerschossene Eingangsschott zu.
    Cronot zielte mit der Pfeilspitze auf die geschwärzten Löcher, hinter denen sich die Waffenmündungen der Abwehrautomatik einst verborgen hatten - oder wieder verbargen.
    Aber nichts geschah.
    Perish stieß pfeilschnell auf das Schott herab - und flatterte wieder empor Die künstlichen Flughäute bewegten sich rasend schnell.
    Im nächsten
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