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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen mir helfen.« Und Uschi sprudelte hervor, was vorgefallen war.
    Der Llewellyn-Lord war einer der Eingeweihten, die um die besonderen Kräfte der Zwillinge wußten.
    »Glauben Sie, daß es sich um ein gezieltes Attentat handelt?« fragte er nachdenklich. »Jemand, der unserem Freund Zamorra nahesteht, ist immer bevorzugtes Ziel der dunklen Mächte.«
    »Ich weiß es eben nicht«, seufzte Uschi. »Ich dachte mir, daß Sie vielleicht die Stelle ausloten und die Falle erkennen könnten. Dann wüßten wir entschieden mehr.«
    Sir Bryont hob die Schultern.
    »Ich will es versuchen«, sagte er. »Aber ich stelle es mir nicht sonderlich einfach vor. Das Aufspüren wäre es besser, Zamorra herbeizurufen. Aber da ich hier nicht Hausherr bin, muß ich das erst mit Sir Perry absprechen. Hoffentlich sagt er ja.«
    »Was er sagt, ist mir vollkommen egal«, seufzte Uschi. »Hauptsache, jemand hilft meiner Schwester.«
    »Wir werden das Kind schon schaukeln«, sagte der Lord. »Warten Sie, ich kleide mich nur ein wenig standesgemäß an. Die Herrschaften achten doch zu genau auf Konventionen.«
    ***
    »Was Sie und dieses Mädchen sich da geleistet haben, ist unerhört«, stellte Sir Perry Wintherbottam fest. »Schockierend. Meine Frau ist jetzt noch entsetzt über diesen Anblick. Wenn Sie wenigstens ordentliche Badekleidung gewählt hätten… aber so sehe ich mich gezwungen, Sie meines Hauses zu verweisen. Sie und das Mädchen… welches von den beiden war es überhaupt?«
    »Sir, das ist doch zweitrangig«, versuchte Hans Plohn zu protestieren.
    »Ich werde mich für mein Verhalten und das meiner Begleiterin in aller Form bei Ihrer Frau Gemahlin entschuldigen… aber bitte, Sir, nehmen Sie es nicht so ernst. Es war… eine Art Notfall. Das Mädchen stürmte plötzlich aus dem Zimmer, und ich versuchte noch…«
    Sir Perry winkte ab.
    »Interessiert mich nicht, junger Mann. Sie mögen ein ausgezeichneter Architekt sein, und Sie sind dafür auch entsprechend entlohnt worden. Aber was Ihr gesellschaftliches Auftreten angeht – es ist skandalös. Sie hätten sich eine weitaus weniger turbulente Begleitung wählen sollen. Außerdem ersehe ich aus Ihren Worten, daß Sie und dieses Mädchen im gleichen Zimmer genächtigt haben… auch das ist schockierend. Ich kann ein solches Verhalten auf meinem Grund und Boden, in meinem Haus nicht dulden. Wenn es sich herumspricht, sind wir für die Gesellschaft unmöglich gemacht worden. Ich hoffe für uns und für Sie, daß außer meiner Frau und dem Butler niemand Sie beobachtet hat. Andernfalls…«
    Der Architekt seufzte.
    Sir Perry verzichtete darauf, seine Drohung zu konkretisieren. »Lassen Sie Ihr Gepäck und das der jungen Dame, sofern sie eine ist, richten – und dann verlassen Sie mein Anwesen. Ich betrachte unsere Geschäftsverbindung hiermit als endgültig erloschen. Guten Tag, Herr Plohn. Es gibt auch auf den britischen Inseln ausgezeichnete Architekten, die künftige Aufträge liebend gern und präzise ausführen werden.«
    »Arroganter Hund«, murmelte Plohn auf Deutsch, wandte sich ab und verließ das geräumige Arbeitszimmer, in das seine Lordschaft ihn zitiert hatte wie einen Lakai. Und er war der Aufforderung auch prompt gefolgt!
    Im Nachhinein hätte er sich dafür am liebsten geohrfeigt.
    Der Rausschmiß hatte sich nunmehr auch auf ihn erweitert! Das konnte und durfte doch einfach nicht wahr sein! Unbändiger Zorn auf das verrückte Verhalten des Mädchens stieg in ihm auf, aber auch auf die vorsintflutlichen Ansichten von Lord und Lady Wintherbottam. Aber was sollte er machen? Er saß am kürzeren Ende des Hebels.
    Während der Party war er mit einer Reihe reicher und einflußreicher Leute zusammengekommen, von denen er sich lukrative Aufträge erhofft hatte. Der Adel Englands erschien ihm als ein Jagdgrund, den auszuschöpfen es sich lohnte. Auf dem Kontinent war wenig für ihn, zu holen.
    Hier aber hatte er mit der Restaurierung des Traumschlosses ein Meisterstück geliefert, das ihm Tür und Tor zu weiteren Aufträgen auf der Insel hatte öffnen sollen.
    Aus der Traum.
    Jetzt stand er wieder am Anfang.
    Er sah aus dem Korridorfenster hinaus in den Freizeitpark. Er runzelte die Stirn. Da kauerten zwei Menschen am Pool, dort, wo Monica angeblich verschwunden war. Uschi Peters und dieser Schotte… wie hieß er noch gleich? Saris?
    Was machten die beiden da?
    Verblüfft sah Plohn zu. Plötzlich stand jemand neben ihm. Sir Perry persönlich. »Sie sind ja noch immer
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