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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erweisen.«
    Die blonde Telepathin nickte. »Einverstanden. Wann fangen wir an?«
    Sir Bryont sah auf die Uhr.
    »Nach dem Tee«, ordnete er trocken an.
    ***
    Die Schuppigen transportierten Monica nicht besonders weit. Schon nach etwa zehn Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht, ein bizarres Gebilde aus Holz und Metall, das am Anfang einer riesigen Schneise im Wald stand. Das Ding hatte eine vertrackte Ähnlichkeit mit einem Flugzeug.
    Nein: es war ein Flugzeug! Es sah zwar ein wenig ungewöhnlich aus, aber die aerodynamische Grundform wurde von der Funktion vorgegeben.
    Das Flugzeug besaß Propellerantrieb. Es war etwa so groß wie ein Stadtbus und besaß eine riesige Einstiegsluke.
    Aus ihr trat ein Mann in einer dunkelblauen Toga hervor. Er trug einen Stirnreif, in dem einige Diamanten blitzten. Prüfend sah er das Mädchen an.
    »Gut«, sagte er. »Sehr gut. Woher kommt sie?«
    Monica wunderte sich, daß sie ihn verstand. Sie hatte geglaubt, in einer exotischen Umwelt vor Sprachprobleme gestellt zu werden. Aber dem war offenbar nicht so. Die Echsenmänner begannen durcheinander zu zischeln. Monica verstand nichts, aber der Mann in der Toga schien da keine Probleme zu haben.
    »Wer bist du?« sprach Monica ihn direkt an, das Zischeln der Echsenmänner unterbrechend.
    Der hochgewachsene Stirnreifträger drehte den Kopf.
    »Man spricht mich nicht unerlaubt an«, sagte er. »Auf die Knie!«
    Monica dachte gar nicht daran, ihm den Gefallen zu tun. Da wurde sie von zwei Echsenmännern zu Boden gestoßen. Sie schrie auf, als sie der Schlag einer Schuppenhand traf.
    »Du darfst mir auf meine Fragen antworten«, sagte der Blaugekleidete.
    »Wer bist du, woher kommst du und wo sind deine Begleiter? Denn du bist bestimmt nicht allein in diesem deltaverlassenen Urwald.«
    Monica sah ihn abschätzend an.
    Wo immer sie auch angekommen war – dieser Mann schien über Macht zu verfügen, und die Echsenmänner waren seine Untergebenen. Wenn sie sich widersetzte, konnte das für sie nur ungut ausgehen. Die anderen hatten sie in ihrer Gewalt. Warum? Sie verstand die Zusammenhänge nicht.
    »Ich heiße Monica, bin allein und weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin«, sagte sie. »Wer bist du, und warum hast du mich gefangennehmen lassen?«
    »Ich habe dir erlaubt zu antworten, nicht aber zu fragen«, sagte der Mächtige. »Legt ihr einen Knebel an. Ich mag derlei Geschwätz nicht.«
    Monica sprang auf und versuchte sich zu wehren. Aber die Echsenmänner wurden mit roher Kraft schnell mit ihr fertig, legten ihr Fesseln und Knebel an. Dann schafften sie sie in das Flugzeug. Sie wurde in den rückwärtigen Teil gebracht, und die Echsenmänner setzen sich zu ihr.
    Der Toga-Träger verschwand weiter vorn hinter einer Trennwand.
    Die Außenluke wurde geschlossen. Nur durch kleine fünfeckige Fensteröffnungen drang jetzt noch Licht herein.
    Die Motoren sprangen an und begannen zu brüllen. Mit heftigem Ruck setzte das Flugzeug sich in Bewegung, rumpelte über die lange, breite Schneise und gewann endlich an Höhe.
    Sie flogen, irgendwo hin.
    Monica überlegte.
    Sie fragte sich, auf welchem Weg sie in diese Welt gelangt war. Sie hatte sich nicht bewegt, sie war sich auch nicht bewußt, durch ein Weltentor gestürzt zu sein. Sie hatte am Pool gelegen, sich gesonnt, im Taschenbuch gelesen – und irgendwie war sie in eine fremdartige Szenerie hinübergeglitten.
    Sie versuchte, sich zu erinnern. Die Helden des Buches waren durch einen Wald marschiert, und sie hatte förmlich bei ihnen zu sein geglaubt… dann kam die Falle…
    Es war unfaßbar, so völlig anders als sie es von anderen Weltenwechseln her kannte. Wo war sie gelandet?
    In der Welt, die das Buch ihr beschrieb? Aber das konnte nicht sein!
    Dort gab es keine Flugzeuge, statt dessen aber fliegende Teppiche.
    Niemand hinderte sie, als sie sich mühsam aufrichtete. Die Fesseln an ihren Füßen gewährten ihr etwas Spielraum; sie konnte kleine trippelnde Schritte machen. Sie arbeitete sich an eines der Fenster heran.
    Unter dem Flugzeug erstreckte sich eine schier unendliche Dschungelhölle.
    Das Flugzeug strich dicht über den Baumkronen dahin. Unweit der Maschine öffnete sich der Wald zu einem Morastsee, in dem ein Ungeheuer den Kopf hob.
    Ein Drache… ?
    Es mußte einer sein.
    Einer, wie er in dem Buch beschrieben wurde… und doch anders!
    Dort waren die Drachen intelligente Geschöpfe. Dieser hier aber wirkte tierhaft. Er hob den kantigen Schädel, als er des Flugzeuges
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