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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier«, stellte er fest, sah nach draußen und erstarrte.
    »Was soll denn diese heidnische Zeremonie?« fauchte er. »Das werden wir ein für allemal unterbinden!« Und mit raumgreifenden Schritten eilte er davon, der Treppe entgegen.
    Heidnische Zeremonie?
    »Ich glaube, ich träume, aber das muß ein Alptraum sein«, murmelte Plohn und sah zu, wie der Lord mit Kreidestaub einen Drudenfuß auf den Rasen zeichnete.
    Mehr und mehr kam der Architekt zu der Überzeugung, daß nicht die anderen, mit denen er in diesem Fall zu tun hatte, verrückt waren, sondern er selbst.
    ***
    Sir Bryont versuchte es mit einer Beschwörung. Viel konnte er dazu nicht einsetzen – erstens waren der Weißen Magie in dieser Hinsicht ohnehin enge Grenzen gesetzt, zweitens aber fehlten ihm die nötigen Hilfsmittel.
    Auf die Schnelle konnte er sie nicht beschaffen oder beschaffen lassen, mußte sich also auf die magische Kreide und sein Fachwissen verlassen.
    Er zeichnete den Drudenfuß und einige Symbole ins Gras, von denen er annahm, daß sie den gewünschten Zweck erfüllen würden. Dann versuchte er die Zeichen mit Zauberformeln zu aktivieren.
    Aber es zeigte sich keine Wirkung.
    Der Boden war an dieser Stelle gewissermaßen magisch tot. Es war völlig unmöglich, daß es hier so etwas wie ein Tor in eine andere Dimension oder Welt gab.
    Aber noch ehe der Lord der Sache tiefer auf den Grund gehen konnte, stapfte Sir Perry heran.
    »Ich muß doch sehr bitten, mein lieber Bryont«, ereiferte er sich. »Was soll dieser Hokuspokus auf meinem Rasen? Hören Sie bitte sofort damit auf. Und diese junge Dame hat übrigens Hausverbot. Ich frage mich, warum sie immer noch hier ist.«
    »Weil hier jemand verschwunden ist – die Schwester dieser Dame«, sagte der Schotte. »Wir versuchen soeben herauszufinden, wie das geschehen konnte.«
    Sir Perry Wintherbottam atmete tief durch.
    »Das sind doch Albernheiten, mein lieber Bryont. Verschonen Sie uns mit diesen Kindereien. Ich werde Anweisung geben, daß der Dreck hier entfernt wird. Die anderen Gäste könnten sich doch sehr wundern. Ich wußte gar nicht, daß Sie irgend welchen obskuren Teufelskulten huldigen.«
    Bryont Saris schüttelte den Kopf.
    »Ich huldige keinem Teufelskult. Es geht hier um Dinge, die Sie ohnehin nicht verstehen, also urteilen Sie bitte nicht vorschnell.«
    »Ich will diese Dinge auch gar nicht verstehen«, sagte Sir Perry spitz.
    »Ich will, daß Sie mit dem Unfug aufhören. Unverzüglich.«
    »Schon gut«, murmelte der Llewellyn. Er nahm Monicas Bikini, Sonnenbrille, Sonnenöl und das Taschenbuch auf und drückte es Uschi in die Hand.
    »Ich denke, wir werden abreisen«, sagte er leise, während Sir Perry davonrauschte. »Zeitlich ein wenig getrennt – ich möchte es mit diesem Holzkopf nicht mit Gewalt verderben dadurch, daß er die richtigen Schlüsse zieht. Ich brauche ihn noch für ein paar Winkelzüge im Parlament. Aber es dürfte auch illusorisch geworden sein, hier noch etwas feststellen zu können. Man läßt uns nicht. Wissen Sie was, Uschi? Ich lasse zwei Plätze für einen Flug nach Paris oder Lyon buchen.«
    »Sie wollen direkt zu Zamorra?«
    Der Lord nickte. »Natürlich. Nach hierher kommen lassen kann ich ihn wohl kaum. Also müssen wir versuchen, von Frankreich aus etwas zu unternehmen. Zamorra hat weit mehr Möglichkeiten, als sie mir zur Verfügung stehen.«
    ***
    Da zuckte ein Blitz an Monica Peters vorbei und traf den Kopf der Schlange.
    Der Blitz erwies sich als ein metallischer langer Pfeil, der im Rachen des Untiers stecken blieb. Die zuschnappenden Giftzähne verfehlten das Mädchen um Haaresbreite. Die Schlange zuckte zurück, stieß einen Zischlaut aus – und im nächsten Moment zerbröckelte ihr dreieckiger Kopf zu einer Staubwolke.
    Der mächtige Körper auf dem Ast zuckte, verlor den Halt und rauschte in die Tiefe. Unten schlug er auf. Der Pfeil, der den Auflösungsprozeß ausgelöst hatte, blieb irgendwo im Boden stecken.
    Monica selbst konnte sich nicht länger in der verkrümmten Stellung halten. Ihr Oberkörper pendelte wieder nach unten, und verschwommen sah sie dunkle Gestalten, die über die Lichtung huschten und irgend etwas taten. Augenblicke später wurde sie an dem Seil nach unten gelassen.
    Sie wußte nicht, ob sie über die Rettung in letzter Sekunde froh sein konnte. Denn diese Gestalten waren ihr unheimlich.
    Sie kam unten auf, blieb liegen. Der Blutstau in ihrem Kopf machte ihr zu schaffen, lähmte sie förmlich. Eigentlich
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