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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätte sie sich jetzt von der Fessel befreien können. Aber sie schaffte es einfach nicht. Sie konnte nur liegen bleiben und hoffen, daß sie sich rasch genug wieder erholte.
    Zischlaute ertönten.
    Endlich konnte sie wieder einigermaßen klar sehen. Fünf hochgewachsene Gestalten umringten sie und starrten auf sie herab. Sie trugen lederne Rüstungen, die fast den gesamten Körper bedeckten. Dort, wo das nicht der Fall war, war grünlichbraune Schuppenhaut zu sehen. Die Köpfe waren reptilartig mit kleinen, tückischen Augen. Eine Mischung aus Schlange und Krokodil… Monica sah auch die schuppigen Schwänze unter den Rüstungen hervorragen.
    Echsenmenschen…
    Sie waren mit Kurzschwertern und Langbögen bewaffnet. Und es gab für Monica keinen Zweifel, daß sie es waren, die die Schlingenfalle aufgestellt hatten.
    »Wer seid ihr?« stieß sie hervor. »Was wollt ihr von mir?«
    Da bückten sich zwei, packten mit ihren krallenbewehrten Schuppenhänden zu, rissen das nackte blonde Mädchen vom Boden hoch und schleiften es wortlos mit sich davon.
    Die anderen Echsenmänner folgten ebenso stumm. Nur manchmal zischelten sie sich etwas zu, während sie ständig nach allen Richtungen sicherten, um vor Überfällen wilder Tiere sicher zu sein.
    ***
    »Immer, wenn man glaubt, für ein paar Tage Ruhe zu haben, kommt etwas dazwischen«, seufzte Professor Zamorra. Der hochgewachsene, durchtrainiert wirkende Mann sah durchaus nicht wie ein knochentrockener Gelehrter aus, eher wie ein Abenteurer. Und das war er im Grunde auch. Und mehr als das, er war ein Dämonenjäger mit überragendem Fachwissen in Sachen Magie.
    »Du solltest dich freuen, so seltenen Besuch in unseren Hallen empfangen zu dürfen. Wie lange ist es eigentlich her, daß wir Sir Bryont zuletzt gesehen haben?« tadelte Nicole Duval, seine Gefährtin.
    »Mindestens ein paar Ewigkeiten«, murmelte der Parapsychologe.
    Die Begrüßung fiel herzlich aus – wenngleich Zamorra auch ahnte, daß da wieder etwas auf ihn zukam. Denn umsonst kam der schottische Lord nicht nach Frankreich. Und daß Uschi Peters allein war, ohne ihre Schwester, gab ebenfalls zu denken. Da war etwas passiert…
    Uschi kam sofort zur Sache, unterstützt von Sir Bryont, der hier und da erklärend einsprang.
    »An Ort und Stelle dürfte also nur mit Gewalt etwas zu klären sein«, schloß der Lord, »und das möchte ich vermeiden. Trotzdem kannst du uns vielleicht helfen. Da wir nun nicht mehr an den Ort des Geschehens herankommen, haben wir immerhin die Sachen mitgebracht, die zurückgeblieben sind.«
    Er öffnete einen flachen Aktenkoffer und legte das zusammengerollte Badetuch, und die anderen Utensilien vor Zamorra auf den Tisch, einschließlich des Taschenbuches. Zamorra nahm es in die Hand. Deutsch beherrschte er in Schrift und Sprache fließend. Das Titelbild zeigte einen riesigen Drachen, der mit gespreizten Schwingen am Boden kauerte und den Betrachter ansah, davor stand, ein Mann in silberner Rüstung.
    »Der Drachenlord, von Rolf Michael«, murmelte Zamorra. »Ach, der… die Welt ist doch klein. Ist das Buch wenigstens spannend?«
    »Ich hab’s leider noch nicht gelesen, aber Moni war zumindest von der ersten Hälfte begeistert«, erklärte Uschi.
    Zamorra wog das Buch in der Hand. Da war irgend etwas in ihm, das ihn alarmierte, aber er wußte nicht, so recht, worauf er zu achten hatte.
    War es wirklich das Buch, oder war es der Bikini, den Nicole sachkundig untersuchte? »Würde mir auch stehen«, ver kündete sie. »So was brauche ich auch noch, cherie.«
    »Ziehst du ja doch nie an«, murmelte Zamorra verdrossen. Er sah den Lord und die Telepathin an. »Ich soll versuchen, einen Blick in die Vergangenheit zu tun, ja?«
    »Mit dem Amulett müßte das doch möglich sein«, sagte der Lord.
    Zamorra nickte. »Ich hoffe, daß es über die Entfernung klappt. Bisher habe ich solche Experimente immer nur an Ort und Stelle gemacht. Aber vielleicht helfen diese Sachen hier, einen Bezug herzustellen.«
    »Du mußt es einfach schaffen, Zamorra«, murmelte Uschi Peters.
    Zamorra lächelte. »Warten wir es erst einmal ab«, sagte er. »Wenn es so nicht klappt, klappt es anders. Es gibt immer irgend eine Möglichkeit.«
    »Können wir dir helfen?«
    »Ihr könnt«, sagte Zamorra. »Wir müssen versuchen, unsere Kräfte zusammenzuschließen. Du auch, Uschi – vielleicht bekommen wir Kontakt zu deiner Schwester, und in dem Fall könnte deine wiedererwachende Telepathie sich als nützlich
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