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033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

033 - Die Herberge der 1000 Schrecken

Titel: 033 - Die Herberge der 1000 Schrecken
Autoren: Larry Brent
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»Esparia«
erreicht.
    Es war ein großes Hotel. Breite Stufen führten zu einem gläsernen
Eingang.
    An einem Marmortisch saß ein dunkelhäutiger, gutaussehender
Gentleman, der in der französischen Zeitung »Les Informations« las.
    Der Amerikaner ging direkt auf die Rezeption zu. Er erkundigte
sich nach David Roumer. Es verwunderte ihn nicht, daß der Hotelangestellte,
sofort Bescheid wußte. In den letzten Tagen schien der Name Roumer hier öfter
ausgesprochen worden zu sein.
    »Sind Sie von der Polizei, Senor?« wollte der Spanier hinter der
Rezeption wissen.
    »Nein. Ich bin ein Freund Mr. Roumers. Wir hatten uns hier in Córdoba verabredet.
Ich komme aus London, von wo ich letzte Nacht eingetroffen bin. Kann ich Mr.
Roumer sprechen?«
    »Es tut mir leid, Senor. Mr. Roumer ist schon seit drei Tagen
nicht mehr in diesem Hotel.«
    Larry tat überrascht. »Er ist abgereist? Aber das hätte er mir
doch mitgeteilt...«
    »Die Polizei hat sich schon öfter nach Mr. Roumer erkundigt. Es
heißt, daß er einen Unfall hatte.«
    »Einen Unfall?«
    »Man sagt so.« Der Hotelangestellte zuckte die Achseln. »Ich kann
darüber nicht allzuviel sagen, Senor. Am besten ist es, wenn sie sich mit der
Polizei in Verbindung setzen.«
    Larry warf ihm einen etwas seltsamen Blick zu, der alles und doch
nichts sagte. Er dämpfte die Stimme ein wenig. »Vielleicht möchte ich das aber
gerade nicht, Senor.« Seine Rechte rutschte über den Tisch. Er öffnete die
Finger ein wenig, so daß der Fünfzig-Dollar-Schein deutlich sichtbar wurde.
    Der Spanier preßte die Lippen zusammen, Larry Brent sah nicht auf.
»Er gehört Ihnen. Ich bin ein Geschäftsfreund von Mr. Roumer. Es liegt mir sehr
viel daran, etwas über sein Schicksal zu erfahren. Ich habe jedoch berechtigte
Gründe, meine Instruktionen nicht bei der Polizei einzuholen, verstehen Sie?«
    Der andere nickte nur.
    Larry Brent hatte sich seine Rolle, die er spielen wollte, genau
zurechtgelegt. Er mußte den Anschein erwecken, daß es zwischen ihm und Mr. Roumer
eine geheimnisvolle Verbindung gab. Ob das gut war oder nicht, das würde erst
die nahe Zukunft zeigen.
    X-RAY-3 ließ die Dollarnote los. Unauffällig nahm der Spanier sie
an sich.
    »Es ist ein Geschäft, für Sie«, fuhr Larry fort. »Sie brauchen nur
auf meine Fragen zu antworten, das ist alles. Was ist das mit Mr. Roumers -
Unfall gewesen?« Er betonte das Wort »Unfall« sehr auffällig.
    Der Spanier beugte sich zu ihm herüber. »Man weiß darüber nichts
Genaues, Senor. Es besteht die allgemeine Ansicht, daß Mr. Roumer einem
Verbrechen zum Opfer fiel. Das Wort Entführung ist gefallen. Ich wollte das
nicht gleich sagen. Ich wußte nicht... Sie müssen verstehen, die
Geschäftsleitung hat es nicht gern, daß über diese Dinge gesprochen wird. Mr.
Roumer war ein Gast unseres Hauses, und der Ruf...«
    Larry nickte. »Ich verstehe. - Sagen Sie, empfing Mr. Roumer oft
Gäste?«
    »Nein, Senor.«
    »War er oft unterwegs? Hielt er sich meistens im >Espana<
auf?«
    »Mr. Roumer war sehr viel unterwegs. Er liebte die Gegend. Er war
zudem ein begeisterter Schmalfilmamateur. Ich glaube, es gibt kein historisches
Gebäude in Córdoba, das von ihm nicht auf den Film
gebannt wurde.«
    »Was für einen Eindruck hatten Sie von Mr. Roumer?« fragte er
zwischen zwei Zügen, nachdem er die Zigarette angezündet hatte.
    »Er liebte das Leben, Senor. Und die Frauen! Ich glaube, daß kaum
ein Abend verging, wo er nicht ein Striptease-Lokal aufsuchte oder einen
Nightclub. Aber bitte, Senor, behandeln Sie diese Ausführungen vertraulich!«
    »Das versteht sich von selbst.« Larry Brent warf aus den
Augenwinkeln einen Blick auf den einsamen Farbigen in der Ecke am Mafmortisch.
Er las noch immer in seiner »Les Informations«.
    Ruhig und mit gedämpfter Stimme stellte Larry noch eine Reihe von
Fragen. Der Hotelangestellte hatte zu berichten gewußt, daß die »Flamenco-Bar«
offenbar besonders hoch im Kurs bei Mr. Roumer gestanden hatte. Durch Zufall
habe er einmal ein Streichholzkärtchen gesehen, das den Namenszug der
betreffenden Bar getragen habe. Die Rückseite des Kärtchens sei eine Fotografie
gewesen, auf der Mr. Roumer mit einer ausnehmend hübschen Striptease-Tänzerin
abgebildet gewesen sei.
    Diese Bar konnte die Sprosse auf einer Leiter sein, die zu
besteigen sich lohnte, überlegte Larry. Es konnte auch ein Hinweis sein, der
gar nichts wert war. Andernfalls würde er die anderen Nachtbars und
Striptease-Lokale systematisch
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