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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
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Oberstleutnant Bert Hefrich, meldete sich.
    „Um Himmels willen, Sir! Tun Sie etwas! Das Knallgasgemisch diffundiert bereits durch die Tankwandungen. Es steht unter einem Druck von vierzigtausend Atmosphären. Die CREST kann uns jeden Augenblick um die Ohren fliegen!"
    „Dann halten Sie Ihre Ohren nicht hin!" gab Rhodan zurück.
    Der Großadministrator lächelte das Abbild des LI auf dem Interkomschirm an. Er war in dieser Stunde der Gefahr wieder der eiskalte Mann, als den ihn seine Untergebenen und Vorgesetzten bereits zu der Zeit kennengelernt hatten, als er noch Risikopilot der US-Space-Force gewesen war und in zerbrechlichen Blechkapseln um die Erde kreiste um den ersten Mondflug der Menschheit vorzubereiten.
    Seine Bemerkung entsprang nicht einem übertriebenen Hang zum Zynismus, sondern praktischen Gründen. Die Besatzung hörte das Gespräch mit, und sie sollte wissen, daß ihr Chef weit davon entfernt war, die Nerven zu verlieren.
    Endlich meldete Atlan, daß die Männer draußen genügend Abstand zwischen sich und die CREST gebracht hätten.
    Ische Moghu startete mit geringsten Werten und mit kombiniertem Einsatz von Abstoßfeldern und Impulstriebwerken.
    Dennoch heulte ein Orkan über die Hochebene, als das mächtige Schiff sich vom Boden erhob. Das Savannengras duckte sich flach auf den Boden, und die in der Nähe des Landeplatzes wachsenden Bäume und Sträucher verloren ihre Blätter.
    In fünfhundert Metern Höhe schaltete der Erste Offizier die Impulstriebwerke aus. Nur von den Abstoßfeldern gesteuert und von der Kraft der Antigravprojektoren gehalten, schwebte die CREST IV über den Wasserfall und kam in der Mitte des Binnenmeeres zum Stillstand.
    Roi Danton legte die Hand auf die Schaltplatte der Schnellentlüfter und blickte den Großadministrator fragend an.
    Rhodan nickte.
    „Es hilft nichts, wir müssen das Risiko eingehen, sonst dauert es zu lange „ Der Freihändler preßte die Hand auf die Schaltplatte. Seine Stirn bedeckte sich mit feinen Schweißperlen.
    Da die Triebwerke schwiegen horten sie alle über die Außenmikrophone das schrille Pfeifen, mit dem das Knallgasgemisch aus den Wassertanks gepreßt wurde. Ab und zu entwich das unter Überdruck stehende Gemisch mit explosionsartigem Knallen.
    „Das war in letzter Sekunde, Sir!" meldete der Chefingenieur. „Der Druck in den Behältern läßt rapide nach. Wir sollten..."
    Rhodan erfuhr nicht mehr, was ihm Bert Hefrich vorschlagen wollte. Über die Bildschirme der Panoramagalerie zuckten blauweiße Blitze. Ein furchtbares Krachen schüttelte den Schiffsgiganten.
    Als die Männer in der Zentrale die Schrecksekunde überwunden hatten, lagen unter ihnen ausgedehnte Felder von Zirruswolken.
    „Donnerwetter!" entfuhr es Ische Moghu. „Die CREST wollte auf einmal Flüssigkeitsrakete spielen.
    Das explodierende Knallgas hat uns acht Kilometer hochgeschleudert!"
    „Beachtliche Leistung", bemerkte Atlan mit blassem Gesicht. „Rechnen Sie sich aus, wieweit die Trümmer der CREST geflogen wären, hätten wir es nicht gerade noch geschafft..."
    „Du solltest lieber ausrechnen, was wir tun können, Freund", erwiderte Rhodan sarkastisch. „Das ganze schöne Wasser von Clearwater nutzt uns überhaupt nichts mehr - und nach einem anderen Planetensystem zu suchen..."
    „Das wäre ein Hasardspiel", murmelte Moghu. „Wir müssen mit dem Problem Clearwater fertig werden."
     
    6.
     
    Sie mußten das Problem von Clearwater lösen - oder sterben. Aber niemand sah eine Möglichkeit, das unintelligente Leben eines ganzen Planeten, das durch eine „Sympathie - Symbiose" emotionell miteinander verbunden war, zum Abbruch seiner Angriffe zu bewegen.
    „Es ist ein Jammer", sagte John Marshall. „Ein Schiffsgigant mit fünftausend Mann Besatzung und mit Waffen, die ein ganzes Planetensystem aus dem vierdimensionalen Kontinuum fegen könnten - und wir stehen hilflos auf dem Boden einer paradiesischen Welt mit einem Überfluß an Nahrungsmitteln und Wasser und müssen elend verschmachten!"
    Atlan nickte.
    „Nunmehr ist auch das Flußwasser ungenießbar geworden. Solange es sich außerhalb geschlossener Raume oder eines Organismus befindet, ist es harmlos. Aber die Versuchstiere, denen man es zu trinken gab, explodierten infolge einer ungeheuerlichen Druckentwicklung im Körper.
    Diesmal handelte es sich um Gärungsgase. Was wird das nächste sein?"
    „Mehr ist eigentlich gar nicht nötig", warf Roi Danton ein. „Die Symbionten brauchen nur abzuwarten,
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