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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
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Ertruser strahlte.
    „Ausgezeichnet, Professor.. '" Er schüttelte dem hageren Mann die Hand und ging davon. Hinter der nächsten Reihe aufgehängter, ausgenommener Tiere blieb er stehen, blickte sich aufmerksam um - und nahm dann ein Jungtier vom Haken. Er warf es sich über die Schulter huschte zwischen den Hängestangen entlang und kroch auf allen vieren unter der Plastikplane hindurch ins Freie.
    Grinsend registrierte er, daß sein Landsmann Oro Masut auf einen der Bewacher einredete.
    Oro würde vergeblich auf einen „Vorschuß" hoffen.
    Melbar schlich weiter, erreichte die Klippen am Flußufer und kroch in eine Hohle, die mit dem Ausgang zum Strom lag. Hier konnte niemand von der CREST aus den Feuerschein seines Impulsstrahlers sehen.
    Er steckte das etwa anderthalb Zentner schwere Wildbret auf einen zuvor geschlagenen Ast und legte diesen über zwei Astgabeln. Danach schaltete er seinen großen Impulsstrahler auf minimale Leistungsabgabe und richtete die ultrahell zitternde Glut auf die Beute.
    Nach einer Stunde ging er daran, die besten Stücke mit seinem Buschmesser zu lösen.
     
    *
     
    Perry Rhodan befand sich in seiner Wohnkabine, als Melbar Kasom unangemeldet hereintaumelte.
    Der Ertruser hielt sich den Leib mit beiden Händen und stieß unaufhörlich Schmerzenslaute aus.
    „Was ist geschehen'?" fragte Rhodan erschrocken.
    Kasom wischte sich den kalten Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn.
    „Uh!" stöhnte er. „Sir! Das Fleisch... ist vergiftet! Oh, ich sterbe!"
    Er stieß den Großadministrator beiseite und stürmte in die Toilette. Nach einigen Minuten kam er mit kreidebleichem Gesicht wieder heraus.
    „Ich habe eine Rindsschafhälfte gegessen, Sir. Lassen Sie das Zeug aus dem Schiff schaffen! Es ist giftig!"
    Der Großadministrator begriff.
    Er lief zum Interkomgerät und schaltete gleichzeitig zwei Kanäle ein. Ü ber den einen beorderte er einen Medo-Roboter zu sich, über den anderen warnte er die Besatzung vor dem Genuß des Wildbrets.
    Aber es war schon zu spät.
    Dr. Artur meldete, daß aus allen Sektionen des Schiffes laufend Notrufe eingingen. Die ersten Untersuchungen deuteten auf eine Viruserkrankung hin.
    Rhodan stutzte.
    „Sagen Sie, Doc, ist das Fleisch denn bereits von der Bordküche verwendet worden? Mir ist darüber nichts bekannt."
    „Mir auch nicht, Sir!" erwiderte der Chefarzt erregt. „Das wäre auch technisch nicht möglich, denn soviel ich weiß, wurde das Frischfleisch erst vor einer Stunde in die Kühlräume gebracht."
    „Untersuchen Sie sofort Proben von diesem Fleisch!" befahl der Großadministrator.
    Eine halbe Stunde später war die Zahl der erkrankten Besatzungsmitglieder auf 816 gestiegen.
    Glücklicherweise meldete Doc Artur, daß für die zuerst Erkrankten keine Lebensgefahr mehr bestünde. Die hochwirksamen Antibiotika aus der Bordapotheke hatten spontan angesprochen.
    Inzwischen hatte sich herausgestellt, daß die Erkrankten kein Fleisch genossen hatten.
    Perry Rhodan befahl einem Roboterkommando, die eingelagerte Jagdbeute aus dem Schiff zu schaffen und zu verbrennen.
    Wie richtig diese Maßnahme gewesen war, stellte sich heraus, als der Chefarzt meldete, die Rindsschafe hätten bisher inaktive Viren aufgewiesen, die durch die Klimaanlagen des Schiffes verteilt worden wären.
    Der Großadministrator berief eine Besprechung mit den führenden Wissenschaftlern und den Mutanten ein.
    „Wir haben einen schwerwiegenden Fehler begangen", sagte er, „indem wir in unserer Gedankenlosigkeit, die ihre Ursache sicher zum Teil in der damaligen Entkräftung hatte, das vergiftete Wasser in das Binnenmeer abließen. Obwohl es offenbar keine ausgesprochen intelligenten Lebewesen auf Clearwater gibt, schlug die Natur dieses Planeten gezielt und außerordentlich planvoll zurück. Tiere boten sich unseren Jagdkommandos praktisch zum Abschuß an. Mr. Danton schöpfte zwar sofort Verdacht, als er davon erfuhr, aber mit einer planvoll gesteuerten Maßnahme der Natur Clearwaters konnte selbstverständlich niemand rechnen."
    Er legte eine Pause ein und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. Die Viruserkrankung hatte unterdessen auf die gesamte Mannschaft und auch auf ihn übergegriffen, war allerdings sofort und noch vor dem offenen Ausbruch durch Injektionen von Antibiotika kupiert worden. Dennoch beanspruchte der Abwehrkampf des Organismus zusätzliche Kräfte.
    „Die Tatsache", fuhr er fort, „daß die in den Tierkörpern enthaltenen Viren inaktiv und somit
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