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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote
Autoren: Rolf Michael
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den Körper des Dämons. Er wußte, daß er nun nicht mehr kämpfen konnte.
    Mit heiserem Gebrüll verging er im Nichts.
    Die Hölle nahm Goreth, den Jäger der Lüfte, wieder auf…
    ***
    Alle Kräfte spannte Michael Ullich an, um fest zu stehen, Dennoch traf ihn Carstens Körper mit unheimlicher Wucht und warf ihn rückwärts zu Boden. Vor seinen Augen sprangen rote Feuerkaskaden des Schmerzes empor. Durch die Purpurnebel sah er, daß der Freund lebte, und bevor er hinabsank in das dunkle Vergessen der Ohnmacht, hörte er, wie das Schwert zu Boden klirrte.
    Dann sank er hinab ins gestaltlose Nichts…
    ***
    Carsten Möbius rollte sich geistesgegenwärtig ab. Michael hatte mit seinem Körper den Fall gebremst und instinktiv sorgte Carsten dafür, daß er eine Rolle machte wie ein Fallschirmspringer. Das nahm dem Anprall die Wucht und bewahrte den Freund, unter dem Gewicht seines Körpers zerschmettert zu werden. Mit einem Sprung war Carsten auf und beugte sich über Michael.
    Ein leises Stöhnen drang aus dem Mund des Freundes. Carsten: Möbius erkannte, daß er in diesem Moment in eine tiefe Ohnmacht versank. Das Gesicht war blaß, und als Carsten vorsichtig seine Hand über den Körper gleiten ließ, spürte er, daß mindestens einige Rippen angeknackst waren. Innere Verletzungen durch den Aufprall waren nicht ausgeschlossen. Als ehemaliger Sanitäter bei der Bundeswehr wußte Carsten Möbius etwas Bescheid.
    »Den Notarztwagen!« befahl er knapp. »Oder noch besser einen Rettungshubschrauber. Rasch! Es geht um Sekunden!«
    Vom Team regte sich niemand. Alle standen noch unter dem Bann des Dämonen Chandras. Und der Höllensohn hatte bei dem Kampf, den Carsten und Michael dem Dämonenwesen Goreth lieferten, erkannt, daß sie gefährlich waren. Wenn der blonde Junge starb, war das für seine Aufgabe an Mondegas Seite sicher besser. Chandras dämonische Instinkte erkannten, daß die Verletzungen schwerer waren als man auf den ersten Blick erkennen konnte. Der Aufprall war zu stark gewesen.
    Wenn dieser Michael Ullich starb, war es sicher für die Hölle von Vorteil. Und Chandras wollte dafür sorgen, daß Carsten Möbius, der ebenfalls keine Angst vor dem Dämon hatte, ihm bald nachfolgte.
    »Einen Arzt, verdammt noch mal!« rief Carsten Möbius wütend.
    »Sonst stirbt mein Freund mir unter den Händen!«
    Carlos Mondega reagierte. Bevor Chandras erkannte, was der Regisseur vorhatte, sprang der zum Funkgerät. Ein kurzes Knacken in der Leitung, dann war der Notruf abgestrahlt. Einige Minuten später begannen auf dem Dach des Westwood-Memorial-Hospitals von Los Angeles sich die Rotorblätter eines Hubschraubers zu drehen.
    Ein Arzt und Sanitäter hasteten über das Dach zum offenen Luk des Helikopters.
    Mit verbissener Miene bemerkte Carsten Möbius, daß Dave Connors seine Stellung etwas gewechselt hatte. Er baute sich jetzt auf wie einer der Helden, die er in seinen Filmrollen mimte, und hatte beschützend seinen Arm um Corinna Bowers gelegt. Es sah aus, als würde er sie vor allen Gefahren bewahren, die von der Hölle jemals losgelassen werden konnten.
    Zähneknirschend erkannte Möbius, daß Corinna vergessen hatte, daß er sich noch vor wenigen Atemzügen hinter ihr versteckte und sie, um sich selbst zu retten, dem Dämon vorgeworfen hätte wie eine reife Frucht.
    Jetzt ließ sich Corinna Bowers in seinem Arm völlig gehen. Dave Connors strich ihr leicht über das halblange, dunkle Haar. Dann senkten sich seine Lippen zu ihr herab. Verbittert sah Carsten Möbius einen Kuß, der heißer war als das, was sie vor der Kamera geboten hatten.
    »Wer Tränen ernten will, muß Liebe säen!« fand Carsten Möbius einen Trostspruch aus Schillers ›Tell‹ für seine wie üblich unglückliche Herzensangelegenheit.
    ***
    Goreth schrie seinen Schmerz heraus. Er hüpfte auf einem Bein durch die Hölle wie eine Empuse, die von Natur aus nur ein Bein hat, das in einem Huf endet. Immer wieder brüllte er vor Schmerz die Namen der beiden Menschen, die er vernommen hatte. »Michael« und »Carsten« drang sein Jammergeschrei durch die Hölle, und zwischen diesen Namen brüllte er Worte, die dort unten als Flüche und Verwünschungen gelten.
    Niedere Dämonen nahmen die Namen auf und trugen sie weiter.
    Wie ein Stein, den man ins Wasser wirft, kreisförmig Wellen zieht, die immer weiter verebben, so war es mit den Namen »Michael« und »Carsten«, die Goreth zufällig vernommen hatte. Doch das Unglück wollte es, daß der letzte
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