Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zellstruktur traf auf einen Widerstand und prallte zurück. Der Zwerg schrie in panischer Angst auf, als er an der gleichen Stelle materialisierte, von der er gerade geflüchtet war.
    Sie hatten ihm eine Falle gestellt.
    Eine Falle, aus der es kein Entrinnen gab.
     
    8.
     
    Der Projektor für den HÜ-Schirm ruhte auf einem Gestell, das wie eine riesige Metallspinne aussah.
    Das Gerät klirrte leise, als die beiden Techniker es auf den Eingang des Gewächsraumes zuschoben.
    Hinter dem Projektor bewegten sich außer den beiden Technikern noch Perry Rhodan, John Marshall, Atlan und Major Drave Hegmar. Sie waren von der Zentrale aus hierhergekommen, als festgestanden hatte, daß es gelungen war, den Zwerg zu stellen.
    Der Projektor war in der Mitte des Gestells aufgehängt und schwankte wie ein Pendel hin und her. Er war etwa eineinhalb Meter lang und besaß konische Form. Einige Kabel, an deren Enden Schaltkästen angebracht waren, baumelten von ihm herunter.
    Die Techniker bremsten die Fahrt des Gestells ab, so daß es unmittelbar vor der Tür zum Stehen kam.
    Niemand sprach.
    Major Drave Hegmar spürte, daß sein Mund ausgetrocknet war. Das helle Licht über dem Eingang tat seinen Augen weh. Der Projektor hörte auf, hin und her zu schwingen.
    „Sollen wir öffnen und das Gestell hineinschieben, Sir?" fragte einer der Techniker.
    Rhodan überlegte einen Augenblick.
    „Wir müssen näher an ihn heran", sagte er. „John, können Sie ihn jetzt spüren?"
    „Ja", sagte John Marshall. „Seine Gedanken sind haßerfüllt. Er weiß, daß wir ihn in die Enge getrieben haben. Er hat viermal versucht, die Barriere zu durchbrechen, die wir rings um die Gewächshalle errichtet haben."
    „Wird er kämpfen?" wollte Atlan wissen.
    John Marshall hob die Schultern.
    „Er hat noch keine Entscheidung getroffen. Er ist erschöpft. Wir müssen damit rechnen, daß er in seiner Verzweiflung immer wieder Ausbruchsversuche unternimmt."
    „Öffnen Sie!" befahl Rhodan den Technikern. „Wir bringen den Projektor in den Gewächsraum. Auf diese Weise können wir den Zwerg in eine Ecke treiben."
    Hegmars Müdigkeit war verflogen. Der Gnom konnte ihnen jetzt nicht mehr entkommen. Der Terror würde endlich ein Ende haben. Mechanisch setzte sich Hegmar in Bewegung, als die Techniker das Gestell in das Gewächshaus rollten.
    Der II. O. ließ seine Blicke über die hydroponischen Tanks gleiten. Der Zwerg war nicht zu sehen.
    Wahrscheinlich hatte er sich in die äußerste Ecke zurückgezogen.
    „Halt!" befahl Rhodan. „Wir dürfen nichts überstürzen. Jeder Schritt muß überlegt werden. John, stellen Sie fest, wo unser Gegner sich jetzt aufhält."
    „Auf der anderen Seite der Halle", informierte der Mutant seine Begleiter. „Er kauert in einer Ecke."
    Hegmar streckte sich, um besser an dem Gestell vorbeisehen zu können. Er war jedoch nicht in der Lage, durch das Gewirr der Pflanzen irgend etwas von der gegenüberliegenden Seite der Halle zu erkennen.
    Einer der Techniker schüttelte den Kopf.
    „Die Gänge sind zu schmal", sagte er. „Wir konnten mit dem Gestell nicht weiter."
    „Das macht nichts", sagte Rhodan. „Unser Gegner weiß, daß er uns nicht mehr entkommen kann.
    Wir brauchen ihn nur hier festzuhalten."
    „Ich werde versuchen, telepathischen Kontakt zu ihm aufzunehmen", erbot sich John Marshall.
    „Vielleicht kann ich ihn davon überzeugen, daß es besser ist, wenn er sich jetzt ergibt."
    Marshall konzentrierte sich.
    Nach einer Weile sagte er: „Der Zwerg ist bereit, sich uns zu ergeben."
    „Er soll hierherkommen!" befahl Rhodan. „Übermitteln Sie ihm, daß wir ihn mit schußbereiten Waffen erwarten. Wir machen von diesen Waffen Gebrauch, wenn er irgend etwas unternimmt, was uns oder die Sicherheit des Schiffes gefährden könnte."
    Wieder entstand eine Pause, während Marshall mit dem Zwerg telepathische Zwiesprache hielt.
    „Er kapituliert bedingungslos"' sagte der Mutant schließlich. „Er kommt jetzt aus seinem Versteck."
    Drave Hegmar beobachtete gespannt die langen Tankreihen. Aus einem dieser Gänge mußte der Zwerg hervorkommen. Der Major blickte auf seine Uhr. Seit achtundvierzig Stunden machten sie jetzt Jagd auf diese Kreatur. Ein einziges Wesen hatte fünftausend Raumfahrer in Atem gehalten. Hegmar holte tief Luft. Er war erleichtert, daß dieser unheimliche Kampf ein Ende gefunden hatte. Einen Augenblick dachte er daran, was geschehen wäre, wenn sie anstelle eines Sarges ein Dutzend an Bord genommen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher