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0328 - Die Flotte der gläsernen Särge

Titel: 0328 - Die Flotte der gläsernen Särge
Autoren: Unbekannt
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IV und ihre Besatzung eröffnet.
    „Wie fühlen Sie sich?" fragte Perry Rhodan, der neben Martens Sessel stand.
    Der Teleporter schnitt eine Grimasse.
    „Prächtig", sagte er. „Diesmal wird uns der Zwerg nicht entkommen."
    Bevor Rhodan antworten konnte, verfiel Ralf Marten in Kontaktstarre. Einen Augenblick schien es, als wollte sich der Körper des Teleoptikers aufbäumen, aber es waren nur die Anzeichen der beginnenden Verbindung.
    „Die Feuerleitzentrale", murmelte Marten. „Die einzelnen..."
    Rhodans Stimme übertönte die des Mutanten.
    „Der Zwerg ist in der Feuerleitzentrale.
    Paßt auf, daß ihr ihn nicht verjagt. Der Raum muß mit Projektoren umstellt werden."
    Mehr konnte Rhodan jetzt nicht tun. Er stellte sich vor, wie von allen Seiten die Techniker die fahrbaren Projektoren zur Feuerleitzentrale brachten, um dem Zwerg jede Fluchtmöglichkeit zu verbauen.
    Marten sprach noch immer, aber niemand hörte auf ihn. Die Offiziere und die Mutanten warteten gespannt auf die Nachrichten, die bald über die Lautsprecher des Interkoms kommen mußten.
    Ralf Martens Körper wurde schlaff. Er schlug die Augen auf und lächelte verzerrt. Unter seinen Augen hatten sich dunkle Schatten gebildet.
    „Ich hatte offenbar Kontakt", sagte er leise.
    Rhodan nickte grimmig. Ungeduldig trat er an die Interkomanlage.
    „Major Waydenbrak! Haben Sie den Zwerg gefangen?"
    „Nein!" Die Stimme des Feuerleitoffiziers klang so durchdringend, daß Rhodan unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. Rhodan fühlte, wie ihn die aufsteigende Enttäuschung fast betäubte. Diesmal waren die Voraussetzungen so günstig gewesen, und doch...
    Er gab sich Mühe, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Die anderen beobachteten ihn.
    Wenn er anfing, Müdigkeit und Resignation zu zeigen, würde das einen schlechten Eindruck auf die Männer haben.
    „Alle Voraussetzungen waren gegeben, daß wir ihn diesmal erwischen konnten", sagte Rhodan.
    „Trotzdem ist er abermals entkommen. Warum, Major?"
    Er glaubte sehen zu können, wie Waydenbrak sich jetzt hastig mit der Zunge über die Lippen fuhr; eines jener charakteristischen Anzeichen, die seine Verlegenheit zeigten.
    „Die Männer sind nervös, Sir. Ja, ich glaube, es liegt an der Nervosität. Wir sahen den Zwerg diesmal sofort; er war zwischen zwei Kartentischen materialisiert." Waydenbrak hustete. „Wir taten so, als hätten wir ihn nicht bemerkt, um den Männern draußen in den Gängen Gelegenheit zu geben, mit den Projektoren heranzukommen und die Feuerleitzentrale zu umstellen. '"
    „Aber das ist nicht gelungen", vermutete Rhodan.
    „Nein!" sagte Waydenbrak beinahe heftig. „Einer der Männer verlor die Nerven und griff nach der Waffe. Sofort entmaterialisierte der Zwerg. Wir wollten dem Mann, dem das passiert ist, keinen Vorwurf machen. Er sah den Zwerg deutlich vor sich, die Gelegenheit erschien so günstig."
    „Natürlich", sagte Rhodan ruhig.
    Waydenbrak schien unsicher zu werden.
    „Sicher klappt es beim nächstenmal", hoffte er.
    Beim nächstenmal! Rhodan lächelte verzerrt. Immer hofften sie auf ein nächstes Mal. Was blieb ihnen auch anderes übrig?
    „Ja, sicher", sagte er und unterbrach die Verbindung in die Feuerleitzentrale.
    Abrupt wandte er sich vom Interkom ab. Seine Blicke glitten über die Männer in der Zentrale hinweg; er schien jeden einzelnen einer genauen Prüfung zu unterziehen.
    „Sie haben gehört, warum unser Plan fehlgeschlagen ist", sagte er. „Wir müssen immer damit rechnen, daß ein übereifriger oder müder Mann einen Fehler begeht. Trotzdem werden wir es weiterhin mit den fahrbaren Projektoren versuchen. Keiner von uns hat wohl geglaubt, daß es beim erstenmal funktionieren würde."
    O doch! dachte er. Sie alle haben an einen Erfolg geglaubt.
    Er sah die erloschene Zuversicht in den Augen der Männer wieder lebendig werden, und er war dankbar, daß er diese Kraft besaß; die Kraft, mit ein paar Worten zu überzeugen und Entschlossenheit zu wecken. In ihrem tiefsten Innern schienen diese Männer sogar davon überzeugt zu sein, daß der Mann, der das Solare Imperium aufgebaut hatte, sie über dreißig Millionen Lichtjahre hinweg in die heimatliche Galaxis zurückführen konnte.
    Immer wenn Rhodan dieses Vertrauen spürte, das ihm andere entgegenbrachten, wurde die Verantwortung zu einer Last.
    Er wandte sich an Ralf Marten.
    „Sie müssen noch einmal Kontakt aufnehmen", sagte er. „Vielleicht sogar noch ein paarmal."
    Der erschöpfte Mann
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