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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts zu suchen. Wenn er sie erwischt, ist das in Ordnung. Wenn er erwischt wird – nun, dann ist es Pech, und wir müssen uns etwas anderes überlegen. Aber dieser Mann dürfte mit einer Bestie mühelos fertig werden.«
    Blieb das Problem, ihn darauf anzusetzen.
    Und ihn gleichzeitig im Netz des Bösen zu verstricken.
    »Du«, sagte Eysenbeiß. »Du wirst dich ihm nähern. Sieh zu, daß er dich nicht erkennt. Denn sonst tötet er dich wahrscheinlich. Aber – er ist in der Wahl seiner Mittel nicht mehr so zimperlich wie einst, und das läßt uns hoffen. Lenke ihn.«
    Der Dämon wimmerte auf. »Ich? Nein, o Meister Eysenbeiß, wählt einen anderen aus, nicht mich. Gern will ich dem Fürsten der Finsternis auf alle erdenkliche Weise dienen, aber…«
    »Du dienst ihm so oder so, T’Cant. Und du gehorchst. Je geschickter du es anstellst, desto weniger gefährdet bist du. Nun geh und handle.«
    Der Unterdämon, einer aus den Heerscharen des Fürsten der Finsternis und von unbedeutendem Rang, verneigte sich mit knirschenden Zähnen. Er mußte sich der Macht des Menschen beugen, die die Macht des Fürsten war. Solange Eysenbeiß einer der beiden verlängerten Arme des Fürsten war, mußte auch T’Cant gehorchen.
    Er wünschte sich diesen Menschen einmal hilflos zwischen den Klauen. Aber mit Wünschen dieser Art war in der Hölle nichts zu erreichen. T’Cant stand ganz, ganz weit unten auf der Karriereleiter.
    Bis er auch nur ansatzweise eine Möglichkeit erhalten würde, sich für die Demütigung zu rächen, einem Menschen gehorchen zu müssen, würden Tausende von Jahren vergehen. Selbst dann, wenn T’Cant sich jetzt bewährte…
    Grimmig legte T’Cant die Ohren an, rollte die Hörner ein und breitete die kurzen Stummelflügel aus, um davonzuhetzen.
    Er hatte einen gefährlichen Auftrag auszuführen…
    ***
    Der blonde Mann überlegte. Er betrachtete das verwischte, unscharfe Foto. Beim ersten Betrachten war er geneigt, es für eine Fälschung zu halten. Eine Trickaufnahme, künstlich auf unscharf getrimmt.
    Oder eine Zeichnung, einem Foto nicht unähnlich in der Qualität.
    Aber daneben war der Geländewagen abgebildet. Er sah so demoliert und deformiert aus, daß er tatsächlich von einem Wesen zerstört worden sein konnte, das dem auf dem Foto glich.
    Die Regenbogenpresse hatte ihre Sensation.
    Drei, vier Revolverblätter hatten über den spektakulären Tod zweier Männer im Death Valley berichtet. Das Foto, das die geflügelte Kreatur zeigte, war im Apparat eines der beiden Toten gefunden worden. Hatte er seinen Mörder noch fotografieren können?
    Die Zeitungen ergingen sich mehr oder weniger in Spekulationen.
    Unter normalen Umständen hätte Bill Fleming den Artikeln keine Beachtung geschenkt. Aber irgend etwas weckte seine Aufmerksamkeit. Da war etwas, das er nur gefühlsmäßig erfassen konnte. Eine innere Stimme mahnte: paß auf!
    Fleming preßte die Lippen zusammen. Unwillkürlich glitt seine rechte Hand zum Telefonhörer. Aber er faßte nicht zu. Das Telefon war abgeschaltet, nachdem er die letzte Rechnung nicht bezahlt hatte.
    Die Miete für sein Apartment war er auch schon seit zwei Monaten schuldig.
    Der Historiker erhob sich, ging in den Küchenbereich und nahm eine Dose Bier aus dem Kühlschrank. Wenigstens, dachte er grimmig, den Strom haben sie nicht abgeschaltet. Aber das kommt auch noch. Ich sollte mir eine billige kleine Wohnung irgendwo auf dem Land nehmen statt dieses sündhaft teuren Luxus-Apartment in New York City.
    Hier zu wohnen konnten sich nur die Superreichen leisten. Für eine Monatsmiete wurde das Komplettgehalt eines kleinen Angestellten gefordert – und auch bezahlt. Dabei war der Wohnraum begrenzt. Aber das Privileg, in New York zu wohnen, möglichst Manhattan, kostete eben seinen Preis.
    Bill Fleming konnte sich nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, einmal nicht mehr hier zu wohnen. Er war New Yorker, und er würde es bleiben. Zu lange hatte er schon hier gelebt. Und früher war es ihm leicht gefallen, diese Wohnung zu bezahlen. Er hatte sich jeden erdenklichen Luxus leisten können. Tausend Dollar waren ein Taschengeld. Er lehrte an der Harvard-Universität Geschichte, er reiste durch die Welt, er forschte. Und wie sein Freund Zamorra hatte er Sachbücher verfaßt, die Geld einbrachten und ständig nachgedruckt wurden.
    Gemeinsam hatten sie sich der Dämonenjagd verschrieben und zahllose Abenteuer miteinander oder einzeln erlebt.
    Und irgendwann hatte das Schicksal
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