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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bequem gemacht und sorgte für nahtlose Bräune.
    »Was war es diesmal?« fragte sie, nachdem Zamorra sich neben ihr niedergelassen hatte. »Ein Vampir in der Pariser Metro, ein steptanzender Zombie im Louvre, oder eine Horde Alligatoren mit Teufelsköpfen und Skorpionschwänzen am Genfer See?«
    »Ein monsterhaftes Geflügel im Tal des Todes in den USA«, verriet Zamorra. »Gar schaurig sieht’s aus, das Biestchen. Ein wunderschön gemaltes Porträtfoto war in einer von Jean-Claudes famosen Zeitungen. Es stürzte sich gerade auf den Fotografen, um ihm für die äu- ßerst unvorteilhaft angelegte Aufnahme das Lebenslicht auszupusten. Sensationsmache im übelsten Stil… den Jungs von der schreibenden Zunft fällt mal wieder nix ein.«
    Nicole wurde seltsam ernst.
    »Im Death Valley?« fragte sie überrascht.
    Zamorra nickte. »Ja. Sag bloß, sie haben’s gerade im Fernsehen durchgegeben.«
    »Nein, cherie… aber ich hatte in der letzten Nacht einen Traum, in dem ich mich im Death Valley sah. Wenn das keine Übereinstimmung ist …«
    »Es gibt viele Gegenden, die wie das Tal des Todes aussehen«, erinnerte Zamorra. »Und gerade Traumbilder…«
    »Es war kein Traumbild.« Nicole setzte sich auf. »Das Bild war nur die Gegend, aber in mir war irgend etwas, das mir verriet, mich im Tal des Todes zu befinden.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Warst du allein dort, oder hast du zufällig auch mich dort gesehen?«
    Ob ja oder nein, daran konnte Nicole sich nicht erinnern.
    Im Gegensatz zu Jean-Claudes Sensationsmonstern waren Nicoles Träume durchaus ernst zu nehmen. Mitunter zeigten sich darin Para-Visionen, die dann auch meistens eintrafen. Dies schien eine solche Vision zu sein, denn sonst würde sie nicht so eindringlich darüber sprechen. Nicole hatte es nicht nötig, gerade bei Zamorra Aufmerksamkeit dieser Art zu erheischen.
    »Hast du dieses Monster gesehen, das auf dem Foto war?« fragte Zamorra und beschrieb es ihr. »Gibt es da einen Zusammenhang?«
    »Ich weiß es nicht, cherie… bis auf die Tatsache, daß ich im Death Valley war, ist alles so unsicher und unscharf …«
    »Unscharf wie das Foto«, brummte Zamorra.
    Das alles half beiden nicht weiter. Aber Zamorra begann sich plötzlich zu fragen, ob an der Zeitungs-Story nicht doch etwas dran war. Es konnte einen Zusammenhang geben. »Du, Nici, ich rufe mal bei Bill an, ob er mehr weiß. Vielleicht hat dein Traum mit diesem Artikel und dem mutmaßlichen Monster-Angriff auf den Geländewagen zu tun.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst«, sagte Nicole, rollte sich auf den Bauch und widmete sich wieder der Zeitschrift, in der sie vor Zamorras Rückkehr gelesen hatte. Die Vormittagssonne bräunte ihre weiche Haut gleichmäßig und streifenfrei.
    Zamorra suchte sein Arbeitszimmer auf, die »Schaltzentrale«. Bills Telefonnummer befand sich im Speicher. Ein Tastendruck reichte, das Telefon zum selbständigen Anwählen des gewünschten Teilnehmers zu veranlassen. Dann begann für Zamorra das Warten.
    Telefonate von Europa in die USA waren problematischer als umgekehrt. Diesmal dauerte es über zehn Minuten, bis via Satellit eine Verbindung nach New York geschaltet wurde. Und dann lief Zamorra auf eine Tonbandstimme auf, die ihm in klarstem New Yorker Akzent verkündete, daß der gewünschte Fernsprechkontakt nicht zustande kommen könne. Das Telefon des Teilnehmers in New York sei außer Betrieb.
    Zamorra seufzte.
    »Wohl die letzte Rechnung nicht bezahlt, und da kam der Mann mit der großen Drahtschere«, murmelte er verdrossen. Er hatte gehofft, Bill, sein Sorgenkind, habe sich seit ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer wieder etwas gefangen. Aber das schien nur ein Wunschtraum zu sein. Offenbar konnte die Beschäftigung mit den Geheimnissen des Prydo den Historiker nicht aus seinem Sumpf-Trott reißen.
    Das war fatal, aber auf die Schnelle nicht zu ändern. Zamorra hatte einfach zu wenig Gelegenheit, sich intensiver um seien alten Freund zu kümmern. Er spielte mit dem Gedanken, ihn ganz nach Frankreich zu holen; Platz gab es im Château wahrlich genug. Aber Bill würde sich wahrscheinlich mit Händen und Füßen dagegen sträuben und jeden Versuch einer Hilfestellung als unerwünschte Einmischung in seine Privatangelegenheiten erklären. Bill hatte sich stark zu seinem Nachteil verändert.
    Zamorra drückte seufzend auf eine andere Taste.
    Diesmal kam die USA-Verbindung schon nach sieben Minuten.
    Nur meldete sich Robert Tendyke nicht selbst. In Tendyke’s Home in
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