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0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht

Titel: 0327 - Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
Autoren: Sie kamen drei Stunden nach Mitternacht
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flog durch die Gegend. Ich sprang hinter einen Baum, rannte mir dabei fast den Schädel ein und feuerte in die Luft.
    Ich wollte den Kerl, der auf mich geschossen hatte, veranlassen, mir durch das Mündungsfeuer seinen Standort zu verraten.
    Ich hatte mich nicht geirrt.
    Noch zwei Mal blitze es vor mir auf, und zwei Mal ertönte das charakteristische Geräusch. Ich feuerte, aber nichts verriet, dass ich getroffen hatte.
    Ich wartete auf hastige Schritte, aber auch die blieben aus.
    Ich wartete noch fünf Minuten, bis ich eine Taschenlampe aus der Tasche zog und den Strahl spielen ließ.
    Zuerst sah ich nichts, aber dann bemerkte ich den reglosen Körper, der ungefähr dreißig Fuß entfernt am Boden lag.
    Mit wenigen Schritten war ich dort. Wie ich befürchtet hatte, fand ich Eva Edson.
    In ihrem Regenmantel befand sich auf der linken Brustseite ein rundes, kleines Loch.
    Ihre Augen waren starr.
    Sosehr ich auch suchte, ich konnte den Kerl nicht finden.
    Ich drehte mich um und ging wieder zurück in Richtung Parkausgang.
    Eine Sirene heulte schrill, ein Rotlicht flackerte, und dann hatten mich die Scheinwerfer des Streifenwagens erfasst. Ich steckte die Pistole weg und ging auf den Wagen zu. Er bremste hart neben mir und die Cops sprangen mit gezogenen Kanonen heraus.
    »Was tun Sie hier? Wer hat eben geschossen?«
    Ich machte eine Bewegung nach der Tasche, um ihm meinen Ausweis zu zeigen, aber er verstand die Bewegung falsch.
    »Hände hoch!«
    Ich nahm die Hände hoch und sagte:
    »Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, in die rechte Brusttasche meiner Jacke zu greifen, so werden Sie darin eine Brieftasche und in dieser einen Ausweis des FBI finden.«
    Der Sergeant war vorsichtig. Während er seine Waffe auf mich gerichtet hielt, winkte er einem Kollegen.
    Dann hielt er meinen Ausweis in Händen, prüfte ihn sorgfältig und sagte:
    »Sie müssen schön entschuldigen, Mister Cotton, wir wurden alarmiert, weil hier im Park geschossen wurde, und wir können Ihnen ja nicht an der Nasenspitze ansehen, wer Sie sind.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Wenn Sie fünfzig Schritte weitergehen, so werden Sie die Leiche eines jungen Mädchens finden, das soeben ermordet wurde. Der Mörder konnte leider entkommen. Alarmieren Sie die Mordkommission!«
    Fünf Minuten später waren zwei Detectives der 67. Polizeistation hier, und zehn Minuten später war die Mordkommission des Hauptquartiers zur Stelle.
    Lieutenant Brainer war dabei. Der Fotograf ließ seine Blitzlichter aufzucken, und der Polizeiarzt beugte sich über die Tote, während ich dem Lieutenant kurz berichtete, was sich zugetragen hatte.
    »Herzschuss. Wahrscheinlich Kaliber 38«, sagte der Doktor. Starke Tiefstrahler leuchteten auf und tauchten die Tote und die Umgebung in grelles Licht.
    »Hallo, hier habe ich die Patronenhülse«, rief einer der Detectives. »Außerdem sind da die Spuren eines verhältnismäßig kleinen Herrenschuhs.«
    »Wer führt hier das Kommando?«, ertönte eine Stimme hinter uns.
    Es war der Fahrer des Taxis, das draußen hielt.
    »Warum wollen Sie das wissen?«, fragte Lieutenant Brainer.
    »Weil ich es war, der Sie durch Sprechfunk über unsere Zentrale alarmiert hat. Ich brachte eine junge Dame bis hierher, und als sie ausstieg, gab sie mir einen Briefumschlag und bat darum, ich solle diesen sofort beim FBI abliefern, wenn sie nicht innerhalb von zwanzig Minuten zurück sei. Ich sollte nach Mister Decker oder Mister Cotton fragen.«
    »Ich bin Cotton. Geben Sie mir den Brief«, sagte ich.
    Der Fahrer sah mich misstrauisch an, aber als Lieutenant Brainer bestätigend nickte, händigte er mir den Umschlag aus.
    Ich riss ihn auf und las im Schein der Lampe.
    FBI New York 69. Street Sehr geehrte Herren!
    . Ich habe meinen ehemaligen-Verlobten Greg Rickers angerufen und mich mit ihm im Cexitral Park verabredet. Ich sagte Ihnen, ich sei nicht sicher, ob das mir gezeigte Bild mit seiner Person identisch sei. Ich weiß es wirklich nicht, aber ich habe Zweifel. Darum habe ich Greg zu einer letzten Aussprache bestellt. Ich wollte ihn in einem Lokal treffen, aber er bestand auf dem Park. Ich habe mir vorgenommen, ihn zu fragen, ob er der gesuchte Mörder und Räuber ist.
    Vielleicht ist das Wahnsinn. Wenn er es sein sollte, so wird er mich töten, aber ich hoffe, er ist es nicht, und kann mir eine Erklärung geben. Ich hinterlasse diesen Brief bei dem Fahrer eines Taxis -für den Fall dass mir heute Abend etwas züstoßen sollte.
    Eva Edson
    ***
    Ich
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