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0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem
Autoren: Unbekannt
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„Er hat zu entscheiden. Wer sind Sie?"
    „Ich bin Exekutor Drei. Ich bin verantwortlich für die Betriebstechnik."
    „Sie ließen uns herein?"
    „Ja, das war ich. Und Sie wünschen nun zu wissen, warum ich es tat? Um den Kontakt herzustellen.
    Es war auch Aser Kins Wunsch, nur wollte er die vorherige Unschädlichmachung. Das war unmöglich."
    Gucky deutete auf die anderen Nischen.
    „Das sind die anderen Exekutoren? Warum wurde das Bewußtsein vom Körper getrennt?"
    „Weil der Geist allein intensiver und genauer arbeiten kann. Der Körper behindert ihn und verursacht Störungen."
    „Also sieben Körper und sieben Exekutoren, die wiederum für sich die Kontrolleinheit des organischen Schiffes bilden. Allmählich beginne ich die Zusammenhänge zu begreifen. Was würde geschehen, wenn wir diese sieben Körper vernichteten und daran kann uns ja niemand hindern, glaube ich."
    Der Mausbiber empfing einen Schockimpuls.
    „Niemand kann Sie daran hindern, aber die Strafe würde furchtbar sein. Der Verlust unserer Körper bedeutete die Aufgabe unserer Freiheit. Ohne Körper wäre es sinnlos, wenn Aser Kin uns eines Tages freiließe. Wo sollten wir hin? Als Geist im Kosmos...?"
    „Mit anderen Worten: Wenn ich die Körper vernichte, treffe ich nicht Aser Kin, sondern nur die Exekutoren? Das ist doch immerhin etwas. Denn es sind die Exekutoren, die Aser Kins Befehle ausführen und uns zu töten versuchen. Also: Ihre Körper gegen unsere Freiheit!"
    „Wir können auf diese Forderung nicht eingehen, denn wir müssen die Befehle unseres Herrn befolgen, ob wir wollen oder nicht. Sie müssen unwiderruflich sterben, und die Vernichtung unserer Körper ändert nichts an Ihrem Schicksal."
    Gucky fragte: „Wer sind Sie? Woher stammen Sie? Wie gerieten Sie in die Gewalt von Aser Kin?"
    „Ich stamme aus der Sternengruppe der Beriden, und mein Volk lebt auf einem Wasserplaneten. Wir haben ein angeborenes Verständnis für Technik, aber wir benötigen sie nicht. Unsere Erkenntnisse schlummern, und es war Aser Kin, der sie weckte und nutzte. Er nahm mich mit, und so kam ich in den Dolan, um ein Teil des Symposiums zu werden, das diesen Dolan steuert. Das ist alles."
    „Und Sie haben niemals den Wunsch, wieder frei zu sein?"
    „Wenn Aser Kin seine Aufgaben erfüllt hat, wird er uns alle wieder freigeben. Bis dahin aber haben wir seine Befehle durchzuführen. Nichts kann uns daran hindern. Auch Ihre Drohung nicht."
    Während Exekutor Nr. 3 mit Gucky sprach, ruhte die Tätigkeit der anderen Bewußtseinshüter bis auf lebenswichtige Funktionen, den Flug des Dolan betreffend. Sie hörten alle zu, was in der Halle der ruhenden Körper gesprochen wurde. Und ihre Besorgnis stieg von Sekunde zu Sekunde.
    Wenn der Fremde seine Drohung wahr machte, verloren sie ihre Körper und damit ihre Hoffnung auf Freiheit. Ihr weiteres Dasein würde sinnlos sein, weil es ohne Hoffnung war.
    Die Panik stieg.
    Aser Kin wollte eingreifen, aber noch wartete er. Handelte er übereilt, konnte die Katastrophe eintreten. Doch handelte er zu spät, würde sich das Unglück ebenfalls nicht vermeiden lassen.
    Gucky sagte: „Exekutor Drei, hiermit fordere ich Sie und Ihre Kollegen auf, die Schutzschirme des Dolan auszuschalten und uns den Fluchtweg freizugeben. Wir sind fest entschlossen, alle vor uns ruhenden Körper zu vernichten, wenn Sie sich weigern, unserer Aufforderung nachzukommen. Sie müssen sich ausrechnen können, welches das kleinere Übel für Sie ist: dem Befehl Aser Kins einmal zu trotzen oder Ihre Körper für alle Zeiten zu verlieren. Ich gebe Ihnen fünf Minuten Zeit."
    Gucky nickte Ras zu und setzte sich auf den Rand der dritten Nische. Wie zufällig war der Lauf seines Impulsstrahlers dabei auf die transparente Qualle gerichtet, die immer stärker zu pulsieren begann.
    Gucky unterrichtete Ras von dem Gespräch, denn der Afro-Terraner hatte ja nur Guckys Worte hören können. Er schloß: „Was ist deine Meinung?"
    Ras überlegte einen Augenblick.
    „Uns bleibt keine Wahl, Gucky. Zwar widerstrebt mir das Prinzip der Erpressung, aber was sollen wir sonst tun? Wir müssen die Exekutoren zwingen, uns fliehen zu lassen. Auch gegen Aser Kins Willen.
    Der Zweitkonditionierte ist schließlich und endlich von der Funktion seines Symposiums abhängig.
    Wichtig vor allen Dingen ist: Ich habe keine Lust, hier zu sterben."
    „Damit wäre der Fall klar. Drei Warnschüsse, wenn es soweit ist, und wenn dann keine positive Reaktion erfolgt, fangen wir an.
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