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0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff

Titel: 0325 - Sie tanzten, wenn die Ratte pfiff
Autoren: wenn die Ratte pfiff (2 of 2) Sie tanzten
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Hals zu laden. Was ich weiß, sollen Sie erfahren.«
    »Kennen Sie einen Mann namens John D. High?«, fragte ich.
    »Sicher«, nickte er sofort. »Das ist der FBI-Chef von New York.«
    »Haben Sie kürzlich mit dem Mann gesprochen?«
    »Kommt drauf an, was Sie unter kürzlich verstehen«, erwiderte er. »Es muss ungefähr vierzehn Tage her sein.«
    »Was wollte er von Ihnen?«
    Horrace Wilding holte tief Luft, atmete langsam aus und seufzte dabei:
    »Da haben wir die Bescherung. Ausgerechnet das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht? Wenn Sie mit ihm gesprochen haben, müssen Sie doch wissen, was er von Ihnen wollte!«
    »Sicher. Aber ich habe ihm in die Hand versprochen, dass ich es keinem erzählen werde, was er von mir wollte.«
    Ich sah Wilding misstrauisch an. Er erwiderte meinen Blick frei und offen. Ärgerlich wandte ich mich zu Phil. Ich glaubte Wilding. Und wenn er es unserem Chef versprochen hatte, konnte ich selbst nicht mit einem guten Gefühl den Versuch unternehmen, ihn zum Bruch seines Versprechens zu bewegen.
    »Warum fragen Sie auch ausgerechnet das?«, brummte Wilding, bevor ich das Wort an meinen Freund hatte richten können.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Phil.
    Wilding wiegte den Kopf.
    »Himmel, das ist ein verfahrene Geschichte«, knurrte er. »Wenn Sie mich fragen, was Ihr Chef von mir wollte, darf ich Ihnen keine Antwort geben. Wenn Sie nun aber zufällig dieselbe Frage stellen, die er mir stellte, dann gibt es keinen Grund, warum ich Ihnen diese Frage nicht beantworten sollte.«
    In seinem Gesicht stand ein schlaues Grinsen. Ich drückte ärgerlich meine Zigarette im Aschbecher aus.
    »Sie sind ein drolliger Vogel, Wilding! Woher soll ich wissen, welche Frage unser Chef an Sie gerichtet hat?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Das ist Ihre Sache.«
    Ich drehte mich um und sah Phil ratlos an. Mein Freund fuhr sich mit dem Zeigefinger nachdenklich über die Nasenspitze.
    »Augenblick«, brummte er. »Vielleicht kommen wir auf einem anderen Wege zum Ziel.«
    Ich hielt den Mund, weil ich Phils Überlegungen nicht stören wollte. Aber ich hatte nicht den blässesten Schimmer, wie er das fertig bringen wollte. Trotzdem wartete ich geduldig, bis Phil plötzlich mit der Frage heraus rückte: »Sie erwähnten vorhin die Ackerman-Gang, Wilding. Wann gehörten Sie dazu?«
    »Na, wann wohl? Bevor ich ins Zuchthaus kam, natürlich. Im Zuchthaus ging’s nicht, und dass ich hinterher die Finger von solchen Geschichten gelassen habe, das habe ich Ihnen doch schon ein paar mal gesagt.«
    »Welcher Ackerman war eigentlich der Boss dieser Bande?«
    »Wieso welcher?«
    »Es gibt doch zwei Ackermans. Einen, der Sniff heißt und jünger ist, und einen, der Richard David Ackerman heißt. Wer war der Boss der Bande, zu der Sie vor Ihrer Verurteilung gehörten?«
    »Natürlich Dick, also Richard. Sniff war doch damals noch ein halbes Baby.«
    »Hm…!«, brummte Phil und zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, damit sind wir auch nicht weiter als vorher«, gab er zu. »Dass Mr. High sich für Richard Ackerman interessiert, haben wir seit vierzehn Tagen angenommen. Wenn er sich für Sniff interessierte, hätte er nicht - na ja, du verstehst, was ich meine, Jerry.«
    Ich nickte. Natürlich, wenn unser Chef aus irgendeinem Grunde, den wir nicht kannten, an Sniff Ackerman interessiert war, hätte er nicht so sang- und klanglos zu verschwinden und einen Brief zurückzulassen brauchen, in dem stand, dass er Ackerman suche. Er konnte nur hinter Richard Ackerman her sein. Aber warum? Weil Richard Ackerman vermutlich der Lieferant des Opiums war? Das war eine Arbeit, die der Chef nicht selber gemacht hätte. Dazu waren wir da, und wir besaßen das volle Vertrauen von Mr. High. Warum, warum war er verschwunden, um irgendwo auf der Welt einen Kerl namens Richard David Ackerman zu suchen?
    »Ihr seid aber auch nicht gerade mit Hellsehern verwandt«, knurrte Wilding. »Ich will euch etwas sagen: Euer Chef ist ein Mann, den selbst ein alter Gauner wie ich sympathisch finden muss. Und ich möchte euch einen winzigen Tipp geben: Euer Chef ist in Gefahr. In großer Gefahr. Also kümmert euch gefälligst um ihn!«
    »Machen Sie mich nicht wahnsinnig, Wilding«, brummte ich wütend. »Wir versuchen seit vierzehn Tagen, uns um Mr. High zu kümmern. Aber wie sollen wir das tun, wenn wir nicht die leiseste Ahnung haben, wo er überhaupt sein könnte? Wir sind zu Ihnen gekommen, weil wir erfahren
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