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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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Sie sprechen«, antwortete einer der Cops.
    Ich lief also zurück zum Wagen und nahm den Hörer des Sprechfunkgeräts ans Ohr.
    »Hallo, Jerry«, drang Phils Stimme an mein Ohr. »Wo steckst du jetzt?«
    Ich beschrieb ihm die Gegend. »Aber«, sagte ich dann, »du hast mich doch sicher nicht angerufen, um dich nur nach meinem Verbleib zu erkundigen?«
    »Nein, Jerry. Es ist etwas anderes. Mir ist es jetzt erst eingefallen. Und ich wollte es dir sagen, damit du Bescheid weißt für den Fall, daß du noch mal mit Fletcher zusammentriffst. Fletcher muß zwei Pistolen haben.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte ich erstaunt.
    »Denk doch mal nach. Eileen Hasting wurde mit einer 32er Waffe, mit einem kleinkalibrigen Colt, erschossen. Stanley aber, der ermordete Polizist, den Fletcher erstochen haben muß, trug eine Polizeiwaffe bei sich, eine 38er Smith and Wesson.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Richtig, Phil. Mir ist das noch gar nicht aufgefallen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. — Ich werde mir jetzt trockene Kleider besorgen. — Bis nachher.«
    Ich trabte zurück zum Haus und klopfte gegen die Tür.
    Fast im gleichen Augenblick wurde im ersten Stock einer der Holzladen aufgestoßen.
    »Was wollen Sie?« ließ sich eine energische Männerstimme vernehmen.
    »FBI«, sagte ich. »Sie müssen mir helfen. Ich bin in den Hudson gefallen und völlig durchnäßt. Ich brauche möglichst schnell trockene Sachen. Ich verfolge einen gefährlichen Verbrecher, das blaue Gesicht.«
    »Donnerwetter«, ertönte die Stimme. »Einen Augenblick. Ich mache auf.«
    Kurz darauf hörte ich, wie im Innern des Hauses jemand mit schweren Schritten die Treppe herunterkam- Die Schritte näherten sich der Tür und verstummten, als sie diese erreicht hatten. Ein Riegel wurde zurückgezogen.
    Quietschend drehte sich der Schlüssel im Schloß.
    Die Tür ging auf, und eine hohe vierschrötige Gestalt stand im Rahmen. Es war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren. Er hatte brandrotes kurzgeschorenes Haar und ein breites violettes und rotgeädertes Gesicht. Er trug einen flaschengrünen Bademantel, unter dem die Beine von Schlafanzughosen hervorsahen.
    »Kommen Sie herein, Polyp«, sagte er und trat zur Seite.
    Der Flur und das Treppenhaus waren erleuchtet . Es gab nichts Interessantes zu sehen.
    »Meinen Ausweis habe ich leider nicht bei mir«, sagte ich, »aber die Beamten draußen im Wagen können bestätigen, daß ich FBI-Beamter bin.«
    »Also ein G-man sind Sie?«
    Ich nickte. »Können Sie mir eine Hose und ein Hemd leihen?«
    Er musterte mich kurz. »Mein Sohn hat ungefähr Ihre Figur. Ist auch so ein großer kräftiger Kerl. Er ist bei der Army. Genauer gesagt, er ist Militärpolizist. Kommen Sie mit hoch. Wir wollen sehen, ob wir in seinem Zimmer etwas für Sie finden.«
    Er warf die Tür zu und stieg dann die Treppe empor. Ich folgte ihm.
    »Ist Ihr Sohn nicht da?« fragte ich. »Nein.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf, zögerte einen Augenblick und sagte dann: »Ich bin ganz allein im Haus.« — Unvermittelt fügte er hinzu: »Mein Name ist übrigens Fergusen. Ich heiße Thomas Fergusen. Ich habe eine Hühnerfarm. Wenn Sie hier mal bei Tage vorbeikommen, kann ich Ihnen meinen Betrieb zeigen.«
    »Wenn es mal paßt, mache ich gern von Ihrem Angebot Gebrauch« erwiderte ich lächelnd.
    Wir waren im ersten Stock angelangt.
    Fergusen öffnete eine Tür linker Hand, trat vor mir ein und knipste das Licht, an.
    Wir standen in einem gemütlich eingerichteten Zimmer mit zwei großen Schränken an der Wand, einem Bett in der Ecke und einem gußeisernen Ofen unter dem Fenster. In der Nähe des Ofens stand ein Schreibtisch. Darauf lagen Bücher, einige Schreibhefte, ein Block und eine Federschale mit Bleistiften.
    Fergusen öffnete einen der Schränke. Er enthielt Kleider, Wäsche und Hemden. Fergusen suchte eine Garnitur Unterwäsche heraus, die — wie ich an dem noch vorhandenen Preisschild erkannte — noch nicht getragen worden war. Dann bekam ich ein rotschwarz kariertes Baumwollhemd, Blue Jeans Socken und schwarze Sportschuhe mit dicker Gummisohle. Alles paßte, als sei es nach Maß für mich gearbeitet worden.
    Während ich noch mit dem Ankleiden beschäftigt war, trat Fergusen zu dem Schreibtisch, nahm den Block und einen Bleistift und schrieb etwas auf eins der Blätter. Dabei redete er ununterbrochen. Er sprach von seinem Sohn und seiner Hühnerfarm. Ich hörte kaum hin.
    Nachdem ich mir die Schuhe
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