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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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sagte ich, »gefüllt mit Zeitungspapier.«
    ***
    Als sich am östlichen Horizont, weit draußen über Long Island, fahles Licht zeigte, stand ich am Straßenrand unter den Bäumen und beobachtete Fergusen, der in diesem Augenblick aus der Hintertür seines Hauses trat. In den Händen hielt er eine schmale läng-' liehe Ledertasche, die mit Zeitungspapier ausgestopft war.
    In einem großen Zwinger stand die Dogge. Es war ein gewaltiges Tier mit breiter Brust. Es war fast so groß wie ein Kalb.
    Beim Anblick seines Herrn benahm sich das Tier wie toll. Es sprang an dem Drahtzaun hoch und gab ein freudiges Winseln von sich.
    Fergusen öffnete die Zwingertür einen Spalt, schlüpfte durch und schloß die Tür sofort hinter sich. Dann tätschelte er den Hund, der ihm die Vorderpfoten auf die Schultern legte und versuchte, sein Gesicht zu lecken.
    Ich sah, wie Fergusen dem Tier die Tasche mit einer Schnur auf den Rücken band. Dann legte der Mann dem Hund ein Halsband an und verließ den Zwinger, wobei er den Hund am Halsband hielt.
    Durch die Hintertür verschwanden beide im Haus. Als sie wenige Augenblicke später wieder zum Vorschein kamen, führte Fergusen seinen Cäsar an einem ungefähr fünfzehn Yard langen Schweißriemen, wie er bei Treib- und Hetzjagden verwendet wird.
    Jetzt wagte ich mich aus meinem Versteck hervor.
    Kaum daß ich einige Schritte gemacht hatte, nahm mich der Hund wahr.
    Er sprang so plötzlich auf mich los, daß Fergusen um ein Haar die Leine hätte fahren lassen. Ich sah, wie er im letzten Moment das Leder um seine Hand schlang, die Füße in den Boden stemmte und den Hund mit äußerster Kraft zurückriß.
    Aber es hätte nicht viel gefehlt, und Cäsar hätte seinen Herrn zu Boden geworfen.
    Schließlich gelang es Fergusen, das Tier zu beruhigen.
    Ich konnte mich näher wagen.
    Zwar fletschte die Dogge noch immer die Zähne, und aus ihrer Kehle drang ein tiefes böses Knurren. Aber Cäsar machte keinen Versuch mehr, mich anzuspringen.
    Fergusen zog einen bunten Seidenschal aus der Tasche, hielt ihn dem Tier unter die Nase und ermunterte es: »Such verloren, Cäsar! Such verloren! Such das.Frauchen!«
    Der Hund nahm die Witterung sofort auf, fegte wie eine Diesellock über den Hof, sprang einige Male hierhin und dorthin, die Nase am Boden, hatte dann offensichtlich Mary Fergusens frische Fährte aufgenommen und schoß los.
    Fergusen hatte Mühe, hinterherzukommen. Er gab dem Tier etwas Leine.
    Ich hielt mich hinter Fergusen. Das schien mir ratsam zu sein. Ich konnte ja nicht wissen, ob sich' die Dogge nicht plötzlich anders besann und Appetit nach mir verspürte, statt der Fährte zu folgen.
    Zwischen den Hühnerställen war ein breiter Pfad ausgespart, der in gerader Linie zum Waldrand führte.
    Eine Minute später befanden wir uns bereits unter den Bäumen, gingen durch Heidelbeerkraut, zerfetzten uns die Hosen an- dornigen Büschen und Brombeergesträuch, sanken bis zu den Knöcheln im moosigen Grund ein und zwängten uns durch Büsche mit betauten Blättern, bis wir auf einen schmalen Pfad gelangten.
    Unbeirrt folgte Cäsar diesem Pfad, ließ sich kurz darauf für einen Augenblick von einem vorwitzigen Wildkaninchen ablenken, war dann aber wieder ganz bei der Sache, nachdem ihm Fergusen noch einmal Marys Schal unter die empfindliche Nase gehalten hatte.
    Die Büsche zu beiden Seiten des Pfades schienen undurchdringlich zu sein. In der Nähe begann ein Vogel zu trillern.
    Nachdem wir dem Pfad ungefähr eine Dreiviertelstunde gefolgt waren, blieb die Dogge plötzlich stehen. Ich blickte Fergusen über die Schulter und sah, wie sich dem Hund die Nackenhaare sträubten. Dann knurrte er leise.
    Fergusen wandte den Kopf. »Zwanzig Yard weiter vorn ist eine kleine Lichtung.«
    »Wie groß?«
    »Zwanzig mal zwanzig Yard, würde ich sagen.«
    »Bleiben Sie hier mit dem Hund. Sorgen Sie dafür, daß er sich ruhig verhält.«
    »Was wollen Sie tun?«
    »Ich schlage mich seitwärts in die Büsche und werde die Lichtung umgehen. Fletcher wird wahrscheinlich auf der anderen Seite lauern. Er wird dort mit entsicherter Pistole stehen. Er erwartet den Hund. Die Lichtung ist sehr günstig für ihn. Wenn der Hund auf der Fährte bliebe und zu Ihrer Tochter liefe, müßte er ja über die Lichtung. Und dort hat Fletcher freies Schußfeld. Besser kann er sich es gar nicht wünschen. Er würde Ihren Hund abschießen und dann mit dem Geld, mit dem er ja rechnet, verschwinden. Also, bleiben Sie hier.«
    Um den

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