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0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf
Autoren: Rolf Michael
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Michael Ullich hatte sie einen Fechtstil entwickelt, der die Schwert-Lehre der japanischen Samurai mit dem Schwertkampf der mittelalterlichen Ritter verband. Das hatte ihnen immer eine gewisse Überlegenheit gegeben.
    Tina Berner hoffte, daß sie mit diversen Hieben auch diesen unbekannten Genger besiegen konnte.
    Ungestüm griff Naromas an. Der Lichtstrahl sauste heran. Tina Berner parierte geschickt und stellte fest, daß die Energie zu einer Art festen Substanz wurde, wenn sie auf gleiche Energie oder andere, feste Gegenstände traf. Blätter und Zweige, die beim Schwingen der Waffe der Licht-Klinge im Wege waren, wurden abgetrennt wie mit einem scharfen Rasiermesser.
    Tina Berner beschränkte sich vorerst auf die Abwehr der ungestümen Hiebe, die Naromas schlug. Sie wollte die Kampftechnik des Gegners studieren. Wer konnte wissen, ob sie nicht öfter mit dieser Waffe kämpfen mußte. Das Laserschwert ließ sich federleicht handhaben, weil der Lichtstrahl kein Gewicht hatte.
    Naromas brüllte vor Wut, als er erkannte, daß seine Gegnerin ihm die Waffe entweder beiseite schlug oder die Hiebe parierte.
    Dennoch war Tina Berner vorsichtig. Sie wußte, daß sie nicht gegen einen Menschen kämpfte - aber es wiederstrebte ihr, dem Gegner »hinüberzuhelfen«, wie die EWIGEN es ausdrückten.
    Immerhin hatte das Gesicht menschliche Züge, auch wénn das Wesen aus den Tiefen des Weltraumes kam.
    So wehrte sie nur die immer heftiger werdenden Angriffe ab und trieb Naromas mit einem Konter zurück bis zum Sumpfloch - doch den entscheidenden Hieb tat sie nicht.
    »Tu es!« rief Zeus. »Zeige ihm den Weg hinüber! Sonst bist du verloren. Und ich mit dir!«
    »Ich… ich kann nicht!« stieß Tina Berner hervor und wurde von ihrem Gegner mit einem machtvollen Angriff wieder in die Defensive gedrängt. »Ich kann ihm nicht hinüberhelfen. Für mich ist er dann tot… und ich kann niemanden so bewußt töten!«
    »Wieder eins von den Gefühlen?« fragte Zeus.
    »Ja!« gab Tina Berner zur Antwort. »Das ist auch eins von den Gefühlen!«
    »Gefühle sind Schwachheit!« grunzte Naromas. »Wir, die EWIGEN, verachten Gefühle. Wir sind stark. Und deswegen siegen wir immer - so!«
    Bevor Tina Berner erkannte, was geschah, hatte der Gegner seine Hand auf die Gürtelschnalle gelegt. Der blaue Kristall leuchtete auf, und ein nadelfeiner Strahl schoß daraus hervor.
    Tina wurde davon getroffen und zurückgeschleudert. Sie spürte, wie ihre Kräfte rapide schwanden. Eine fürchterliche Lähmung ergriff ihren ganzen Körper.
    »Das ist gegen jede Ehre!« flüsterten ihre Lippen.
    »Ehre?!« lachte Naromas. »Was ist das? Auch eins von diesen Gefühlen!«
    Tina Berner lag am Boden und konnte sich nicht bewegen. Das Laserschwert war ihr, als sie rückwärts stürzte, aus der Hand geglitten und zu Boden gefallen. Da sie die Hände von den Sensortasten nahm, erlosch im gleichen Moment der Lichtstrahl.
    Naromas achtete nicht darauf. Auch nicht, daß der Kristallstab genau dem Zeus vor die Füße gefallen war. Er schritt siegestrunken mit erhobenem Laserschwert auf die wehrlose Gegnerin zu.
    Angst irrlichterte in Tinas Blick, als sie erkannte, daß sie von ihrem Überwinder keine Gnade zu erwarten hatte.
    »Ja!« hauchte sie. »Auch Ehre ist eins der Gefühle!«
    »Gut, daß wir EWIGEN keine Gefühle dieser Art haben!« brummte Naromas.
    »Das ist wirklich gut!« erklang die Stimme des Zeus. »Und auch ich bin ein Ewiger. Erkenne, daß ich nicht der Verräter bin, als den du mich siehst. Denn so viele Gefühle habe ich noch nicht!«
    Bevor Naromas erkannte, wie töricht er war, sah Tina Berner einen bläulichen Blitz aufzucken. Leuchtende Energie verschmolz mit dem Kopf des Ewigen.
    Naromas verging im Nichts…
    Die silberne Kleidung fiel zu Boden. Der EWIGE hatte sich aufgelöst. Er war hinübergegangen - wohin immer das auch war.
    »Er war ein Narr!« sagte Zeus fast gleichmütig. »Ich wußte, daß noch ein Blitz-Schuß im Stab war. So lange er sich gegen mich wandte, mußte ich das Gesetz halten - denn nach diesem Gesetz war er im Recht. Doch als er dich bedrohte, hatte ich das Recht, einzugreifen. Er gierte nach meinem Rang und meiner Würde. Es wäre früher oder später doch zum Duell zwischen uns gekommen!«
    »Ich danke dir, daß du mir geholfen hast!« flüsterten Tinas Lippen. »Aber ich kann mich nicht erheben. Ich habe keine Kraft mehr dazu!«
    »Er hat dich mit dem Dhyarra-Kristall gelähmt!« sagte Zeus. Dann beugte er sich zu ihr
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