Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
entgegen. Ich wich zur Seite, packte ihn, sperrte seinen Schritt mit meinem gestreckten Bein und verstärkte seinen Schwung nach vorn.
    Er flog durch die Luft und krachte auf den Boden. Das brachte ihn hart an den Rand einer Ohnmacht. Ich hatte reichlich Zeit, seinen Revolver aufzuheben, und als er halbwegs wieder klar war, erging es ihm wie seinem Komplizen. Ihre Flucht war damit zu Ende.
    Nun mußten wir noch auf Henry Lindsay warten, dann war unsere Käfersammlung vollständig. McGuire mußte sich neben seinen Freund auf die Holzbank setzen. Ziemlich zerknirscht sahen die beiden Sträflinge aus.
    Ich gönnte ihnen die Niederlage von Herzen. Noch heute würde man sie nach Dartmoor zurückbringen, und alle Anstrengungen, die sie unternommen hatten, würden vergeblich gewesen sein.
    Als ich das Brummen eines Motors hörte, sagte ich hastig zu Chao Kai: »Du hältst die beiden mit der Kanone in Schach!«
    »Okay, Tony.«
    Ich flitzte zur Tür und postierte mich mit McGuires Revolver daneben. Draußen knurrte Lindsay: »Vorwärts! Nun mach schon!«
    Die Tür öffnete sich, und ich wartete gespannt auf den Moment, wo Lindsay an mir vorbeiging. Dann wollte ich hinter ihn treten, ihm die Waffe gegen den Rücken drücken und ihm erklären, daß das Spiel aus sei.
    Doch es kam anders. Fanny Burnett trat vor ihm ein. Und Lindsay erfaßte die Situation mit einem einzigen Blick, den er über die Schulter des Mädchens warf.
    Er sah die Waffe in Chao Kais Hand, die auf McGuire und Hayworth gerichtet war, und handelte in Sekundenschnelle. Mit der Linken packte er das Mädchen. Fanny schrie auf, als er sie an sich riß und ihr den Zwillingslauf der Schrotflinte unter das Kinn setzte.
    Mir tat das Mädchen leid. Was hatte sie nicht schon alles über sich ergehen lassen müssen – und nun auch das noch!
    »Ich blase ihr den Kopf weg!« schrie Lindsay. »Es braucht sich nur einer von euch zu bewegen, und das Mädchen ist tot!«
    Chao Kai warf unaufgefordert die Waffe auf den Boden.
    »Wo ist der dritte?« fragte Lindsay.
    Ich trat hinter der Tür hervor. Fannys Augen flehten mich an, ihr zu helfen, doch ich konnte nichts für sie tun. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich warf den erbeuteten Revolver dorthin, wo der andere lag.
    »McGuire!« sagte Lindsay. »Hayworth! Kommt!«
    Danny McGuire hievte King Hayworth hoch. Sie holten sich ihre Waffen wieder. Lindsay rückte mit dem Mädchen zur Seite, damit sie an ihm vorbei konnten.
    »Los, zum Wagen!« zischte Henry Lindsay.
    »Ich möchte die drei umlegen!« knurrte McGuire.
    »Laß nur, das erledige ich schon«, sagte Lindsay kalt.
    McGuire schleppte seinen Komplizen zum Geländewagen. Als sie ihn erreichten, versetzte er Fanny Burnett einen kraftvollen Stoß, der sie bis zur Feuerstelle beförderte, wo sie stürzte.
    Und nun wollte er mit der Flinte einen blutigen Tanz veranstalten. Er legte an, brauchte nicht zu zielen. Die Streuung würde groß genug sein. Ein einziger Schuß würde Fanny Burnett, Chao Kai und Bernard Hale treffen.
    Ich mußte das verhindern! Als Lindsay abdrücken wollte, warf ich mich wie vom Katapult geschleudert auf ihn. Einen Sekundenbruchteil zuvor fielen draußen Schüsse, die Lindsay irritierten.
    Statt zu feuern, sprang er zurück. Dadurch verfehlte ihn meine Faust. King Hayworth und Danny McGuire brüllten wie auf der Folter, und ich hatte dafür nur eine einzige Erklärung: Murdock Vidor war eingetroffen!
    ***
    Ein Windstoß schleuderte die Tür zu, und vor dem Schädelhaus tobte ein wilder Kampf. Die Schrotflinte donnerte. Die Revolver bellten. Wir hörten das Knurren der Bestie und die Todesschreie der Verbrecher.
    Und dann war es still. Erschreckend still. Kein Schuß mehr, kein Schrei. Die Welt um uns herum schien tot zu sein. Ich eilte zu meinen Freunden.
    »Chao Kai, du kümmerst dich um das Mädchen!« sagte ich hastig. »Bring sie nach oben.«
    Obwohl der Chinese sich an dem Kampf gern beteiligt hätte, hörte ich keine Widerrede. Er wußte, daß jetzt keine Zeit für lange Diskussionen war. »Okay, Tony«, sagte er, eilte zu Fanny Burnett, half ihr aufzustehen und führte sie zur steinernen Wendeltreppe.
    Während die beiden die Stufen hinaufstiegen, sagte ich zu Professor Hale: »Und wir beide versuchen mit Murdock Vidor fertigzuwerden!«
    Der Parapsychologe nahm seine Gnostische Gemme ab. Ich zog meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter. »Was meinen Sie, Tony«, sagte der Professor. »Ob er in sein Haus kommen wird?«
    »Wenn nicht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher