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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor
Autoren: A.F.Morland
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Stimme zu. Lauf weg! Du hast nur noch diese eine Chance!
    Das Untier stampfte auf ihn zu. Er zog den schweren Stock waagerecht durch die Luft und hieb ihn dem Ungeheuer quer über die grauenerregende Fratze. Murdock Vidor erwischte die Stange mit beiden Pranken.
    Er entriß sie dem jungen Mann, hob sein Knie, zerbrach die Stange und schleuderte sie in den Morast. Ehe sich die Bestie auf Ned stürzte, drehte sich dieser herum und hetzte los.
    Er achtete nicht darauf, wohin er rannte. Nur weg von hier!
    hämmerte es ununterbrochen in seinem Schädel. Mit langen Sätzen keuchte er durch den Wald. Würde er stark genug sein, um dieses Tempo durchzuhalten?
    Er hatte gegen die Höllenschlangen gekämpft. Das hatte ihn einiges von seiner Substanz gekostet. Doch die nackte Angst glich dieses Manko aus, indem sie seine allerletzten Kraftreserven mobilisierte.
    Er war sich der Tatsache bewußt, daß er nur dann am Leben bleiben würde, wenn er schneller war als Murdock Vidor, aber das würde schwierig sein, sehr schwierig.
    Die Bestie brach hinter ihm knurrend durch die Büsche. Während Ned Burnett immer wieder gezwungen war, die Richtung zu ändern, weil Schlammlöcher und Dornengestrüppe für ihn unüberwindliche Hindernisse darstellten, schlug das Ungeheuer den geraden Weg ein und holte zwangsläufig auf.
    Murdock Vidor drängte Ned ab. Der junge Mann mußte mehrmals einen Haken nach links schlagen. Vidors Taktik war für Ned Burnett in diesem Moment noch nicht erkennbar.
    Die Bestie legte es darauf an, ihr Opfer zum Schädelhaus zurückzutreiben, und ihr gelang das auch. Lange merkte es Ned Burnett nicht. Atemlos keuchte er durch den stellenweise ziemlich dichten Wald. Als die Bäume schließlich auseinanderrückten, erkannte der junge Mann, daß er gewissermaßen im Kreis gelaufen war. Er hatte das Todesmoor vor sich. Sein Herz hämmerte wie eine Dampframme.
    Ohne stehenzubleiben überlegte er, was er jetzt noch für Chancen hatte. Vielleicht führte irgendwo ein Weg durch das trügerische Moor, doch Ned konnte sicher sein, daß er ihn nicht finden würde.
    Nein, wenn er sich ins Moor wagte, war er mit Sicherheit verloren. Die einzige Möglichkeit, die sich ihm im Moment anbot, war das unheimliche Schädelhaus.
    Er war mit den Höllenschlangen fertiggeworden. Zum Teufel, es mußte doch auch der Bestie beizukommen sein! Irgendeine Möglichkeit mußte es geben, mit Murdock Vidor fertigzuwerden.
    Aber würde er, Ned, sie entdecken? Es war keine Zeit für lange Überlegungen. Ned konnte nur hoffen, daß es ihm gelang, das Ungeheuer solange auszusperren, bis Hilfe kam.
    Fanny, lauf! Lauf um mein Leben! schrie es in Ned Burnett. Ich versuche durchzuhalten! Aber wenn mir niemand zu Hilfe kommt, wird diese verfluchte Bestie mich fressen!
    Schweißüberströmt und schwer atmend erreichte Ned Burnett das Schädelhaus. Er stürmte hinein. Das Feuer brannte immer noch. Ned schleuderte die Tür zu, holte einen rohgezimmerten Stuhl und stemmte ihn dagegen.
    Murdock Vidor kam draußen an. Entsetzliche Laute ausstoßend, warf er sich gegen die Tür. Das ganze Haus schien zu beben.
    Ned stemmte sich auch gegen die Tür. Die Bestie hieb mit ihren Pranken gegen das Holz. Ned hörte, wie Vidors Krallen darüberkratzten und dicke Späne herausrissen.
    Gehetzt blickte sich der junge Mann um. Er mußte auch noch den Tisch holen. Der Stuhl allein war zuwenig. Früher oder später würde dieser dem kraftvollen Ansturm des Monsters nachgeben.
    Ned stieß sich von der Tür ab. Er lief zum Tisch, der so schwer war, daß man meinen konnte, er wäre am Boden festgeschraubt.
    Der junge Mann plagte sich damit, während Murdock Vidor draußen immer wilder wurde.
    Er wollte endlich herein! Da der große Tisch zu schwer war, disponierte Ned Burnett blitzschnell um. Er war den Teufelsschlangen mit Feuer beigekommen.
    Es war beinahe leicht gewesen, sie zu besiegen. Vielleicht konnte man auch Murdock Vidor mit Feuer gefährlich werden. Ich muß es versuchen! dachte Ned aufgeregt.
    Die Bestie warf sich abermals gegen die Tür. Der Stuhl rutschte weg und knallte auf den Boden. Die Tür öffnete sich einen halben Meter. Ein Prankenhieb schleuderte sie zur Seite.
    Als sie gegen die Wand krachte, erreichte Ned Burnett die Feuerstelle. Er packte mit beiden Händen einen brennenden, vorne spitz zulaufenden Holzklotz und wirbelte herum.
    Breitbeinig stand Murdock Vidor in der Tür. Die Bestie war wieder zu Hause! Fauchend kam das Ungeheuer näher. Hatte es keine
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