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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor
Autoren: A.F.Morland
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hätte Danny den Schlag, den ich von ihm erhalten hatte, gern zurückgegeben. Nun, vielleicht bot sich bald die Gelegenheit dazu. Ich würde die Hoffnung jedenfalls nicht aufgeben. Der Verbrecher mußte nur einen Moment lang unachtsam sein, dann würde er meine Fäuste zu spüren kriegen.
    »Vorwärts, Ballard!« kommandierte er. Da hörten wir das Knacken von Ästen, das Keuchen eines Menschen. Danny zischte sofort: »Stopp!« Er und sein Komplize ließen ihre Waffen blitzschnell verschwinden, aber die Kanonen würden sofort wieder zum Vorschein kommen, wenn wir uns zu einer Unbesonnenheit hinreißen ließen.
    Zweige wurden zur Seite geschlagen, und dann erblickten wir alle ein bleiches, verstörtes Mädchen. Ihre Augen waren rotgeweint. Sie mußte etwas Entsetzliches erlebt haben.
    Ich weiß nicht, wie es Bernard Hale und Chao Kai ging, ich dachte jedenfalls sofort an Murdock Vidor, dessen Rückkehr wir verhindern wollten. So, wie das Mädchen aussah, mußte es der Bestie begegnet sein.
    Atax hatte es also wieder einmal geschafft. Vidor machte bereits wieder die Gegend unsicher. Verdammt!
    Als das dunkelhaarige Mädchen uns erblickte, rief sie: »Hilfe! Ich bitte Sie, helfen Sie! Mein Bruder…! Ned! Er ist in großer Gefahr! Er… er kämpft mit Murdock Vidor…! O Gott, Sie müssen ihm beistehen, sonst ist er verloren!«
    Hilfe durfte sie von Danny McGuire und King Hayworth nicht erwarten. Die würden keinen Finger für Ned rühren, es sei denn, es lag in ihrem Interesse, das war aber nicht der Fall.
    Warum sollten sie sich für jemanden einer Gefahr aussetzen?
    Danny McGuire ließ die biedere Maske, die er vorübergehend aufgesetzt hatte, vorläufig noch nicht fallen.
    Er sagte, wir hätten eine Panne mit dem Wagen, und sein Freund habe sich am Bein verletzt. Das Mädchen nannte seinen Namen und berichtete hervorsprudelnd, was geschehen war.
    Wir erfuhren von der vom Blitz gespaltenen Eiche, die irgendwo Richtung Torceston auf der Fahrbahn lag und die Straße unpassierbar machte. Fanny Burnett erzählte, daß ihr Bruder versucht habe, durch den Wald auszuweichen, daß sie dann aber mit dem Wagen rettungslos steckengeblieben seien.
    Danny McGuire warf mir einen triumphierenden Blick zu. »Na also, da haben wir ja eine Karre. Wir werden sie mit vereinten Kräften flottkriegen, nicht wahr, Ballard?«
    Ich gab ihm keine Antwort. Er wollte auch keine hören. Es war eine rhetorische Frage gewesen. Den Gangster interessierte nicht, was Fanny weiter hervorsprudelte.
    Aber Chao Kai, Bernard Hale und ich hörten ihr aufmerksam zu.
    Den jungen Mann konnte nur noch ein Wunder retten, doch wie oft passieren die schon? Fanny erkannte die Situation nicht richtig. Sie glaubte, man würde ihr helfen, ihrem Bruder beistehen, aber die Verbrecher dachten nicht daran.
    Seit Danny McGuire etwas von einem Wagen gehört hatte, der hier irgendwo im Wald herumstand, dachte er nur noch daran, sich das Fahrzeug zu holen. »Du führst uns zu eurem Wagen, Mädchen!« sagte er rauh.
    »Aber Ned…«
    »Ned kümmert uns nicht. Wir wollen euren Wagen haben!«
    schnarrte Danny McGuire.
    »Und was wird aus Ned?«
    »Das ist mir piepegal, Kleine!« Der Sträfling zeigte ihr nun seinen Revolver.
    Fanny erstarrte, und McGuire erklärte ihr die Situation. Abschließend sagte er: »Meinetwegen soll dieses Monster deinen Bruder fressen, das kratzt mich nicht… Und im übrigen glaube ich nicht, daß es sich tatsächlich um ein Ungeheuer handelt. Wer weiß, was du in deiner Hysterie gesehen hast… Los, wir gehen!«
    Fanny brach in Tränen aus. Die Enttäuschung, die grenzenlose Verzweiflung ließen sie blind vor Wut reagieren. Es war lebensgefährlich, sich auf Danny McGuire zu stürzen, aber Fanny war nicht mehr Herr ihrer Sinne.
    »Sie herzloser Bastard!« schrie sie und wollte dem Sträfling das Gesicht zerkratzen.
    Wenn er sie nicht gebraucht hätte, hätte er sie bestimmt jetzt auf der Stelle niedergeschossen. Er beschränkte sich darauf, ihr auszuweichen und sie mit zwei Schlägen ins bleiche Gesicht zur Besinnung zu bringen. Die Schläge taten mir weh. Ich wollte auf McGuire losgehen. Er zuckte herum, und ein kaltes Feuer loderte in seinen Augen, während er mich in die Mündung seiner Waffe blicken ließ.
    »Na los, Ballard, versuch’s. Spiel den Helden, damit ich dich mit Blei vollpumpen kann.«
    Ich starrte den verdammten Kerl wütend an. »Schlag das Mädchen nicht noch mal!« knurrte ich.
    Er bleckte die Zähne. »Willst du Idiot mir allen
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