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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen
Autoren: Jason Dark
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ein Mann eurer Kirche, ein spanischer Feldherr, er war mächtig, denn er kämpfte mit starken Waffen. Ihm gelang es, mich zu bannen. Aber auch er verlor sein Leben. Ich tötete ihn auf magische Weise, nachdem er mich verflucht hatte und ich nicht mehr aus diesem Berg herauskonnte. So verbrachte ich die langen Jahre mit dem Wissen, daß es mir gelingen würde, denn meine Spinnen kratzten irgendwann das Gestein auf und schufen Ausgänge. Nun ist der Weg für mich frei, und ich habe ebenfalls einen Helfer unter den Menschen, die das Grab, das von meinem Gegner bewacht wurde, zu einer Falle machten, durch die auch du gerutscht bist, Geisterjäger.«
    Jetzt war ich um einiges schlauer. Geändert allerdings hatte sich nichts. Leider.
    Ich konnte also mit mehr Spinnen rechnen, als ich sah. Wie ich wußte, waren damals sämtliche Einwohner von Campa vor den Horden der Sarazenen in den Berg geflüchtet und in dieser stockdunklen Tiefe zu Monsterspinnen geworden.
    Doch was hatte Henry Darwood mit der Sache zu tun gehabt?
    Auf ihn sprach ich Okastra an, und er wußte auch sofort, wen ich damit meinte.
    »Er kam aus der Fremde und glaubte nicht an die Dinge, die man sich erzählte. Fast hätte er das Geheimnis des Friedhofs ergründet, aber ich kam ihm zuvor. Den Schädel schlug ich ihm ab und mein Helfer kümmerte sich um ihn.«
    »Wer ist es?« wollte ich wissen.
    »Er heißt Romero Sanchez!«
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Natürlich, ich hatte geschlafen.
    Wenn sich einer unerkannt hatte bewegen können, dann war es einzig und allein Romero Sanchez, denn er genoß das Vertrauen der Bevölkerung und konnte für Okastra die Weichen stellen. Mein Verdacht, die beiden Basken hätten für diese grausame Tat gesorgt, erwies sich nun als völlig absurd.
    Diese Tatsachen mußte ich zunächst einmal verkraften. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
    Romero Sanchez!
    Und ich hatte Claudia Darwood bei ihm zurückgelassen. Sicherlich hatte er dafür gesorgt, daß auch sie in die Klauen des fürchterlichen Okastra geraten war.
    »Weißt du nun Bescheid?« fragte mich der Sarazene.
    »So einigermaßen.«
    »Dann kannst du ja herkommen.«
    Ich lachte auf. »Zu dir?«
    »Klar.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich über das Netz gehe. Ich käme keinen Schritt weit.«
    »Es wird dich nicht behindern!«
    »Und wenn ich nicht komme?«
    »Sorge ich dafür, daß die Spinne, die die Frau trägt, ihr Maul öffnet und sie verschluckt.«
    Das war deutlich genug. Verdammt deutlich, sogar. Mir blieb wirklich nichts anderes übrig, als dem Befehl Folge zu leisten. Eine andere Alternative sah ich nicht.
    Zum erstenmal nach unserem Dialog meldete sich Sarrazan. Aus seiner Kehle drang ein heiseres Lachen. »Du bist doch verrückt, Engländer, willst du wirklich da hingehen?«
    »Bleibt mir eine Wahl?«
    »Klar, wir kämpfen.«
    Ich deutete nach vorn. »Kommst du gegen die Spinnen an?«
    »Nein, aber…«
    »Also werde ich gehen!«
    »Und mich zurücklassen, wie?« Er wurde wütend und schlug zu.
    Obwohl ich aufgepaßt hatte, überraschte er mich mit dieser Reaktion.
    Ich mußte den Hieb einstecken, der mich dicht über der Gürtelschnalle erwischte, mir die Luft zum Atmen nahm und mich gleichzeitig in die Knie trieb.
    Darauf hatte der Baske nur gewartet. Er zog seine Pistole. Verdammt schnell war er, hob den rechten Arm und ließ den Lauf auf mich niedersausen.
    Ich trat gegen seine Beine.
    Sarrazan brüllte wütend, weil er aus der Richtung gerissen wurde.
    Sein Hieb verfehlte mich. An meinem Gesicht vorbei wischte der Waffenlauf, und Sarrazan folgte der Bewegung mit torkelnden Schritten. Er konnte sich kaum fangen, geriet aber zum Glück nicht zu nahe an den Rand des Abgrunds.
    Ich konnte noch nicht nachsetzen, weil ich den überraschenden Hieb nicht verdaut hatte.
    Andere reagierten.
    Es waren die Spinnen. Ich wurde aufmerksam, als ich über meinem Kopf ein Zischen vernahm.
    Sofort schaute ich hoch, sprang auf und hatte kaum eine stehende Haltung erreicht, als ich schon die Schreie des Basken vernahm.
    Ihn hatten die Spinnen erwischt. Wie echte Tiere besaßen auch sie Drüsen, wobei aus ihnen die gefährlichen Fäden schlugen und zuckend wie Schlangen ihren Weg ins Ziel fanden.
    Das war Sarrazan.
    Die Fäden waren genau gezielt gewesen und umwickelten den Mann wie dünne Seile. Er konnte sich gegen diese starken und klebrigen Fesseln nicht wehren, und auch ich war zu langsam.
    Sarrazan wurde das nächste Opfer der
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