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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen
Autoren: Jason Dark
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Monstren.
    Mehrere Spinnen hatten ihre Netzfäden aus den Drüsen gepreßt und Sarrazan damit umwickelt. Er kam mir vor wie ein Paket, und es gelang ihm nicht mehr, die Arme oder Beine zu bewegen, da sich die klebrigen Fäden eng um den Körper preßten.
    Er war verloren…
    Das wußte er. Deshalb schrie er auch so, und ich kam mir so verdammt hilflos vor, denn ich war einfach nicht schnell genug, um noch etwas für ihn tun zu können.
    Die Spinnen hatten ihre Erfahrungen. Sarrazan war nicht ihr erstes Opfer und würde wohl auch nicht das letzte sein, wie es so aussah.
    Ein Ruck lief durch seine Gestalt.
    Für einen Moment blieb er noch auf der Stelle stehen, dann kippte er weg, genau in dem Augenblick, als ich mich wieder gefangen hatte und zugreifen wollte.
    Meine Finger faßten ins Leere. Ich drehte mich nach links, um nachzugreifen, da aber hatte die Wucht den Basken bereits über die Kante des Abgrunds geschleudert.
    Ich war mit einem Satz da, hörte sein Schreien und sah, daß er bereits im Netz lag.
    So schmal der Lampenstrahl auch war, er leuchtete direkt in das angstverzerrte Gesicht des Basken, der wußte, daß er keine Chance mehr besaß.
    Ich änderte die Richtung des Strahls, weil ich Okastra sehen wollte, erkannte innerhalb des Nebels seine diffuse Gestalt und schleuderte ihm mit sich überschlagender Stimme die nächsten Worte entgegen.
    »Laß ihn los, verdammt! Gib deinen Spinnen den Befehl, ihn nicht zu töten!«
    Okastra lachte nur. Ich wußte Bescheid. Er würde sich meinen Wünschen nicht beugen, und ich mußte mit ansehen, wie der gefangene Baske von den Spinnen weitergezogen wurde und dabei über das Netz hüpfte, als würde er sich auf einem Trampolin befinden.
    Die mutierten Tiere selbst befanden sich so weit im Hintergrund, daß ich sie nicht sehen konnte. Nur ihre Fäden, die aus dem Dunkel stachen und den Körper umwickelt hielten.
    Ich zog meine Beretta. Irgend etwas wollte und mußte ich tun. Direkt an der Kante und gebückt blieb ich stehen, zielte auf den Baal-Diener Okastra und schoß.
    Er bekam die Kugel. Vielleicht blieb sie stecken, vielleicht ging sie durch, das alles war nicht genau zu erkennen, eine Wirkung erzielte das Silbergeschoß nicht.
    Ich hätte auch eine Erbse gegen ihn schleudern können. Okastra reagierte nicht einmal darauf.
    Aus dem Nebel hörte ich die Schreie. Sarrazan war nicht mehr zu sehen, weil ihn der Dunst verschluckt hatte. Etwas Schreckliches geschah nun mit ihm, und ich dachte unwillkürlich an die Szene, als die Spinne mir das Skelett entgegengespieen hatte.
    Ähnliches mußte auch jetzt geschehen.
    Noch ein letzter, verzweifelter Todesruf, dann wurde es still.
    Gespenstisch still…
    Ich stand regungslos auf der Stelle. Mein Herz pochte wild, der Schweiß lag dick auf meinem Gesicht. Sogar meine rechte Hand mit der Beretta zitterte. Wieder einmal hatte mir die andere Seite demonstriert, wie erbarmungslos sie sein konnte, wenn es um ihre Ziele ging.
    »Willst du jetzt kommen?« fragte mich Okastra. Seine dröhnende Stimme durchbrach die lastende Stille.
    Ich nickte.
    »Dann los!«
    Es blieb mir nichts anderes übrig, und ich hoffte stark, daß ich durch meine Aktion wenigstens Claudia Darwood retten konnte…
    ***
    Zweimal das gleiche Gesicht, und zweimal fast die gleiche Statur.
    Das sah Suko und fragte sich, während er seinen Blick senkte, um in die Mündung zu schauen, was geschehen war.
    Welches Rätsel verbarg dieser einsame Bergfriedhof?
    Sanchez hatte Sukos Überraschung natürlich bemerkt und begann zu lachen. »Ja, damit hast du nicht gerechnet, nicht wahr, Chinese?«
    »Das stimmt.«
    »Darf ich fragen, woher du kommst? Auch aus London?«
    »Sicher.«
    »Dann kennst du diesen Sinclair gut.«
    »Er ist mein Freund.«
    Sanchez lachte. Das konnte er sich erlauben. Erstens hatte er die Waffe und zweitens war der Abstand zwischen ihm und Suko so groß, daß der Inspektor nichts unternehmen konnte, da eine Kugel immer schneller war als er.
    »Es ist schön, wenn Freunde gemeinsam sterben, weißt du?«
    »Ist John Sinclair denn tot?«
    »Das nehme ich doch an«, erwiderte der Majodomo kalt. »Den Regeln nach hat er keine Überlebenschance. Wen der Berg einmal geschluckt hat, gibt er nie mehr frei.«
    So ähnlich hatte Suko sich die Sache auch vorgestellt, aber er wollte jetzt nicht an Sinclair denken, sondern mußte zusehen, daß er dieses Geheimnis löste.
    »Wie kommt es, daß ihr gleich seid, und wie ist alles geschehen? Du kannst es mir jetzt
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