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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen
Autoren: Jason Dark
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und hatte den Stab hervorgeholt.
    »Laß es!« schrie Sanchez.
    Suko brüllte dagegen. »Topar!«
    ***
    Und dann war alles anders.
    Nicht mehr die Figur hinter dem Chinesen schien zu einem Denkmal geworden zu sein, sondern der Mann vor ihm. Für fünf Sekunden hatte Suko durch das Rufen dieses Begriffs die Zeit anhalten können. Kein anderer in Rufweite konnte sich mehr bewegen. Nur er, das heißt, der Träger des geheimnisvollen Stabs, Suko hatte mit Hilfe dieser Waffe schon manchen Fall aus dem Feuer gerissen.
    Auch jetzt war er nicht zu halten und bewegte sich gedankenschnell.
    Romero Sanchez stand steif wie ein Brett. Seine Gesichtszüge schienen eingefroren zu sein, und mit einem kurzen Ruck und einer ebenso schnellen Drehung wand ihm Suko die Waffe aus der Hand, bevor er dem Kerl einen Stoß gab, der ihn auf den weichen Boden schleuderte.
    Zwei Sekunden hatte der Inspektor noch Zeit. Lächelnd wartete er ab.
    Plötzlich bewegte sich Sanchez wieder. Er wußte nicht, wie er auf die Erde gekommen war, fuchtelte mit den Armen in der Luft herum, starrte auf seine Hände und einen Gedankensprung später in das Loch der Waffenmündung. Suko hielt Sanchez’ eigene Pistole fest.
    Zehn Sekunden ließ der Chinese ihm, dann war er an der Reihe.
    »So, und jetzt wird nach meinen Regeln gespielt.«
    »Aber wieso? Wie komme ich…?«
    »Aufstehen und keine Fragen!«
    Romero Sanchez gehorchte zitternd. In dieser veränderten Situation bewies er, welch ein Feigling er war. Er kam auf die Beine, blieb geduckt stehen und breitete die Arme aus. »Ich… ich … habe nur auf Befehl gehandelt. Wirklich. Ich …«
    Suko nickte. »Das glaube ich dir. Ich glaube dir sogar alles, mein Lieber, aber du solltest immer wissen, daß hier bei mir die Musik spielt. Ist das klar?«
    Der Spanier nickte.
    »Wo komme ich in den Berg? Nur durch das Grab?«
    »Si.«
    Am Ausdruck der Augen erkannte Suko, daß der Mann gelogen hatte.
    Drohend ging der Chinese einen Schritt vor. Sanchez bekam noch mehr Angst, hob die Arme und schützte sein Gesicht.
    »Nein, nicht…«
    »Sag die Wahrheit!«
    »Es gibt einen zweiten Eingang.«
    »Und?«
    »Nicht hier, in Campa!«
    Der Inspektor starrte den Bürgermeister hart an. »Stimmt das auch, Sanchez?«
    »Ja, verdammt!«
    »Dann gehen wir!«
    Der Majodomo drehte sich um. Er hatte sich in sein Schicksal ergeben.
    Mit gebeugtem Rücken schlich er vor. Die beiden Männer verließen den seltsamen Friedhof, erreichten einen Weg, und Suko entdeckte, versteckt hinter einem Felsvorsprung, zwei Autos.
    Einen Talbot und einen Fiat.
    »Welcher gehört dir?« fragte er Sanchez.
    Der Spanier deutete auf den Fiat.
    »Okay, einsteigen.«
    Sanchez öffnete die Tür. Er sprach kein Wort mehr. Auch nicht, als er hinter dem Lenkrad seinen Platz gefunden hatte. Der Wagen stand so, daß er nicht erst gewendet zu werden brauchte. Sie konnten dem Ort entgegenrollen.
    Suko hatte es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht. Die Pistole ließ er nicht mehr aus der Hand. Ihre Mündung wies auf den Mann am Steuer, der beim ersten Versuch zunächst einmal den Motor abwürgte.
    Endlich fuhren sie los.
    »Bleib nur ruhig«, warnte Suko. »Ich will nicht, daß du den Wagen gegen eine Wand setzt.«
    »Nein, nein…«
    Die Fahrt nach Campa glich einem Hindernisrennen. Eine schlechte Wegstrecke, Schlaglöcher, Steine, die gegen den Wagen schlugen, und unübersichtliche Kurven.
    Wären die Rollen vertauscht gewesen, so hatte Suko sicherlich Gelegenheit gefunden, seinen Bewacher loszuwerden. Sanchez hatte einfach zu viel Angst. Er traute sich nicht, irgend etwas zu unternehmen, und mehr als einmal fuhr er so dicht an vorspringenden Felsen vorbei, daß er sie mit dem Kühler fast berührt hätte.
    »Sei vorsichtiger«, warnte Suko.
    Sanchez nickte nur.
    Wenig später tauchte die letzte Kurve vor ihnen auf. Es folgte eine Gerade, und Suko konnte nach Campa hineinschauen.
    Der erste Eindruck war der richtige.
    Ein Geisterdorf!
    In der Tat dieser kleine Ort war ausgestorben. Kein Mensch war zu sehen.
    Nicht einmal Tiere zeigten sich. Campa war ausgestorben, und die wenigen parkenden Autos wirkten wie Gegenstände für eine Filmkulisse.
    »Was ist hier geschehen?« fragte Suko.
    Der Majodomo hob die Schultern. »Die Menschen sind geflüchtet«, erklärte er.
    »Das sehe ich. Und weshalb?«
    »Vielleicht vor Okastra.«
    »Sicher«, murmelte Suko, »sicher. Wo kann ich den zweiten Eingang zu seinem Reich finden?«
    »In der Bodega.«
    »Dann fahr
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