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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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niedergeschlagen.
    Sollte ich ihn zu stoppen versuchen? Wir fuhren jetzt auf der Tremont Avenue, die große West-Ost-Verbindung der Bronx. Hunderte von Autos waren darauf unterwegs. Wenn irgendetwas schiefging, konnte daraus eine Massenkollision entstehen, bei der Unschuldige zu Schaden kamen, von Jane Snyder ganz zu schweigen.
    Sehr vorsichtig pirschte ich mich näher heran.
    Der Bentley fuhr mit normalen Scheinwerfern. Sein Motor machte nicht mehr Lärm als jede hochgezüchtete Sportmaschine. Seine Superscheinwerfer und die Auspuffsirene hatte er ausgeschaltet.
    Ich fragte mich, was er zu tun beabsichtigte. Schön, sein Wagen war doppelt so schnell wie jeder normale Polizeiwagen, aber er konnte nicht hoffen, dem Netz zu entrinnen, wenn er einen Wagen abschüttelte, würde die Sprechfunküberwachung ihm einen anderen auf den Hals schicken.
    Dass er jederzeit durch eine Kugel gestoppt werden konnte, hatte er selbst erkannt. Nur darum hatte er sich Jane Snyder geholt. Er wusste, die Polizisten und G-men würden nicht auf ihn schießen, wenn das Mädchen dadurch gefährdet wurde.
    Alles, was er noch zu hoffen konnte, war, seine Verfolger so weit abzuschütteln, dass er fünf oder zehn Minuten gewann, um den Bentley stoppen und verlassen zu können. Ein Gangster wie er dachte sicher nicht daran, seine Beute im Stich zu lassen.
    Er hatte eine ganze Menge Schätze an Bord: einen Sack voller Dollar, seinen Anteil an den McLean-Juwelen und vielleicht noch einen Teil der Beute aus dem Juwelenraub auf der Third Avenue.
    Hatte er mich immer noch nicht bemerkt? Ein wenig schneller schien der Bentley jetzt zu fahren. Ich ließ es zu, dass sich der Abstand zwischen uns um zwanzig, dreißig Yards vergrößerte.
    Vor uns tauchte der Lichtschein der zahllosen Bogenlampen auf, die den Kreisverkehr für die Auffahrt zum Bronx Expreßway beleuchteten.
    Plötzlich schien der Wagen vor mir davonzuschießen, als triebe ihn die Kraft eines zusätzlichen Motors. Im Handumdrehen gewann er hundert, hundertfünfzig Yards. Er schoss in den Kreisverkehr hinein, bog nach rechts in die Auffahrt zum Hutchinson-River-Highway ab.
    Eine halbe Minute sah es so aus, als ließ der Bentley meinen Jaguar einfach stehen.
    Ich brachte meinen Schlitten auf Touren. Der Abstand wuchs nicht mehr.
    Lymer nahm das Gas weg, als er in die sanfte Kurve zum Hutchinson-River-Highway einbog. Ich ließ den Fuß auf dem Pedal und gewann im Handumdrehen hundert Yards zurück.
    Der Hutchinson-River-Highway ist eine mehrspurige Autobahn, kurvenlos und fast so glatt wie eine Rennstrecke.
    Der Bentley schwang auf die Außenfahrbahn hinüber. Ich folgte ihm.
    Es gab keinen Zweifel mehr dran, dass Lymer mich gesehen hatte. Er fuhr wie der Teufel. Er holte alles aus dem Schlitten heraus. Was hatte Phil mir damals aus dem Prospekt der Bentley Inc. vorgelesen? Spitzengeschwindigkeit: 160 Meilen. Damit war er um einige Meilen schneller als mein Jaguar.
    Auf der geraden Strecke riskierte ich einen schnellen Blick auf die Tachonadel. Sie tanzte um die hundertdreißig Meilen herum, aber die Rücklichter des Bentleys entfernten sich langsam, aber sicher vor mir.
    Das Gaspedal ließ sich nicht weiter herunterdrücken. Langsam stieg die Tachonadel weiter, berührte die Zahl 140, ging darüber hinaus.
    Der Bentley lag mehr als zweihundert Yards vor mir. Er raste wie ein Geschoss auf die Bronx-Whitestone-Bridge zu, die im Zuge des Highways den East-River kreuzt.
    Grelles Licht lag vor dem Bentley auf der Fahrbahn. Lymer musste den Superscheinwerfer eingeschaltet haben. Das grelle Licht scheuchte jedes andere Fahrzeug aus dem Weg, und auf der Gegenfahrbahn heulten in ununterbrochener Folge die Hupen von Fahrzeugen auf, deren Fahrer von den Schweinwerfern geblendet wurden.
    Die Bronx-Whitestone-Bridge! An die dreihundert Yards vor mir donnerte der Bentley die Auffahrt hoch. Es schien, als sollte es ihm gelingen mich abzuhängen. Und doch war es in dieser Sekunde, dass ich spürte, ich würde diese Jagd gewinnen.
    Es geschah nicht mehr, als dass ich die Bremslichter des Bentleys für einen Sekundenbruchteil aufleuchten sah. Es bedeutete fast nichts für die Geschwindigkeit des Wagens, aber es sagte alles aus über Jack Lymers Nerven. Für die Dauer eines Lidschlages hatte ihn die Angst gepackt, war sein Fuß vom Gaspedal zur Bremse hinübergezuckt.
    Mein Fuß blieb auf dem Gas. Der Jaguar schoss die Auffahrt hoch, als wollte er sie als Rollbahn zu einem Flug benutzen. Die Geschwindigkeit
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