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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten
Autoren: Unbekannt
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machen, die die Hälfte der Rundwand des Raumes bedeckte. Ein paar zusätzliche Bildschirme waren aufgeleuchtet und zeigten auf dunkelgrünem Hintergrund haarfeine Fadennetze und einen helleuchtenden Reflexpunkt im Zentrum des Netzes. Es handelte sich um einzelne feindliche Raumschiffe, die Üls Leute sich zu Meßzwecken aus der gegnerischen Flotte ausgesucht hatten.
    Ül war im Augenblick unbeschäftigt und wandte sich an seinen Untergebenen. Er schien die übliche Scheu vor Iraloths zwei Zeitaugen verloren zu haben und gab sich mit einer gewissen Herablassung, die Iraloth zuwider war.
    „Der Gegner hat den entscheidenden Fehler begangen", erklärte der Perlian höhnisch. „Er hat sich zu nahe an die Jagdgründe des Säbelfisches herangewagt."
     
    *
     
    Harper Lenn hatte sein Fernsehgerät wieder demontiert und die Antenne aus dem Lüftungsschacht entfernt. Er war froh, als die Arbeit getan war. Er wäre ungern beim Betrieb eines regelwidrig fabrizierten Instruments erwischt worden. An Bord der TOSOMA wurden Verstöße gegen das Reglement nicht gerade milde bestraft.
    Die Freiwache der drei Leutnants war vierzig Minuten später vorüber. Sie begaben sich an ihre Arbeitsplätze im Steuer- und Kontrollabor. Das Labor bestand aus einer mittelgroßen Halle, in der die wichtigen, komplizierten Mechanismen der automatischen Schiffssteuerung untergebracht waren, und lag zwei Decks unter dem Kommandostand. Leitender Offizier war Captain Neil Finer, ein Mann von Egret im Tau-Ceti-System und mit eisenharten Grundsätzen.
    Harper Lenn löste einen Sergeanten ab, der Bislang Wache am Akzeleronometer-System gehabt hatte. Christopher und Link arbeiteten an der Hauptgyroanlage. Ihre beiden Schaltpulte standen unmittelbar neben Harpers Pult, auf einem balkonähnlichen Rundgang etwa acht Meter über dem eigentlichen Boden der Halle. Neil Finers Platz, leicht erhöht und von überall aus zu sehen, war zur Linken von Harpers Pult, ein Viertel des gesamten Rundgangumfangs entfernt. Auf dem Balkon arbeiteten insgesamt achtzig Offiziere un. dMannschaften. Der Durchmesser der Halle betrug knapp vierzig Meter. Die gewaltigen Maschinenblöcke, die die automatische Steuerung des Riesenschiffs bewirkten, erfüllten den Raum mit einem ständigen Summen.
    Harper liebte seinen Arbeitsplatz. Seitdem er vor etwas mehr als einem Jahr an Bord der TOSOMA gekommen war - eine Ausnahme unter den Offizieren der United Stars Organisation, denn der Arkonide hatte eine Regel daraus gemacht, Bürger irdischer Kolonialwelten, nicht aber Erdgeborene einzustellen - hatte er keinen Platz gefunden, an dem er sich wohler fühlte als in der Steuer- und Kontrollhalle.
    Daran konnte selbst Ne" Finers nichts ändern, obwohl er Tage hatte, an denen er seinen Untergebenen das Leben so sauer wie möglich zu machen suchte. Harper liebte die leicht gewölbte Decke, die aus purem Licht zu bestehen schien, und die großen Maschinen, die auf faszinierende Art und Weise in jedem Kilometer genau wußten, an welcher Stelle des Weltalls das Schiff sich befand. Seine Arbeit machte ihm Spaß. Er kannte seine Geräte in- und auswendig und selbst Neil Finer, der mit Komplimenten äußerst sparsam zu sein pflegte, mußte manchmal zugeben, daß er weitaus mehr technische Probleme hätte, wenn Harper Lenn nicht wäre.
    Harper war Techniker aus Leidenschaft. Darin unterschied er sich von seinen beiden Freunden und Kabinengenossen. Sie waren in erster Linie Offiziere.
    Harper überflog die Kontrollen. Der große Beschleunigungsmesser zeigte Null auf den - drei Hauptachsen. Die Triebwerke des Schiffes lagen im Augenblick still. Der Rechner war in Tätigkeit. Mit Sondenmessungen gefüttert und einem repräsentativen Modell des Sonnensystems versehen, in dem die TOSOMA sich befand, errechnete er die auf das Schiff einwirkende Gravitation, addierte sie zur Anzeige des Beschleunigungsmessers und ermittelte auf diese Weise die Summe der beschleunigenden Kräfte, denen die TOSOMA unterworfen war. Das Ergebnis gelangte in den Kontrollrechner. Der Kontrollrechner besaß seinerseits Informationen, auf welchem Kurs, mit welcher Geschwindigkeit und unter welcher Beschleunigung. sich das Schiff bewegen sollte. Je nach den Anzeigen, die er erhielt, erzeugte er Steuerkommandos, die jede Abweichung von den Normwerten sofort kompensierten.
    Eine Serie gelber Lichter begann zu flackern. Der Rechner hatte den Einfluß der Gravitation ermittelt und leitete die Information an den Kontrollrechner weiter.
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