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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten
Autoren: Unbekannt
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- würden sie wirklich?
    Die Frage Beunruhigte ihn. Besaß die Strahlung akkumulative Wirkung, so daß jemand, der ihr in ständig gleicher Intensität ausgesetzt war, je nach Willensstärke nach zehn, zwanzig oder dreißig Minuten zusammenbrach? Oder lag die zunehmende Zahl der Ausfälle daran, daß die Stärke der Strahlung zunahm?
    Er wandte sich an Link und Christopher. Sie wußten keine Antwort. Er nahm das Mikrophon zur Hand und sprach mit Neil Finer.
    „Und aus welchem Grund", wollte Finer wissen, „sollte die Strahlung zunehmen? Wir haben gehört, daß die Kristalle im Grundzustand keine eigene Intelligenz Besitzen. Schlagen Sie sich aus dem Kopf, daß sie etwa die Annäherung unserer Schiffe bemerkt und ihre Anstrengung infolgedessen verstärkt haben könnten."
    „Ich dachte an einen wesentlich weniger komplizierten Effekt", erwiderte Harper mit dem nötigen Respekt. „Es besteht die Möglichkeit, Sir, daß wir uns dem Planeten inzwischen bis auf überkritische Distanz genähert haben."
    Neil Finer reagierte wie erwartet.
    „Sie sitzen selbst hinter den ausgetüfteltsten, empfindlichsten Steuer- und Kontrollgeräten, die das Universum je gesehen hat", dröhnte er so laut, daß er auch ohne Rundsprech zu verstehen gewesen wäre, „und meinen, das Schiff könnte sich sozusagen unter Ihrem Hintern von der vorgeschriebenen Position entfernt haben?"
    „Jawohl, Sir", sagte Harper einfach.
    Christopher wandte sich ihm zu und tippte mit dem Finger gegen die Stirn. Harper achtete nicht darauf.
    „Und wie, Herr Leutnant", bellte Finer, „stellen Sie sich das vor?"
    Die Diskussion wurde unterbrochen. Fünf Mann, die an einem Pult-Hufeisen auf der anderen Seite des Rundgangs arbeiteten, erhoben sich gemeinsam und forderten mit lauter Stimme, daß das Schiff sofort in Bewegung gesetzt und zur Landung auf Danger-I vorbereitet werde.
    Neil Finer kümmerte sich um das Näherliegende. Die Lage war so ernst geworden, daß ein Zug von Sanitätern außerhalb der Schotten ständigen Posten bezogen hatte. Innerhalb einer Minute waren die fünf Aufsässigen überwunden und abgeschleppt.
    Neil Finer wandte sich wieder an Harper.
    „Ich warte auf Ihre Antwort, Leutnant", sagte er scharf.
    „Der Rechner arbeitet mit einem Gravitationsmodell und einer Serie von Sondenmessungen, Sir", antwortete Harper gehorsam. „Es ist möglich, daß das Modell falsch ist oder daß die Gravitationsverhältnisse außerhalb des Schiffes sich geändert haben, seitdem die Messungen angestellt wurden."
    Finer zögerte eine Weile mit der Antwort.
    „Logisch fundiert, Leutnant", gab er schließlich brummend zu, „aber an den Haaren herbeigezogen.
    Ihre Bedenken werden zurückgewiesen."
    „Danke, Sir", sagte Harper und legte das Mikrophon auf die Gabel.
    Ein Transformgeschütz entlud sich und brachte die Lichtzeiger des Akzeleronometers zum Schwanken.
    Im Laufe der nächsten zehn Minuten fielen weitere acht Mann um.
    Der Kommandostand leerte sich allmählich. Es war schwer, Ersatz für die Leute zu finden, die dem parahypnotischen Einfluß erlagen. Überall an Bord war die Lage ebenso schlimm wie in der Zentrale.
    Con Bayth hatte eine rasche Bestandsaufnahme gemacht Im Kommandoraum gab es zwei Offiziere, die für die parahypnotische Beeinflussung nicht empfänglich waren. Mit anderen Worten: Sie merkten nicht, daß es dort draußen etwas gab, das sich bemühte, in ihr Bewußtsein einzudringen und sie zur Landung auf Danger-I zu überreden, Er begann, einen neuen Plan zu entwickeln. Die zunehmende Zahl der Ausfälle unter den Offizieren im Kommandostand und unter Offizieren und Mannschaften überall an Bord der achthundert Schiffe stellte den Erfolg des gegenwärtig verfolgten Unternehmens in Frage. Con Bayth fing an, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die Vernichtung der Kristalle - und mehr noch als das - könne auf andere Art und Weise bewirkt werden.
    Er wies die Flotte an, die Abschußfolge zu beschleunigen. Weitere Transformgeschütze wurden eingesetzt, und über Danger-I begann es, Transformbomben zu regnen.
    Trotzdem nahm die Intensität des parahypnotischen Einflusses nicht ab. Sie schien im Gegenteil wieder anzuwachsen. Con Bayth selbst fand es plötzlich schwer, dem fremden Drang zu widerstehen.
    Manchmal ertappte er sich dabei, daß er den aufgezwungenen Wunsch, auf dem Kristallplaneten zu landen, als seinen eigenen empfand und ernsthaft in Erwägung zog, einen entsprechenden Befehl zu geben. Es bereitete ihm immer mehr Mühe,
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