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0317 - Terror auf dem Kristallplaneten

Titel: 0317 - Terror auf dem Kristallplaneten
Autoren: Unbekannt
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Jetzt jedoch, nachdem er seit fast vierzig Stunden immer noch nicht wußte.
    was in Wirklichkeit vor sich ging, hatte die Neugierde die angeborene Zurückhaltung überspielt, und er war zu Werk gegangen, um sich Gewißheit zu verschaffen. Nicht, daß er sich von dem in Eile zusammengebastelten Gerät eine Offenbarung der Zusammenhänge versprach. Er wollte nur sehen, was draußen war. Ein Psychologe hätte seinen Fall wahrscheinlich als eine leichte Anwandlung von Klaustrophobie klassifiziert.
    Die Bildscheibe leuchtete auf, sobald er den Schalter knipste. Die Übertragung war einwandfrei. Das Bild zeigte einen Ausschnitt eines Raumsektors mit mäßiger Sternendichte. Reflexe zitterten über den linken Bildrand und deuteten darauf hin. daß die Kamera Streulicht von einem äußerst leuchtstarken Himmelskörper, wahrscheinlich einer nahen Sonne, empfing. In der Mitte des Bildes schwebte die mattleuchtende Kugel eines Planeten. Er schimmerte grünlich. und Harper glaubte, ein ständiges Glitzern und Leuchten zu sehen, als würden auf der Oberfläche in rascher Folge Tausende von starken Lichtquellen ein- und ausgeschaltet.
    Link und Christopher ließen ihre Anerkennung hören. Harper achtete kaum darauf. Das Bild faszinierte ihn. Es war leicht zu sehen, daß das Schiff relativ zu dem fremden Weltkörper stillstand. Der grüne Planet mußte also eines der Zwischenziele oder womöglich das Endziel des Unternehmens sein.
    Er hielt nach anderen Satelliten der unsichtbaren Sonne Ausschau, aber ein zehnmal zehn Zentimeter großer Bildschirm war nicht das geeignete Gerät für diesen Zweck.
    „Seht ihr das Funkeln?" fragte Christopher.
    „Gerade wollte ich dasselbe fragen." ließ Link sich hören. „Was ist es?"
    Harper drehte an der Fokuseinstellung.
    „Donnerwetter - ihr seid also auch schon dahintergekommen", murmelte er abfällig. „Schnelle Reaktion. muß ich sagen."
    Christopher lachte. Auf Pembroke. woher Christopher Saw stammte, hatte das Lachen eine Bedeutung gewonnen. die sich wesentlich vom irdischen Gebrauch unterschied. Pembroker lachten, wenn sie keine Antwort wußten, wenn sie sich über etwas ärgerten und wenn sie Hunger hatten.
    Allerdings auch. um die Tradition zu wahren, wenn sie etwas lustig fanden oder sich über etwas freuten. Im allgemeinen jedoch war ein Pembroker-Lachen keineswegs der Ausdruck psychischen Wohlseins.
    Sie schwiegen, während sie beobachteten. Eine halbe Stunde verging. Harper glaubte zu erkennen, daß der Ball des Planeten um einige Millimeter größer geworden war. Das Schiff trieb also langsam auf ihn zu. Das Glitzern wurde deutlicher. Harper konnte sehen, daß es nicht von der Oberfläche der fremden Welt kam. Mehrere Male bemerkte er Lichtblitze, die eindeutig von Stellen kamen, die außerhalb des Randes der eigentlichen Planetenscheibe lagen.
    Er versuchte, die Entfernung zu schätzen, und stieß dabei naturgemäß auf Schwierigkeiten. Er kannte die Größe des Planeten nicht. Unter der Annahme, er sei von annähernd demselben Ausmaß wie die Erde, rechnete er sich aus, die Distanz müsse etwa vierhunderttausend Kilometer Betragen.
    Aber er war seiner Sache nicht sicher.
    „Was hältst du davon?" fragte Link plötzlich.
    „Das möchte ich selber gerne wissen". antwortete Harper, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. „Ich finde..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Was er fand, wollte er lieber für sich behalten. Es brachte ihm keinerlei zusätzlichen Respekt ein, wenn er zugab. daß der fremde Planet ihm auf merkwürdige Weise unheimlich erschien.
    „Irgendwie gefällt mir das nicht", meldete sich Christopher und lachte ein wenig. „Das Ding ist - na, wie soll ich das sagen... einfach unheimlich." Er sah sich um und suchte ihre Zustimmung. „Findet ihr nicht auch?"
    Link nickte schwerfällig.
    „Könnte man sagen", gab er zu. „Vielleicht liegt das aber auch daran..."
    Woran es nach Link Stovalls Ansicht liegen mochte, würden sie nie erfahren. Der Rundsprech bellte auf.
    „An alle Offiziere und Mannschaften! Eine Bekanntmachung des Flottenkommandeurs." Es knackste im Empfänger. Ein paar Sekunden lang herrschte Stille, dann drang aus den Lautsprechern Con Bayths ruhige, tiefe Stimme: „Sie haben sich alle den Kopf darüber zerbrochen, was es mit unserem plötzlichen Start aus dem Jellico-Sektor auf sich hat.
    Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Wir stehen dicht vor dem Ziel, und die Kampfhandlungen werden in Kürze beginnen. Wir befinden uns nahe dem
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