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0317 - Der Seelenschmied

0317 - Der Seelenschmied

Titel: 0317 - Der Seelenschmied
Autoren: Rolf Michael
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und die Scharen des Himmels dich in das unauslöschliche Feuer und in die unaussprechlichen Qualen dich verfluchen!«
    Nomuka heulte auf, als er erkannte, daß die Flammen heranzüngelten und sich Professor Zamorra anschickte, das Ebenholzkästchen mit Inhalt in die rote Lohe zu werfen.
    »Und so wie dein Name und dein Siegel verschlossen in den Flammen brennen und in den schweflig stinkenden Substanzen erstickt werden«, rief Professor Zamorra und übertönte das Jammergeschrei des Dämons, der keine Möglichkeit hatte, den Fluch aufzuhalten.
    »So im Namen ADONAYS und durch die Macht und Würde der drei Namen TETRAGRAMMATON, ANAPHAXETON und PRIMEUMATON werfe ich dich, Dämon Nomuka, in das Meer aus Feuer, damit du dort bleibst bis zum Ende aller Tage!«
    Im gleichen Moment warf Professor Zamorra das Ebenholzkästchen in die hochauflodernden Flammen. Eine grelle Stichflamme zuckte auf und raste bis zur Höhe des Großmastes empor. Ein schauerliches Heulen gellte über die Wasser des Pazifik.
    »Zur Hölle, Teufel!« schrie Professor Zamorra so laut er konnte.
    »Fahre hinab in das unsichtbare Reich des Abyssos, das selbst LUZIFER in all seiner dämonischen Majestät fürchtet!«
    Im selben Moment raste der Dämon von Tahiti aufwärts. Sein ganzer Körper schien eine einzige feurige Kugel zu sein.
    In irrwitzigem Tempo raste er der Insel zu. Im gleichen Augenblick durchzitterte ein mächtiger Stoß das brennende Piratenschiff.
    Grollen wie von Millionen Kesselpauken donnerte durch die Luft.
    Und dann sah Professor Zamorra, wie die Kegelspitze des Berges im Zentrum der Insel weggesprengt wurde.
    Rotglühende Feuerfontänen flogen in den Himmel. Heulend stürzte Nomuka, der Dämon von Tahiti, durch den ausbrechenden Vulkan hinab in jenen Abyssos, in den ihn Zamorras machtvoller Spruch gebannt hatte.
    Nomuka war genauso vernichtet, als hätte ihn die Energie des Amuletts getroffen. Tief im Reich der Schwefelklüfte erbebte Astaroth, der Herzog der Hölle, als er vernahm, daß Nomuka versagt hatte.
    »Mit Schwund muß man rechnen!« erklärte Uromis, sein Erzkanzler. »So jedenfalls beliebte sich Asmodis immer auszudrücken.« Und hämisch setzte Uromis hinzu:
    »Dieser Nomuka war doch kein besonderer Stein in diesem großen Kampfspiel?«
    »Nein!« knurrte Astaroth. »Ein Bauer war er. Weniger als ein Bauer… eine Null! Doch wenn es dieser Zamorra noch einmal wagt, meine Pläne zu durchkreuzen oder sich gegen uns zu stellen, dann werde ich ihm einen Gegner senden, der wirkliche Macht hat. Aber wenden wir uns besser anderen, erfreulicheren Dingen zu. Die Lage der Weltpolitik entwickelt sich sehr zu unserer Zufriedenheit…!«
    ***
    Das uralte Piratenschiff brannte wie Zunder. Langsam züngelten sich Flammen auf Professor Zamorra, Michael Ullich und Carsten Möbius zu. Die seelenlosen Piraten vergingen in den Flammen, ohne daß sie es spürten oder sich dessen bewußt wurden. Sie waren tote Körper, die jetzt verbrannt wurden.
    Zweihundert Jahre später fanden der Schwarze Garfield und seine Piraten endlich die Ruhe des absoluten Todes.
    Professor Zamorra versuchte vergeblich, die Fesseln zu lösen. Er hustete, weil ihm Rauchschwaden ins Gesicht trieben und ihm den Atem nahmen.
    Mit tränenden Augen, in die beizender, schwarzer Qualm drang, sah Professor Zamorra, wie die Insel von Lavaströmen überschüttet wurde. Langsam sackten die Ufer ins Meer hinab. Donnernd brach der Bergkegel des Vulkans in sich zusammen und begrub darunter die Höhle mit der Statue des goldenen Götzen.
    »Eine Sinfonie des Untergangs!« dachte Professor Zamorra. »Ist dies der letzte Augenblick im Leben…?«
    Im selben Moment hörte er Motorengeräusche…
    ***
    Mit voller Kraft rauschte eins der Beiboote von der »Columbina« heran. Björn Sörens befehlige es selbst. Sie hatten es zu Wasser gelassen, während das Kreuzfahrtschiff mit äußerster Kraft auf die Insel zulief und mit den Ferngläsern die aufzüngelnden Flammen zu erkennen waren.
    Nicole Duval und einige kräftige Matrosen standen im Bug. Dagmar Holler und Sabine Janner hielten sich in Bereitschaft.
    Die Seemänner hatten Löschgeräte in den Händen.
    »Festhalten alle Mann!« brüllte Sörens, als er erkannte, daß die Zeit nicht ausreichte, ein Anlegemanöver zu fahren. Der lichterloh brennende Kahn konnte in jeder Sekunde auseinanderbrechen. Egal, was mit dem Beiboot geschah. Der Däne wußte, daß Menschenleben gerettet werden mußten.
    Björn Sörens ging auf Rammkurs. Mit
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