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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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Besuch nichts Auffälliges finden können.
    Wir bezahlten und tippten mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe als wir gingen.
    Links hinter dem Appartementhaus zweigte eine schmale Seitengasse ab, die zugleich der Lieferantenzugang für das große Haus war.
    Zwei Lieferwagen hielten an den beiden Seiteneingängen. Auf dem einen stand der Name einer bekannten Getränkefirma.
    Nur der Präsident dieser Gesellschaft wußte, daß das FBI ein Fahrzeug laufen hatte mit der Firmenaufmachung dieser Limonadenfabrik.
    Am Steuer hockte Tony Herold, und er trug einen Overall, wie ihn alle Fahrer dieser Gesellschaft trugen. Er rauchte eine Zigarette und schien vor sich hinzudösen.
    In der Nähe dieses Wagens blieb Phil stehen und hielt mir seine Zigarettenschachtel hin. Ich bediente mich. Eine Minute lang taten Phil und ich so, als ob wir Streichhölzer suchten. Natürlich fanden wir keine, so daß Phil an die Seite des Limonadenwagens herantreten mußte.
    »Haben Sie Feuer?« fragte er.
    Tony riß ein Streichholz an und hielt es an Phils Zigarette.
    »Zwei stadtbekannte Gangster sind vor einer halben Stunde durch den Hintereingang ’reinmarschiert«, murmelte er dabei. »Gill Verward und Bucky Lane. Natürlich weiß ich nicht, ob sie zu ihm gegangen sind oder zu jemand anders.«
    »Danke«, sagte Phil und kam herüber zu mir, um mir seine Zigarette so hinzuhalten, daß ich davon Feuer nehmen konnte.
    Wir bummelten in gemütlichem Spaziergängerschritt zurück zum Jaguar. Eine Viertelstunde später betraten wir meine Wohnung. Wir sahen die Waffen nach, die ich aus der Waffenkammer mitgenommen hatte. Sie waren geölt und in tadellosem Zustand. Ich teilte die Munition für die kleinen Revolver auf. Wir luden die 38er und die beiden kleinen Waffen, die wie ein harmloses Kinderspielzeug aussahen.
    »Wohin mit dem Ding da?« erkundigte sich mein Freund und zeigte auf den kleinen Revolver.
    »Wir kleben ihn mit Heftpflaster in die linke Achselhöhle«, erwiderte ich. »Wenn sie uns abklopfen, werden sie die schwere 38er in der Schulterhalfter sofort fühlen. Vielleicht entgeht die darunter befindliche kleine Waffe dabei ihrer Aufmerksamkeit.«
    »Hoffentlich«, sagte Phil nur.
    Es war gegen halb neun, als wir meine Wohnung verließen. Bis zu dem Augenblick hatten weder Berny Richards noch Tony Herold von ihren Beobachtungsposten aus angerufen. Die Lage schien sich also nicht verändert zu haben.
    Abends um halb neun herrscht in den New Yorker Straßen kaum weniger Verkehr als tagsüber. Eine Menge Leute sind unterwegs, um sich je nach Lust und Geldbeutel zu amüsieren. Es dauerte eine Weile, bis ich mich in den Verkehrsstrom einfädeln konnte.
    »Was machen wir, wenn alles schiefgeht?« fragte Phil unterwegs.
    »Wie meinst du das?«
    »Wenn wir gar nicht an ihn herankommen.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als ins Bett zu gehen und auf eine bessere Gelegenheit zu hoffen.«
    »Inzwischen werden in seinem Auftrag wieder Lagerschuppen am Hafen ausgeräubert und Leute umgebracht, bei denen sich das Kassieren der Lebensversicherung lohnt.«
    »Das weiß ich so gut wie du«, erwiderte ich. »Aber wir sind eben in einem Land, in dem man Leute nur verurteilen kann, wenn ihnen ihre Verbrechen eindeutig bewiesen werden können.«
    Unser Gespräch versickerte. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach. Zugegeben, wir wollten einem Mann auf den Pelz rücken, der nun schon seit über einer Woche beobachtet wurde. Und nicht etwa nur vom FBI. Um diesen großen Boß endlich zu erwischen, hatten sich FBI, Stadtpolizei und State Police zusammengetan.
    Auf den Burschen hatte uns ursprünglich der Chefdetektiv einer großen Versicherungsgesellschaft aufmerksam gemacht. Er hieß Duff Gordon und war in jeder Hinsicht ein bemerkenswerter Mann. Abgesehen davon, daß er während des Krieges ein großes Tier bei der Abwehr war, verfügte er jetzt über recht beachtliche Beträge, die ihm seine Gesellschaft zur Verfügung stellte.
    Es kam oft genug vor, daß Leute durch einen Versicherungsbetrug reich werden wollten. Und die Gesellschaft kam immer noch billiger davon, wenn ihr Chefdetektiv einen Betrüger mit einem Kostenaufwand von zwanzigoder dreißigtausend Dollar entlarvte., als wenn sie dem Burschen die Versicherungssumme von etwa hunderttausend oder hundertfünfzigtausend Dollar hätte auszahlen müssen. Dazu kam, daß Gordon von seiner Tätigkeit bei der Abwehr her eine Menge Erfahrung mitbrachte.
    Gordon hatte Material über den jetzt von uns
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