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0317 - Das Todeslied der Unterwelt

0317 - Das Todeslied der Unterwelt

Titel: 0317 - Das Todeslied der Unterwelt
Autoren: Das Todeslied der Unterwelt (2 of 2)
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werde inzwischen mal zu diesem Hotel fahren. Schreib mir die Adresse hier auf den Zettel. Ich möchte, daß die Lady an unserem Gespräch teilnimmt.«
    Stein grinste wieder zynisch.
    »Na, da wird sie sich aber freuen«, sagte er.
    ***
    Während wir langsam auf den Cadillac zugingen, hatte ich Phil erklärt, wie ich mir unser Vorgehen dachte. Wir schlenderten schweigend an dem großen Wagen vorbei.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß der Kerl, der auf der uns zugewandten Seite saß, uns mit einem flüchtigen Blick streifte. Zumindest kannte er uns nicht, sonst wäre sein Blick sicher weniger flüchtig gewesen.
    Wir hatten etwa das Heck des Wagens erreicht, als ich plötzlich gegen meine Manteltasche klopfte und stehenblieb. Da das Seitenfenster des Wagens geöffnet war, mußten sie jedes Wort verstehen, das wir so in ihrer Nähe sprachen.
    »Zum Teufel«, sagte ich laut, »meine Streichhölzer… Hast du Feuer, Phil?«
    Natürlich hatte er kein Feuer. Ich trat ans offene Fenster des Cadillac. Der Fahrer starrte stur geradeaus, und der Beifahrer schien auch keine Notiz von mir nehmen zu wollen.
    »Verzeihen Sie«, begann ich, »haben Sie vielleicht…«
    Er ließ mich nicht aussprechen. »Hau ab«, knurrte er mich drohend an.
    »Aber man wird doch noch höflich um Feuer…«
    Ich kam wieder nicht weiter. Der Knabe stieß mir die Tür gegen die Hüften, und ohne mich vorher zu warnen, wollte er mir seine rechte Faust ins Gesicht rammen.
    Nun habe ich etwas gegen unhöfliche Menschen, und dementsprechend reagierte ich. Fünf Minuten später saß ich am Steuer des eleganten Cadilly. Phil saß neben mir, und hinten hockten die beiden Gorillas. Damit sie nicht auf dumme Gedanken kamen, zeigte Phil ihnen seine 38er.
    »Ich fahre euch zum Polizeirevier«, sagte ich, »ihr habt doch hoffentlich nichts dagegen?«
    Sie hatten etwas dagegen, waren aber zunächst nicht in der Lage, dem genügend Ausdruck zu verleihen. Ich ließ den Wagen langsam von Gehsteig wegrollen, bis ich eine Lücke in der Autoschlange fand, so daß ich mich in den Verkehr einfädeln konnte.
    Ganz in der Nähe lag die 20. Straße West, und je mehr wir uns dem Polizeirevier näherten, desto ungeduldiger wurden unsere Mitfahrer. Als ich vor der Hausnummer 230 hielt, schrien die beiden wild durcheinander.
    »Da drinnen sitzen ja Bullen!«
    »Da drin residieren die für Manhattan West zuständigen Mordkommissionen«, erklärte Phil freundlich. »Und genau da wollten wir ja auch hin.«
    Sie trotteten folgsam vor uns. Wir hielten die Pistolen jetzt in der Manteltasche, um den Sergeanten vom Nachtschalter nicht zu erschrecken. Wir fragten ihn der Reihe nach, nach allen Detektiven, die wir kannten. Es stellte sich heraus, daß nur Detektiv-Lieutenant Haverkoop im Hause; war.
    Wir ließen uns die Zimmernummer sagen und schoben unsere beiden Schäflein vor uns her in den Fahrstuhl. Haverkoop grunzte etwas, als wir eintraten.
    »Hallo, Haverkoop«, sagte Phil freundlich. »Die beiden Gestalten da haben Pistolen und keinen Waffenschein. Ich hörte, daß Ihr Bruder im Büro für Waffenlizenzen besonders scharf auf solche Leute ist. Wir wollten Ihnen einen Gefallen tun. Da die beiden sich nicht ausweisen können, haben wir sie hergebracht.«
    Erstens hatte Haverkoop keinen Bruder, , und wir wußten das sehr genau. Zweitens aber konnte Haverkoop die beiden jetzt nicht mehr laufen lassen.
    Haverkoop hatte die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengezogen und sah uns lange und finster an. Zwar konnte er nicht wissen, warum wir ihm die beiden Burschen gebracht hatten, aber daß er uns durchschaute, stand fest. Wir hatten sie ja auch nur hierhergebracht, weil dies die nächste Polizeidienststelle gewesen war.
    »Gebt sie her«, grunzte er, nachdem er sein Nachdenken beendet hatte.
    Der Fahrer protestierte.
    »Das ist eine stinkende Lüge!« kreischte er. »Die beiden haben uns nie…«
    Er stoppte mitten im Wort, als er Haverkoops Blick auffing. Mit eingezogenem Kopfe angelte er eine automatische Pistole aus der Schulterhalfter und warf sie wütend vor Haverkoop hin.
    Sein Begleiter folgte mit mürrischer Miene seinem Beispiel.
    »Was werden Sie mit ihnen machen?« fragte Phil interessiert.
    »Was soll ich denn mit ihnen anfangen?« grunzte Haverkoop. »In zwei Stunden, sobald wir ihre Personalien überprüft habe, stehen sie vor dem Schnellrichter. Wenn sie noch nicht vorbestraft sind, kommen sie mit vier Wochen davon. Sonst setzt es wenigstens ein halbes Jahr.«
    »Angenehme
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