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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auftreten, um später zu verschwinden und nie wiederzukehren. John Todd war schon so normal, daß es nicht mehr normal war.
    »Sind Sie sicher, daß wir über denselben John Todd reden?« fragte Zamorra zurück, der nicht einsehen wollte, daß es da gar nichts gab.
    Irgendwoher mußte Todd doch die Fähigkeit gewonnen haben, andere Para-Erscheinungen zu spiegeln!
    »Natürlich, wenn Sie den Leiter unserer Londoner Filiale meinen«, kam es etwas beleidigt zurück. »John Todd, geboren am siebzehnten August…«
    Nicole, die direkt neben Zamorra saß und das Gequäke aus dem Telefonhörer mithörte, zuckte zusammen. »Siebzehnter August – das ist ja mein Datum!«
    Im gleichen Moment ging vor Zamorras innerem Auge eine Laterne von der Helligkeitsentwicklung einer Nagasaki-Bombe auf. Er schmetterte den Hörer auf die Gabel, ohne daran zu denken, daß man ihn in Frankfurt jetzt für unhöflich hielt.
    »Dein Geburtstag, Nici…«, keuchte er und starrte seine Gefährtin aus weit aufgerissenen Augen an. »Erinnert dich das an etwas?«
    »Daran, daß ich nicht wieder so viele Leute einladen soll wie beim letzten Mal, weil die den Weinkeller geplündert haben…«
    »Schwachsinn«, murmelte Zamorra. »Denk mal weiter zurück. Satans siebter Finger …«
    Da fiel auch bei Nicole der Groschen.
    »Das – das ist John Todds Geheimnis?« keuchte sie, und ihre Augen wurden groß und rund.
    »Kann mir mal einer verraten, wovon ihr hier redet?« fragte Sid Amos mürrisch. Seit Zamorra den Ju-Ju-Stab wieder gut verpackt und gesichert hatte, wagte der Ex-Dämonenfürst sich wieder in seine unmittelbare Nähe, sehr zum Mißvergnügen Gryfs.
    »Sieben Mädchen, die alle am 17. August Geburtstag hatten, wurden zu einer Mittelmeerkreuzfahrt auf der Yacht MOONSHINE eingeladen«, sagte Zamorra. »Darunter auch Nicole, und so kamen wir in die Sache hinein. Warum es ausgerechnet dieses Datum war, wissen wir bis heute noch nicht, aber hinter dieser Einladung steckten eine gewisse Sara Moon, Merlins entartete Tochter, und ein MÄCHTIGER, in dessen Auftrag sie arbeitete. Entweder haben wir es mit demselben MÄCHTIGEN zu tun, der eine Schwäche für den 17. August hat, oder sie alle haben etwas mit diesem Datum im Sinn. Jedenfalls muß es dieses Datum sein, das den oder die MÄCHTIGEN auf John Todd stoßen ließ.« [5]
    »Eine etwas gewagte Spekulation«, sagte Asmodis.
    »Nicht, wenn man es miterlebt hat«, murmelte Nicole. »Irgendwie haben wir es geschafft, Sara Moon und den MÄCHTIGEN damals auszutricksen, aber irgendwo lauern sie immer noch. Sie hat’s uns ja erst vor kurzem bewiesen, daß sie noch immer aktiv ist.«
    »Das Serum in deinen Adern, nicht wahr?«
    Nicole nickte.
    »Ich glaube, jetzt nicht mehr, daß Todd seine Para-Fähigkeit aus sich selbst heraus erlangt hat«, sagte Zamorra. »Das hilft mir natürlich schon etwas weiter. Ich werde versuchen, in ihn einzudringen.«
    »Und wie? Wenn du ihn unter Hypnose setzt, hypnotisierst du dich selbst«, warnte Gryf.
    »Ich habe eine andere Idee«, sagte Zamorra. »Ich werde in Rapport mit seinem Geist gehen und mich – uns – erinnern. Und dann kann ich ihn vielleicht schon im Anfangsstadium erwischen.«
    »Du willst ein Zeitparadoxon schaffen, die Vergangenheit nachträglich verändern?« fragte Sid Amos bestürzt.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich versuche nur festzustellen, wie der MÄCHTIGE Todd konditioniert hat. Wenn ich das weiß, kenne ich den Punkt, an dem ich den Hebel ansetze. Vielleicht brauche ich eure Hilfe, Freunde. Es wird ein Traum werden, in dem wir stärker sein müssen als Todd, der Spiegelnde. Gryf, Nicole…?«
    Sie nickten ihm zu. Sie hatten begriffen, was der Parapsychologe plante.
    »Und ich?« fragte Sid Amos. »Was soll ich tun?«
    »Du wirst verhindern, daß Todd erwacht«, sagte Zamorra. »Das ist alles. Wir dagegen werden trotz der starken Blockierung versuchen, zu träumen. Etwas muß in Todd sein, das zu dem schwarzen MÄCHTIGEN tendiert, und das müssen wir nutzen. Vielleicht hilft es uns, vielleicht auch nicht.«
    »Da bin ich aber mal gespannt«, murmelte der Ex-Dämonenfürst.
    ***
    Zamorra bereitete das Unternehmen so gut wie eben möglich vor. Er setzte dabei sowohl das Amulett als auch den Dhyarra-Kristall ein.
    Er hoffte, daß die Energien ausreichten, einen Teil der Blockierung zu überwinden. Vielleicht ließ sich ein Zehntelprozent nutzen, aber das würde unter Umständen bereits ausreichen.
    Zamorra, Nicole und Gryf
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