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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Konzerns waren über Transfunk zu erreichen. Wissenschaftler des Konzerns hatten eine Frequenz entdeckt, die noch jenseits der üblichen Spektren lag und wahrscheinlich lichtschnell war. Der streng geheimgehaltene Transfunk war damit nicht abhörbar, es sei denn, jemand besaß ein entsprechendes Gerät. Und das war dank der besonderen Abschirmungen unmöglich.
    Zamorra, der mit dem alten Stefan Möbius befreundet war, besaß einen Sender und Empfänger, sowohl im Château Montagne wie auch in jedem Wagen, der zum Château gehörte. Oft genug hatten Möbius und er sich gegenseitig geholfen, und mit dem Junior zusammen hatte Zamorra schon eine Menge Abenteuer bestritten. So gehöre er zu den Privilegierten, die zu bestimmten Anlässen über diese Welle erreichbar waren.
    Transfunk -Gespräche waren nicht an der Tagesordnung. Es mußte schon etwas Besonderes vorfallen, um ein noch dazu besonders codiertes Alpha-Gespräch zu rechtfertigen.
    Zamorra zuckte zusammen, als er Augenblicke später die Stimme von Stefan Möbius vernahm. »Ist etwas mit Carsten?« fragte er.
    »Ausnahmsweise nicht, Freund. Aber es gab einen anderen geheimnisvollen Vorfall. Du solltest dich vielleicht darum kümmern.«
    »Erzähl«, verlangte Zamorra.
    Möbius berichtete. Schließlich nickte Zamorra, was Möbius allerdings nicht sehen konnte. »Ich versuche etwas herauszufinden«, sagte er. »Aber vielleicht muß ich dieselbe Strecke abfliegen, und das möchte ich nicht unbedingt in einer Linienmaschine tun. Ist die ALBATROS frei?«
    »Wo seid ihr jetzt, Zamorra? Ich habe euch über Château Montagne zu erreichen versucht, bin dann die Rufzeichen durchgegangen und habe schließlich den Cadillac erwischt.«
    »Wir sind in Deutschland, in Nordhessen. In etwa zwei oder zweieinhalb Stunden können wir in Frankfurt sein, wenn wir uns beeilen, Kofferpacken eingerechnet.«
    »So eilig ist es wahrscheinlich nicht«, sagte Möbius. »Laß langsam angehen. Auf jeden Fall steht die ALBATROS in zwölf Stunden für euch bereit. Okay?«
    »Bon«, sagte Zamorra. »Wir melden uns wieder, wenn wir in Manhattan sind.«
    Er kehrte zum Hotelzimmer zurück. Nicole saß auf dem Bett und sah ihm aufmerksam entgegen. »Was war los?«
    »Stefan«, sagte Zamorra. »Einer seiner leidenden oder leitenden Angestellten mußte mit einer Linienmaschine nach London zurückfliegen. Es kam zu einer Panik. Er ist nämlich während des Fluges ausgestiegen.«
    Nicole schnappte nach Luft. »Nochmal. Was ist er?«
    »Ausgestiegen. Er hat seinen Sitz zerstört, hat ein Rechteck in die Flugzeugwand geschnitten und hat sich verabschiedet. Loch von au- ßen wieder zu, Mister John Todd weg. Spurlos verschwunden.«
    »Und das Flugzeug? Es muß doch eine Dekompression gegeben haben.«
    »Hat es aber wohl nicht. Die Maschine hat ihren Flug fortgesetzt und ist auf dem Heathrow Airport ordnungsgemäß gelandet. Es gibt auch keine Schnittstellen im Flugzeug. Nur der Sitz ist futsch. Man hat Metallstaub und Textilfasern gefunden. Zeugen sagen, daß grüne Lichtstrahlen wie Messerklingen aus seinen Fingern gekommen seien. Und man hätte das alles auch als Halluzination oder Hysterie abgetan, wenn nicht sämtliche Insassen der Maschine absolut übereinstimmende Aussagen gemacht hätten.«
    »Wenn alles absolut übereinstimmt, ist es abgesprochen. Du erinnerst dich vielleicht, Cherie, daß bei einem Verkehrsunfall der eine Zeuge von einem roten, der andere von einem blauen Fahrzeug spricht, während es in Wirklichkeit gelb war.«
    »Nun ja, die kleinen Unstimmigkeiten wurden schon abgezogen«, sagte Zamorra. »Aber es stimmt eben alles im großen und ganzen. Es muß Magie im Spiel sein, behauptet Stefan. Eine andere Erklärung gibt es nicht.«
    »Die Fluggesellschaft? Die Polizei?«
    »Rätselt nur noch über den zerstörten Sitz und das spurlose Verschwinden des Mannes. Denn Spuren in der Flugzeugwand gibt’s weder außen noch innen. Man hat Materialproben abgeschabt. Da ist nichts geschweißt worden. Die Struktur ist völlig einheitlich, sogar im Mikrobereich.«
    »Sagt Stefan Möbius.«
    »Sagen ihm die Experten. Und er möchte, daß wir uns darum kümmern. Die Behörden wollen die Untersuchungen einstellen.«
    Nicole seufzte und streckte sich lang. »Das heißt, daß wir hier so schnell wie möglich wieder wegmüssen, ja?«
    »In zwölf Stunden steht der Möbius-Jet bereit. Ich möchte mir die entsprechende Stelle aus der Luft ansehen«, sagte Zamorra. »Wir werden die Route also abfliegen. Wenn
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