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0311a - Mörderjagd im Helikopter

0311a - Mörderjagd im Helikopter

Titel: 0311a - Mörderjagd im Helikopter
Autoren: Mörderjagd im Helikopter
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mich und drückte mir jetzt die Dolchspitze ins Kreuz.
    »Cotton«, zischte er, »denk daran, auch dieser Dolch ist vergiftet! Nur ein Ritzer in deiner Haut, und du bist ein toter Mann. Und jetzt voran.«
    Ich spürte die gefährliche Spitze des Dolches. Ich ging auf das Steinloch zu, beugte mich hinab und schlüpfte hindurch. Mein Begleiter blieb dicht hinter mir.
    Hinter dem Loch lag ein schmaler, tunnelartiger Gang mit gewölbter Decke. Gebückt mußten wir hindurchkriechen.
    Eine zweite Tür am Ende des Ganges stand offen. Sie war aus Eisenblech.
    Ich gelangte in einen ähnlichen Raum wie den, den ich eben verlassen hatte. Doch im Gegensatz zu dem Verlies war dieser angenehm warm. An der Decke befand sich ein Abzugsloch, an der Seite ein Ofen, der Wärme ausstrahlte. Rings an den Wänden standen die Körbe, von denen Jens Ole gesprochen hatte.
    »Eure Schlangen?« deutete ich auf die geflochtenen Behälter.
    »Ja, G-man«, erwiderte er. Der Dolch preßte sich gegen meinen Regenmantel. »Weiter!«
    Der Unbekannte rief seinem Begleiter etwas zu. Der lief an mir vorbei auf die größere Tür zu und drückte die Klinke hinunter.
    Jetzt konnte ich den Burschen gut sehen. Es war ein Fidawi, dessen Augen unnatürlich glänzten und funkelten. Er stand unter der Einwirkung von Haschisch. Der Bursche war nicht sehr groß, aber sicherlich wendig wie eine Katze.
    Der hinter der Tür liegende Gang war höher. Wir konnten aufrecht gehen. In der Mitte flackerte ein Öllicht, das an einer Kette von der Decke hing. Am Ende des Ganges betraten wir wiederum durch eine Stahltür einen großen achteckigen Raum. Wenn ich mich nicht täuschte, befand er sich unter dem Bogengeviert, das ich oben im Haus gesehen hatte. In der Mitte des mit grauem Marmor ausgelegten Fußbodens stand ein Springbrunnen, der aber kein Wasser führte.
    »Dorthin, G-man«, wies mich der Mann mit dem Dolch an. Der kleine Fidawi blieb an der Tür stehen und musterte mich mit glitzernden Augen.
    Mein Begleiter drückte mich auf eine Bank aus Stein.
    Er sprach mit dem Komplicen. Der zündete eine Fackel an, die er in einen eisernen Ring an der Wand steckte.
    »Wo ist euer Boß?« fragte ich.
    »Dai Kebir wird sich melden«, sagte der Fidawi mit dem Dolch. Dann gab er dem anderen Fidawi einen Wink. Der Dolch löste sich von meinem Körper. Die beiden sprangen auf die Tür zu und verschwanden.
    Ich stand auf und wanderte in dem Raum umher. Die Stahltür war verschlossen. Einen anderen Weg aus diesem Gefängnis heraus entdeckte ich nicht.
    Plötzlich vernahm ich eine dunkle, langsam sprechende Stimme. »Mr. Cotton, ich bin der Dai Kebir, der Führer der Fidawi.«
    Ich sah mich um. Nirgendwo konnte ich einen Menschen entdecken. Die Stimme drang von oben in das unterirdische Gewölbe. An der Decke erkannte ich einen schwarzen Fleck, über den das Licht der Fackel hinwegzuckte. Anscheinend sprach der Dai Kebir von dort oben durch ein Rohr, dessen Mündung unter dem Bogengeviert über mir lag.
    »Ich hätte Sie töten lassen können, Mr. Cotton.«
    Jetzt sprach die Stimme plötzlich aus einer ganz anderen Richtung. Von dort her, wo die Fackel an der Wand flackerte. Ich ging leise hinüber.
    »Bleiben Sie stehen, Cotton! Sie finden doch nicht heraus, wo ich mich befinde.«
    Der Bursche konnte mich also auch sehen.
    »Warum zeigst du dich nicht?« rief ich. Meine Worte hallten von den Wänden wider.
    »Sie werden mich früh genug sehen. Mr. Cotton. Gehen Sie zum Brunnen, und hören Sie mir zu!«
    Ich kam zögernd seiner Aufforderung nach. »Was willst du von mir?« fragte ich laut.
    »In dem Gefängnis, in dem die Kobra lag, hätte ich dich verhungern lassen können, Cotton«, sagte der Dai Kebir vertraulich. »Du hättest deine Schreie gehört, und niemand hätte dich gefunden.«
    »Und warum hast du es nicht getan, Dai Kebir?« fragte ich gegen die schwarzen Wände.
    »Du bist ein mutiger Mann, Cotton«, schwang die dunkle Stimme des Fidawi-Führers durch den Raum. »Du und dein Freund, ihr habt meine Pläne durchkreuzt, und trotzdem lebst du noch.«
    »Warum, habe ich gefragt, Dai Kebir.«
    »Mir liegt nichts daran, einen FBI-Mann zu töten, Cotton.«
    »Deine Masche sind die Bookies, nicht wahr?« schleuderte ich dem unbekannten Sprecher entgegen.
    »Vorerst ja. Du hast viel herausgefunden, Cotton. Du hast sogar ermittelt, wo ich mein Versteck habe, und bist hier eingedrungen. Du hast einen meiner Männer in dem Lagerschuppen am East River beinahe erwischt. Aber es
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