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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verstand verloren hat und sich selbst als Inquisitor und Henker sieht…
    Aber diese Erkenntnis half ihr auch nicht weiter. Der Maskenmann verschwand in einem schmalen Seitendurchgang. Die Knochenmänner zerrten Janice hinaus, in den Hof, der von Säulengängen und Toren umgeben war.
    Mitten im Hof war der Scheiterhaufen errichtet worden. Unmengen an Holz hatte man hier über zwei Meter hoch gestapelt. Eine breite Leiter, die von drei Personen gleichzeitig bestiegen werden konnte, führte auf die Holzplattform, und darauf erhob sich der massive Pfahl, an den Janice gefesselt werden sollte. Dicke Seile hingen bereits an dem Pfahl.
    Sie schluckte.
    Da sollte sie verbrannt werden? Unfaßbar, aber sie glaubte nicht mehr an eine Show. Das hier war echt, schrecklich echt.
    Sie drehte den Kopf. Über dem Tor, durch das sie den Innenhof betreten hatte, gab es einen großen Balkon. Und gerade trat ein Mann in schwarzer Kleidung auf diesen Balkon hinaus, ein abgrundtief häßlicher Mann. Der Burgherr?
    Er lachte dröhnend auf.
    »Aufhören!« schrie Janice. »Hört auf damit! Der Scherz geht ein wenig zu weit…«
    Noch lauter lachte der Häßliche. »Kleines Hexlein… Meister Eysenbeiß hat dir wohl Angst eingejagt? Nun, alles, was er sagte, ist wahr… du wirst auf dem Scheiterhaufen brennen… bis du zu Asche geworden bist!«
    Da zerrten die beiden Skelette sie auf die Leiter.
    Da schrie sie gellend auf und schaffte es, sich loszureißen. Die Leiter kippte. Die beiden Knochenmänner reagierten nicht schnell genug. Janice wuchs über sich selbst hinaus. Kaum hatte sie die Hände frei, schlug sie mit beiden Fäusten zu und traf das Gesicht eines Skelettes. Knochen knirschten und splitterten. Das Skelett flog mit scheppernder Rüstung zurück. Janice kreiselte herum, unterlief den Zugriff des zweiten und wieselte um ihn herum, hatte im nächsten Moment das rostige, schartige Schwert in den Händen.
    Das Schwert kreiste und traf. Ein Totenschädel flog durch die Luft. Der Skelettkrieger zerfiel sofort zu Staub. Nur diese Rüstung blieb zurück.
    Janice begann zu rennen. Auf eines der Tore zu. Nur weg von hier, irgendwohin!
    Kurz bevor sie das Tor in der rechten Wand erreichte, wurde es geöffnet. Drei, vier Knochenmänner stürmten hervor und verteilten sich. Sie zogen die Schwerter. Janice stockte der Atem. Wie sollte sie dagegen ankommen? Doch es blieb ihr keine andere Möglichkeit. Sie mußte kämpfen, wenn sie davonkommen wollte. Und wenn es sie hier erwischte, dann ging es mit Sicherheit schneller als ein qualvoller Tod auf dem Scheiterhaufen!
    Sie schlug mit dem Schwert um sich und wunderte sich selbst darüber, wie präzise sie traf. Zum Schluß zerbrach die Klinge, fällte den Skelettkrieger aber dennoch. Janice raffte eine schwere Streitaxt an sich und rannte durch das Tor. Sie sah einen Schatten verschwinden und wandte sich in die andere Richtung.
    Dann wieder eine Tür.
    Sie führte auf einen Vorhof. Dahinter ein Burgtor mit heruntergelassener Zugbrücke!
    Sie rannte darauf zu.
    Da sah sie oben auf der Mauer einen Knochenmann und den Mongolen mit dem schwarzen Schwert. Er mußte es sein. Während der Skelettkrieger einfach von der Mauer nach unten sprang und sich Janice entgegenstellte, begann der Mongole an einem großen Handrad zu kurbeln, das die Zugbrücke hob.
    Nur das nicht, durchzuckte es sie.
    Sie rammte den sich ihr entgegenstellenden Knochenmann förmlich nieder und rannte die sich hebende Zugbrücke hinauf. Sprang über die Kante, die sich bereits drei Meter über dem Boden befand, und kam auf der anderen Seite wieder auf, ohne sich zu verletzen. Es kam ihr wie ein kleines Wunder vor, daß sie es geschafft hatte.
    Sie lief weiter, die Axt vorsichtshalber mitnehmend, denn wer konnte wissen, was sich ihr noch in den Weg stellte.
    Weiter… weiter…
    Und plötzlich glaubte sie die Stelle erreicht zu haben, an der sie aus der anderen Welt gekommen war. Auch wenn hier alles verglast war, als sei ein Feuerorkan über das Land gejagt.
    War hier wirklich irgendwo der Übergang?
    Sie mußte ihn finden! Sie wußte, daß sie nur hier in ihre eigene Welt zurückgelangen konnte. Und immer wieder sah sie sich um, ob sie nicht verfolgt wurde. Weit entfernt war die dunkle Burgfestung. Jetzt - senkte sich da nicht die Zugbrücke wieder? Hatte man jetzt damit begonnen, die Verfolgung zu organisieren?
    Und sie fand den Durchgang nicht, das Loch in der Welt, durch das sie hierher versetzt worden war…
    War es weiter vorn,
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