Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Feuerball stand und sich dann nach ein paar Schritten auflöste, als sei er durch ein Tor gegangen. John Forgot hätte ihn für eine Halluzination gehalten, wenn er ihn nicht eine halbe Sekunde später beim Entwickeln auf den Negativstreifen wiederentdeckt hätte. Da begann er sich seine Gedanken zu machen, und die schlugen sich auch in dem Zeitungsartikel nieder, den er verfaßte und mit einigen seiner Fotos garniert in der Nachtredaktion ablieferte.
    So kam der Stein ins Rollen.
    ***
    Professor Zamorra und Nicole Duval, seine Gefährtin in tausend Abenteuern, hatten die Nachtmaschine nach Lyon ins Auge gefaßt, um nach Frankreich und damit zum Château Montagne zurückzukommen. Der Kampf gegen den Schwarzen Lord war vorerst beendet, wenn der auch noch längst nicht besiegt war, sondern sich nur zurückgezogen hatte, und selbst Merlin wußte nicht zu sagen, ob der Einfluß des Unsterblichkeits-Serums in Nicoles Adern geschwunden oder noch unterschwellig vorhanden war. Ebenso konnte niemand sagen, was sich aus der dadurch übersteigerten Sensibilität noch entwickeln würde. Im Augenblick fühlte Nicole sich allerdings relativ »normal«.
    Cwm Duad, das kleine Dorf in Wales im Tal unter Merlins unsichtbarer Burg Caermardhin, hatten sie längst wieder verlassen und warteten jetzt auf dem Londoner Flughafen Heathrow darauf, daß ihr Flug aufgerufen wurde. Nicole, beim zurückliegenden Abenteuer mit herzlich wenig »Marschgepäck« versehen, hatte gerade einen Streifzug durch die Duty-free-Shops ins Auge gefaßt, als Zamorra die Schlagzeilen einer Zeitung ins Auge sprang.
    Die amerikanische Zeitung war ihm als Revolverblatt bekannt, in dem bei Artikeln jeder Art sogar die Druckschwärze nicht nur übertrieben, sondern teilweise auch gelogen war. Jetzt aber war da etwas, das seine Aufmerksamkeit fesselte.
    Er kaufte die Zeitung.
    Die Schlagzeile war zugleich der Aufmacher, und der Artikel nahm die halbe Titelseite ein. Zwei Fotos waren abgedruckt, eines zeigte eine im Dunkeln nachgelühende Hausruine, bei der eigentlich nur noch die Kellermauern standen, und die andere…
    Zamorra pfiff durch die Zähne. »Das ist doch…«
    Nicole tauchte neben ihm auf, weil sie ihn plötzlich auf ihrem Streifzug neben sich vermißt hatte. »Du, da ist ein tolles Kleid…«, begann sie, unterbrach sich aber, als sie das Zeitungsfoto sah.
    »Chérie… ist das nicht Wang?«
    »Wir müßten eine Vergrößerung des Bildes bekommen«, murmelte Zamorra. Er überflog den Text. Da war ein Haus einfach explodiert, und im Feuerball hatte dieser Mann gestanden, der auf dem Foto abgebildet war. Ein nackter kahlköpfiger Mann mit mongolischen Zügen, ein Schwert in der Hand…
    »Wang Lee Chan, Leonardos Vasall«, sagte Zamorra betroffen. »Er muß es sein. Da muß wieder irgend eine Teufelei eingeleitet worden sein. Nici… was hältst du davon, die Tickets zu stornieren und nicht nach Lyon, sondern nach New York zu fliegen?«
    Sie nickte. »Meinetwegen… aber dann muß ich wirklich einkaufen. Nur das notwendigste…«
    Den Spruch kannte Zamorra zur Genüge. Er beschloß, die Sache in die Hand zu nehmen und selbst zu bestimmen, was als Gepäckergänzung gekauft wurde. Und vor allem nicht hier in England, sondern dann bei der Ankunft in den USA.
    Sie hatten drei Stunden zu warten, bis eine Transatlantik-Maschine startete und im Direktflug nach New York jagte. In der Zwischenzeit führte Zamorra bereits einige Überseetelefonate und kündigte seinen Besuch in der Redaktion an. Er wollte die Bildnegative sehen, mit dem Reporter sprechen und sich auch die Hausruine näher ansehen.
    Wenn der Mann auf dem Foto tatsächlich Wang Lee Chan war, dann war Leonardo deMontagne auch nicht weit. Der Schwarzmagier hatte sich eine Zeitlang zurückgehalten, gerade lange genug, um Zamorra Luft für den Kampf gegen die DYNASTIE DER EWIGEN zu geben. Aber jetzt schien er wieder etwas ausgebrütet zu haben.
    Dem mußte entgegengearbeitet werden, und je schneller, desto besser. Deshalb war die Zwischenstation im Château Montagne nicht mehr drin, weil die wenigsten einen halben Tag kosten würden, wenn nicht sogar mehr.
    »Wenn ich bloß wüßte, wie der Kerl es fertiggebracht hat, mitten im Glutball der Explosion zu überleben«, murmelte Zamorra.
    Aber das war im Grunde zweitrangig. Wichtig war nur zu erfahren, was hier für ein Spiel ablaufen sollte, damit sie beide gehörig dazwischenfunken konnten. Es wurde allmählich Zeit, mit Leonardo deMontagne aufzuräumen. Zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher