Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Alles war so, als habe jemand das Bad eigens für sie gerichtet. Jemand, der genau wußte, daß sie in diesem Moment hier eintreff en würde.
    Nun, vielleicht besaß Damon ein paar dienstbare Geister im Haus, die er vom Auto aus angerufen hatte, ohne daß sie selbst es mitbekommen hatte. Bei dem heutigen Stand der Technik war so etwas allemal möglich.
    Okay, wenn es ihr schon so angeboten wurde, dann wollte sie es auch nutzen. Sie schlüpfte aus ihren Kleidern und ließ sich in das angenehm warme Wasser gleiten. Gut eine Viertelstunde hielt sie es darin aus, dann frottierte sie sich ab und prüfte in den riesigen Spiegeln ihr Aussehen. Sie war mit sich zufrieden. Das Haar, das sie vorher hochgesteckt hatte, löste sie wieder, und es fiel voll über ihre Schultern. Janice lächelte. Sie kleidete sich nicht wieder àn. Sie wollte Damon nackt gegenübertreten, seine Überraschung genießen. Und sie wollte seine Küsse auf ihrer Haut spüren - sofort. Sie glühte wie im Fieber. Das Duftbad hatte sie erregt.
    »Damon«, flüsterte sie.
    Sie ging zur Tür, öffnete sie und trat hindurch in den Flur.
    Nur war das kein Flur.
    Es war - die Hölle!
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß trug wie immer die dunkle Kutte mit der Kapuze, vor der eine Silbermaske sein Gesicht verdeckte. Diese Silbermaske zeichnete ihn als einen Angehörigen der Sekte der Jenseitsmörder aus.
    Aber er war nicht nur ein Angehöriger - er war ein Großer! Einer der ganz wenigen, die an der Spitze standen und die Macht über Leben und Tod besaßen. Eysenbeiß stammte aus einer Parallelwelt, aber das änderte nichts. Die Sekte der Jenseitsmörder gab es in nahezu allen Dimensionen und Welten-Ebenen, die sich einigermaßen ähnlich entwickelt hatten.
    Leonardo deMontagne hatte ihn zu sich geholt. Sie waren irgendwie verwandte Geister, die sich verstanden, wenngleich auch das Verhältnis Vorgesetzter-Untergebener unverändert blieb, was auch immer geschah. Magnus Friedensreich Eysenbeiß stammte aus einem Zeitalter der Inquisition und hatte ein Doppelleben geführt -als Großer der Sekte und als Hexen jäger, als Inquisitor. Leonardo de Montagne dagegen hatte sein erstes Leben um die Jahrtausendwende geführt, er hatte am ersten Kreuzzug teilgenommen. Und schon damals war er dem Bösen verfallen gewesen. In Frankreich hatte er an der Loire das Château Montagne errichten lassen, eine Mischung aus Schloß und Burg, die in ihrer Architektur selbst im zwanzigsten Jahrhundert noch modern wirkte. Leonardo praktizierte schwärzeste Magie, und als seine Lebensspanne abgelaufen war, verschlang ihn der Schlund der Hölle.
    Doch der Montagne war zäher als das Höllenfeuer. Er überstand es und erstarkte, stand bereits kurz vor der Umwandlung zum Dämon, als der Fürst der Finsternis erkannte, er sei selbst für die Hölle zu böse. Und Asmodis gewährte ihm ein neues Leben.
    Das kam einem Rausschmiß aus der Hölle gleich. Leonardo war kein Untoter, sondern er lebte wieder wie eh und je. Er sollte die Geheimwaffe des Asmodis gegen Professor Zamorra werden. Doch Leonardo ging eigene Wege. Er wollte mehr sein als nur ein Werkzeug. Er wollte den Platz des Asmodis einnehmen - und vielleicht mehr…
    Er hatte Zeit. Er besaß Kräfte wie nie zuvor, und jeder Versuch, ihn zu töten, war bisher fehlgeschlagen. Kein Mensch und kein Dämon wurde mit ihm fertig. Selbst eine tödliche Silberkugel, von Bill Fleming auf ihn abgeschossen, hatte er überlebt - indem er die Lebensenergie eines von ihm getöteten Dämons in sich aufnahm und damit den Todesschuß ausglich. Die Silberkugel steckte immer noch in Leonardos Stirn und rief bisweilen die seltsamsten Effekte hervor.
    Jetzt plante Leonardo aus seiner Burgfestung zwischen den Dimensionen heraus und schlug von dort her zu. Er griff Professor Zamorra ebenso an wie Asmodis und hatte es sogar schon fertiggebracht, die beiden gezwungenermaßen Zusammenarbeiten zu lassen, als er seine Zeitbombe in der Hölle deponierte.
    Nun, zwei verwandte Geister, mittelalterlich geprägt, hatten sich gefunden.
    Und noch ein anderer gehörte mittlerweile zu Leonardos engeren Gefolgsleuten und war auch so etwas wie sein Leibwächter geworden: Wang Lee Chan, ein einstiger mongolischer Fürst, dessen Land von den Horden des Dschingis-Khan verwüstet wurden. Auf seinem Rachezug gegen den Khan wurde Wang Lee Chan in die Zukunft entführt. Im Blut eines Dämons badend war er unverwundbar geworden, und aus den Knochen des Dämons hatte Leonardo ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher