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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seelenfressendes Schwert geschmiedet, das Wang Lee jetzt besaß. Seine Unverwundbarkeit war aber nicht absolut; sie bedurfte starker Konzentration. Ließ diese nach, wurde Wang Lee Chan auch wieder verletzlich.
    Diese beiden Männer - Eysenbeiß und den Mongolen - hatte Leonardo nun ausgesandt, den Fürsten der Finsternis auszuschalten. Leonardo hatte das Versteck des Asmodis gefunden, seinen derzeitigen Aufenthaltsort, und nun schickte er sich an, nach der Macht zu greifen.
    Asmodis besaß eine Reihe von Tarnexistenzen über die ganze Welt verteilt. Er konnte je nach Laune in die verschiedenen Existenzen schlüpfen, Geschäftsleute, Politiker, Gangster… wie’s ihm gerade beliebte und Nutzen brachte. Und diese Tarnexistenzen hatten ihm schon oft genug das Leben gerettet. Asmodis war ein schlauer Fuchs, der sich lieber verkroch, wenn’s ihm zu brenzlig wurde.
    Durch Zufall hatte Leonardo aus seiner Dimensionsfalte heraus eine dieser Existenzen aufgespürt und auch einen Zugang gefunden. Denn Asmodis besaß in jedem seiner Verstecke ein direktes Tor zur Hölle.
    Dies sollte Eysenbeiß jetzt umpolen. Wenn Asmodis sein Versteck verließ, sollte er nicht die Schwefelklüfte des Höllenreiches betreten, sondern die Dimensionsfalte des Montagne.
    Und wenn er nicht von selbst kam -konnten Leonardo oder seine Schergen über dieses umgepolte Tor dann bei Asmodis eindringen.
    Zwanzig Skelettkrieger hatte Wang Lee Chan unter sein Kommando genommen. Er war zwar sicher, deren Unterstützung nicht zu brauchen, aber bei einem Dämon wie Asmodis konnte man nie wissen, was er noch für Tricks in der Hinterhand hatte. Wang ging ungern ein Risiko ein. Denn er war zwar relativ unverletzlich, aber nicht unsterblich.
    Eysenbeiß begann mit seiner Arbeit.
    Sie hatten einen Punkt draußen vor der Festung Leonardos ausgesucht, eine Stelle, an der die Dimensionsfalte unstabil war, wo sich das Land noch ständig veränderte und wucherte, tobte und glühte. Hier waren die besten Voraussetzungen geboten, ein Tor zu schaffen, denn hier war das Weltengefüge noch ungewiß.
    Eysenbeiß zeichnete mit seinem Prydo, seinem Zauberstab, magische Symbole. Als Großer der Sekte der Jenseitsmörder war er in den magischen Künsten äußerst bewandert, und was er vorher nicht gewußt hatte, hatte er inzwischen von Leonardo hinzugelernt, der selbst ein Meister der Schwarzen Künste war.
    Eysenbeiß schuf ein Tor.
    Es formte sich flirrend und an den Rändern glühend aus dem Nichts, hatte aber noch keinen Kontakt mit der anderen Welt, mit der Welt der Menschen. Dieser Kontakt mußte erst geschaffen werden.
    Immer noch setzte Eysenbeiß seine Magie über den Prydo ein. Er war stärker denn je zuvor. Über seine ursprüngliche Parafähigkeit, Gegenstände aus der Zukunft in seine Zeit zu holen und Kontakt mit Geistern von Wesen aus der Zukunft aufzunehmen, war er längst hinausgewachsen. Er war ein gelehriger Schüler des Montagne gewesen, und er wandte seine Kenntnisse nun an.
    Das Tor veränderte sich in seiner Struktur, und das Glühen ging immer weiter zurück in die Tiefe, während das instabile Land ringsumher grollte und bebte. Hier und da brach es auf und spie Lavarinnsale oder feurige Lichtspiralen des absoluten Nichts aus, hier und da schimmerten die Sterne aus Weltraumtiefen durch den Boden oder rissen den Horizont auf. Aber das alles war unbedeutend. Veränderungen waren normal, und wer sie kannte, für den waren sie ungefährlich. Aus dem Nichts heraus hatte Leonardo diese Dimensionsfalte gebildet, die zwischen allen Welten lag, und sie dadurch unangreifbar gemacht.
    Wang beobachtete das Tun des Großen, der aber längst aus der Sekte ausgestoßen worden war, das selbst aber nie akzeptiert hatte. Magie war für den Mongolen unverständlich, obgleich sie ihm ständig vor Augen war. Er verließ sich lieber auf sein Schwert und auf die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung und des Angriffs. Wangs Hand lag am Schwertgriff. Er war bereit, sofort zuzuschlagen, falls aus dem Weltentor ein Angriff erfolgen sollte.
    Aber es erfolgte keiner. Eysenbeiß stieß hinter seiner Silbermaske einen Schrei aus. »Geschafft«, triumphierte er. »Wir sind durch! Wir haben Kontakt, und wir haben Asmodis von seiner Hölle abgeschnitten! Die Weiche ist jetzt in unsere Richtung gestellt!«
    Wang Lee grinste.
    »Mir scheint in der Tat, du bist doch zu mehr brauchbar als zu irgend welchem Hokuspokus«, sagte er spöttisch. »Ich werde bei Leonardo ein gutes Wort für
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