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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1
Autoren: Ronald M. Hahn
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Vorgehen akzeptiert haben.«
    Matthew war baff. Er hatte mit Ausflüchten gerechnet, mit einer Hinhaltetaktik oder gar mit einem Verbot, den Bunker zu verlassen. Stattdessen ließ Hymes ihn einfach gehen. War das Kalkül oder echtes Verständnis? Oder gar der Beweis dafür, dass dies alles nicht wirklich geschah…?
    H ymes warf einen erneuten Blick auf den Monitor.
    »Wir müssen Sie natürlich passend ausstatten, damit Sie uns nicht erfrieren«, fuhr er fort. »Und eine Waffe bekommen Sie auch.« Er stand auf, umrundete den Schreibtisch und trat an einen Schrank heran, den er mit einer schnellen Bewegung öffnete.
    Matts Blick fiel auf ein Arsenal von Handfeuerwaffen unbekannten Fabrikats. Hymes reichte ihm eine Pistole, die Matt dank ihrer glatten Oberfläche und der geschwungenen Linien unwillkürlich an einen Phaser erinnerte, wie er in Science-fiction-Filmen ein beliebtes Utensil war. Seine Vorfreude, dass es sich tatsächlich um eine Laserwaffe handeln könnte, wurde jedoch enttäuscht, als Hymes ihm die Funktionsweise erklärte. Der Driller, wie er ihn nannte, verschoss Kugeln, immerhin fünfzig Patronen pro Magazin, da sie kaum größer waren als die Spitze eines Kugelschreibers. Trotzdem sollte ihre Wirkung dank eines explosiven Kerns verheerend sein. Matt nahm die Waffe an sich und wog sie in der Hand.
    »Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen gern eine kleine Eskorte mit«, sagte Präsident Hymes.
    Matt schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig, Sir«, erwiderte er. »Ich habe mich über ein Jahr lang mehr oder weniger allein durchgeschlagen. Ich kann mich meiner Haut schon wehren.«
    H ymes schaute ihn stirnrunzelnd an. Die Vorstellung, ihn ohne Begleitschutz ziehen zu lassen, schien ihm nicht zu gefallen. »Aber Sie waren nicht allein, Commander. Diese Barbarin… wie war noch gleich ihr Name…?«
    »Aruula. Richtig, Sir, sie hat mich begleitet und mehr als einmal mein Leben gerettet. So wie ich das ihre. Ich denke aber nicht, dass es in Washington auch nur annähernd so gefährlich wird wie in Europa. Schließlich ist die Stadt gesichert; hier gibt es weder Taratzen, noch Nosfera oder Nordmänner.«
    »Hm…« Hymes zupfte erneut an seinem Bart und musterte sein Gegenüber von oben bis unten. Dann nickte er. »Na schön, Commander.« Er klopfte Matt auf die Schulter.
    »Meine Adjutantin, Captain Melanie Chambers wird Sie neu einkleiden und über alles informieren, was Sie über die Umgebung und die hiesige Lage wissen müssen.«
    Er räusperte sich: »Kommen Sie bloß heil zurück.Wir haben noch Großes mit Ihnen vor«
    Matt schob die Waffe in seinen Gürtel und bedankte sich. Hymes brachte ihn zur Tür. Als Matt das Zimmer verlassen hatte, kehrte er an den Schreibtisch zurück und drückte einen Knopf. Das Bild auf dem Monitor wechselte und zeigte das Gesicht einer rotblonden Frau.
    »Hallo, Melanie. Hymes hier.«
    »Mr. President. Was kann ich für Sie tun?«
    »Commander Drax wird sich in Kürze zum Freigang abmelden«, sagte Hymes, »und muss entsprechend ausgerüstet werden.«
    »Verstanden, Sir. Ist er bewaffnet?«
    »Ja. Ich habe ihm einen Driller aus meinem Waffenschrank gegeben.« Hymes zupfte an seinem Bart und musterte Captain Chambers mit eingehendem Blick. »Er geht allerdings ohne Eskorte.«
    »Ohne Eskorte, Sir?« Captain Chambers zog ihre formschönen Brauen hoch.
    »Ohne Eskorte«, wiederholte Hymes. Er warf einen Blick auf die Tür, durch die Matt gegangen war, und räusperte sich. »Das macht mir etwas Sorgen. Ich hoffe doch sehr, dass der Peilsender, den wir ihm eingepflanzt haben, immer noch klaglos funktioniert?«
    ***
    Ein behelmter WCA-Mann geleitete Matt wortlos mit einer Codekarte zum Aufzug und brachte ihn nach oben. Er führte seinen Schützling in einen mit allerlei Computerelektronik ausgestatteten Büroraum, in dem die Assistentin des Präsidenten wartete. Der Mann salutierte stumm und Captain Chambers erwiderte seinen Gruß. Dann verschwand er wieder. Als sie sich Matthew Drax vorstellte, verzog Melanie Chambers ihren roten Mund zu einem Lächeln. Sie stand ein wenig linkisch da, als mache es sie verlegen, ihm in Person zu begegnen. Immerhin hatte sich die Ankunft des »Mannes aus der Vergangenheit« schnell im Bunker herumgesprochen.
    Sie war verdammt attraktiv, fand Matt. Er schätzte sie auf Anfang dreißig.
    »Guten Abend, Commander«, sagte sie mit leicht heiserer Stimme. »Ich freue mich, Sie persönlich kennen zu lernen.«
    »Ganz meinerseits«, entgegnete Matt. Er
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