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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist
Autoren: Manfred Weinland
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Himmelskörper, von denen jeder aussah wie der irdische Mond - nur daß es eben drei waren!
    Und noch etwas war da.
    Das Amulett!
    Zamorra riß sich die Schnüre auseinander, die das altertümliche Leinenhemd zusammenhielten, und atmete erleichtert auf, als er die im Licht der Monde schimmernde Silberscheibe vor seiner Brust fand.
    Merlins Stern!
    Lange hatte er beim Anblick des magischen Amuletts kein so gutes Gefühl mehr gehabt wie in diesem Augenblick. Es war das einzige vertraute Objekt inmitten all dieser Unwahrscheinlichkeiten.
    Aber dann - schlagartig - kehrte sein Argwohn zurück. Zu frisch war die Erinnerung an das, was er erlebt hatte. Sein Erwachen im Morgengrauen. Das düsterrot glühende Amulett, das ihn in eine Aura der Kälte gehüllt hatte, in der sein Bewußtsein wie eine Flamme im Wind erloschen war.
    Hier erst war er wieder zu sich gekommen.
    Hier im taunassen Gras einer Welt, die nicht die Erde sein konnte!
    Also streckte das Amulett hinter allem?
    Der Verdacht lag nahe.
    Zamorra spürte, wie er sich verkrampfte. Er mußte heftig gegen das Verlangen ankämpfen, sich von der Silberscheibe zu befreien und sie von sich zu schleudern. Fort, für immer!
    Aber dann, gestand er sich ein, hätte er wahrscheinlich auch die letzte Chance vertan, in seine Welt zurückzukehren.
    Wenn das Amulett hinter seiner Entführung steckte, konnte es ihn auch wieder zurückbringen…
    Zamorra erhob sich.
    Das Gras hatte einen nassen Eindruck auf seiner Hose hinterlassen.
    Er spürte es kaum.
    Sein Blick war geradeaus gerichtet. Auf die Häuser einer Stadt, in der keine Menschen wohnen konnten.
    Denn dies - war nicht die Erde!
    Langsam setzte er Fuß vor Fuß und stieg den Hügel hinab. Der Weg war nicht weit. Der Boden bot guten Halt unter seinen Stiefeln.
    Aber die fremde Stadt erreichte er nie…
    ***
    Hartlaub hatte es nicht hinter seinem Schreibtisch gehalten.
    Schaf konnte ein noch so spannender Erzähler sein. Das, was er wenig später aus dem Mund des Gerichtsmediziners hörte, klang noch fantastischer.
    »Susanne Steiner muß mit einer Leiche gekämpft haben«, sagte doch der blaßgesichtige Doc im weißen Kittel gerade, ohne mit der Wimper zu zucken, und bewies Schwarzen Humor. »Oder jemand hat ihr mit der Pinzette winzigste Hautfetzen eines Toten unter die Fingernägel gepflanzt… Aber wer sollte daran Interesse haben?«
    Ihr Mörder, wollte Hartlaub sagen, aber das wàr natürlich Unsinn. Das war keine Erklärung.
    »Haben Sie noch keine Spur von dem oder den Mördern?« fragte der Arzt unvermittelt.
    Hartlaub schüttelte gequält den Kopf. »Nichts«, knurrte er. »Bis jetzt haben wir auch keinen Zeugen gefunden, der etwas Verdächtiges gehört oder gesehen hat. Kein nächtlicher Spaziergänger, der mal eben sein Hündchen Gassi geführt hat. Kein schlafloser Rentner. Niemand. Nur drei verschwundene Leichen aus einem nahen Bestattungsinstitut wurden uns gemeldet. Womit wir wieder beim Thema wären. Leichen. Aber die haben wohl kaum nächtens einem jungen Mädchen aufgelauert und ihm den Kopf eingeschlagen!«
    »Kaum«, gestand der Blasse zu. »Ich habe Ihnen ja auch nur das Ergebnis der Untersuchung mitgeteilt. Die Hautreste unter den Nägeln können nicht von einem Lebenden stammen. Es wurden bereits extreme Anzeichen von Verwesung festgestellt. Selbst wenn sich Ihr Mörder also nicht so gut fühlt und vielleicht lange nicht gewaschen hat, so kann das Gewebe unmöglich von ihm stammen. Unsere modernen Analysemethoden lassen da keine Zweifel offen…«
    »Wie schön.«
    »Nicht wahr?« Der Blasse grinste geradezu beleidigend. »Ich schätze, an dem Fall haben Sie ganz schön zu knabbern.«
    »Freut mich, daß Sie das so freut«, erwiderte Hartlaub genauso freundlich und ließ den Weißkittel einfach zwischen den Tiefkühlfächern der Autopsieabteilung stehen.
    Auf dem Rückweg zum Präsidium fuhr er noch bei dem Bestattungsunternehmen vorbei, das den herben Verlust dreier Klienten zu beklagen hatte…
    ***
    Nicole schlug die Augen auf und erschrak zu Tode!
    Zamorra hockte aufrecht neben ihr im Bett und war in eine glutrote Aura gehüllt, die seine Körperkonturen exakt nachzeichnete!
    Sein Gesicht war verzerrt, die Augen weit aufgerissen in stummer Qual. Seine linke Hand war nach dem Amulett ausgestreckt, das ebenfalls rotglühend auf dem Nachttisch lag, und das der Auslöser für Zamorras bedrohlichen Zustand zu sein schien!
    »Allmächtiger Himmel«, stöhnte Nicole und krampfte die Finger um die
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