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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist
Autoren: Manfred Weinland
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erst einmal in Sicherheit zu bringen. Danach konnte er weitersehen. Konnte er sich auch um Nicole kümmern, die immerhin nicht in direkter Gefahr zu schweben schien.
    Zamorra entschied sich für eine Tür, lief darauf zu, öffnete sie ohne Mühe und trat in den dahinterliegenden Raum, der von irgendwoher matt erhellt wurde.
    Was ihn überraschte, war die Kälte, in die er eintauchte. Die Temperatur in diesem Zimmer mußte knapp um den Nullpunkt liegen.
    Verrückt, dachte Zamorra. Draußen war es fast unangenehm warm und hier das genaue Gegenteil. Da hatte wohl jemand die air condition falsch programmiert…
    Überall standen Kisten.
    Gestapelte, sargähnliche Gebilde, die einen Großteil des Raumes einnahmen und Versteckmöglichkeiten boten.
    Zamorra ging darauf zu und hob den Deckel der ersten Kiste an.
    Sie war leer.
    Das überraschte ihn angenehm. Er hatte schon befürchtet, hier auf lauter kühl gelagerte Zombies zu treffen.
    Zamorra überlegte, ob er weitere Kisten öffnen sollte.
    In diesem Augenblick erkannte er die Bewegung hinter sich an der Tür.
    Er wirbelte herum.
    Das grünleuchtende Amulett strahlte genau in das leblose Gesicht eines Zombies, der ein fürchterliches Schlagwerkzeug in der Hand hielt. Ein meterlanges, mit spitzen Dornen besetztes Eisenrohr, das er federleicht jonglierte, während er mit katzenhafter Geschmeidigkeit auf Zamorra zueilte.
    »Scheiß-Spiel«, knurrte der Parapsychologe, wich zurück und brachte den Stapel leerer Kisten zwischen sich und den untoten Killer.
    Er wartete, bis der Zombie ganz nahe heran war, dann stieß er den Stapel um, so daß er auf den Angreifer niederstürzte. Gleichzeitig wich er weiter nach hinten in die Tiefe des Raumes und brachte einen weiteren Kistenberg zwischen sich und die lebende Leiche.
    Auf Dauer war das natürlich keine Lösung, das wußte er selber. Und dann ahnte er, daß seine Niederlage nur noch eine Frage von Sekunden war, als durch die Tür weitere schattenhafte Gestalten in den Raum strömten.
    Das Ende kam dennoch überraschend.
    Von einer Seite, die er nicht in seine Betrachtungen einbezogen hatte.
    Während er sich noch auf den Zombie mit dem Eisenrohr konzentrierte, hob sich unmittelbar hinter ihm lautlos der Deckel einer Holzkiste…
    In der nächsten Sekunde klammerten sich zwei Hände mit mörderischer Kraft um seine Kehle und stellten ihm die Luft ab!
    Und diesmal zuckten sie nicht vor dem Grünlicht des Amuletts zurück!
    ***
    Nicole wandte sich von der Tür ab, durch die Zamorra verschwunden war. Das Stigma der drei Monde leuchtete fahl auf ihrer Stirn.
    Wortlos nahm sie Cagliostros Hand und schritt mit ihm über den dunklen Innenhof zurück zum Laboratorium.
    Zamorra verschwand im selben Moment aus ihren Gedanken, als er ihren Blicken enteilte.
    Sie dachte nicht darüber nach.
    Das Elixier in ihrem Blut unterdrückte alles, was mit ihrem früheren Leben zu tun hatte. Ausnahmslos.
    Der böse Keim, den der Trank des Alchimisten in sie gepflanzt hatte, begann voll zu erblühen.
    Es gab kein Zurück.
    ... tötet Verräter...! schwang Cagliostros Warnung leise, aber immer präsent, in ihrem Bewußtsein… tötet Verräter…
    ***
    Ich sterbe, dachte Zamorra. Seine Lungen drohten zu explodieren, sein Gesicht schwoll blau an. Er bekam keine Luft mehr.
    Mit dem Mut der Verzweiflung griff er hinter sich, umklammerte die Arme, die ihn würgten, und warf sich mit aller Gewalt nach vorn.
    Die kinetische Energie, die er dadurch freisetzte, reichte aus, den Untoten aus der Holzkiste zu wuchten und blitzschnell über seinen Kopf nach vorn auf einen anderen Stapel zu schleudern.
    Aber der lebende Leichnam, der durch ein lautloses Kommando erweckt worden war, ließ nicht locker.
    Zamorra wurde vom eigenen Schwung mitgerissen und landete ebenfalls zwischen den Kisten.
    Er hatte nichts gewonnen.
    Keinen einzigen Atemzug!
    Unverändert drückte ihm der Zombie die Kehle zu.
    Schwarze Sonnen tanzten vor seinen Augen.
    Verdammt, Amulett, warum hilfst du mir nicht…?
    Er sah kaum die drohende Gestalt, die über ihm auftauchte.
    Der Zombie mit der Eisenstange!
    Es geht ihnen nicht schnell genug, dachte Zamorra. Sie können es nicht mehr erwarten.
    Der Griff verstärkte sich noch, während der andere Untote in diesem Moment sein Schlagwerkzeug erhob.
    Zamorra schloß die Augen.
    Er verlor das Bewußtsein.
    Im nächsten Moment sauste die Waffe auf ihn herab.
    Ein singender Ton begleitet den Hieb.
    Gleichzeitig erlosch das Amulett.
    ENDE des ersten Teils
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