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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist
Autoren: Manfred Weinland
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halten. Er raste über die verlöschenden Aschehaufen unter der Nicole-Projektion hindurch und dann durch das Schott die Metallstufen nach unten.
    Er wußte selbst nicht genau, was er sich davon versprach. Es war eine spontane Reaktion, aus Verzweiflung geboren.
    Und dann stand er im Keller.
    Und vor ihm standen die fünf Zombies wie erstarrt in einem selbst geschaffenen Kreis und begannen sich ganz langsam aufzulösen.
    Ihre Konturen wurden instabil, verzerrten und verschwammen!
    Fremde, unfaßbare Magie griff nach ihnen, zehrte an ihrer Substanz und zog sie fort aus dieser Welt, in die sie letztlich auch nicht gehörten.
    Zamorra war wie versteinert.
    Nicole, dachte er.
    Die Frau, die ihm alles bedeutete, war in der Gewalt der Untoten. Die Vision war der letzte Beweis gewesen.
    Und nun flohen die seelenlosen Killer wieder, ohne daß er eine Chance hatte, sie aufzuhalten und etwas über Nicoles Aufenthaltsort herauszufinden…
    Nein, dachte er. Bei Merlin, nein! Sie entkommen mir nicht… ich…
    Er rannte los.
    Das Amulett vor seiner Brust flog hin und her und tauchte seinen Körper in unwirkliches Licht.
    Er achtete nicht darauf.
    Nur ein paar Schritte trennten ihn noch vom Kreis der Zombies, die kaum noch sichtbar waren.
    Etwas Kaltes, Jenseitiges streifte ihn, hätte ihn stoppen müssen. Zumindest warnen. Aber er war nicht mehr Herr seines Handelns. Er reagierte blind.
    Mit einem gewaltigen Satz warf er sich den verlöschenden Gestalten entgegen.
    Sein Körper durchschnitt die substanzgeschwächten Untoten wie zähen Nebel. Er rechnete damit, jeden Augenblick auf den steinharten Boden aufzuschlagen und die Besinnung zu verlieren.
    Statt dessen wurde er mitgerissen… geriet er in den Strudel der fremdartigen Magie, die über unglaubliche Abgründe zur Erde hinübergriff, um sich zu holen, was ihr gehörte…
    Zamorra gehörte nicht dazu.
    Aber da war es schon zu spät.
    Er verschwand aus dem Keller unter dem GI.
    Er…
    ***
    stürzte über den Abgrund zwischen den Welten!
    ***
    »Etwas ist schiefgelaufen«, zischte der Lord und machte eine ruckartige Armbewegung, woraufhin der magische Kreis mit seinen Bildern auf dem Fußboden abrupt erlosch.
    Nicole und Cagliostro wichen unwillkürlich einen Schritt zurück als fürchteten sie den Zorn des Dunklen.
    »Nun seid ihr an der Reihe«, fuhr die Gestalt im schwarzen Umhang fort. »Geht hinauf und tut, was getan werden muß!«
    Nicole verstand nicht.
    Aber Cagliostro schien zu wissen, was von ihnen erwartet wurde.
    »Komm«, sagte er und reichte seiner Gefährtin die Hand. Das Elixier hatte sie enger miteinander verschweißt als Nicole vorher ahnen konnte.
    Sie gab ihm ihre Hand und ließ sich willig die Treppe hinauf aus dem Keller führen.
    Wenig später traten sie auf den Innenhof hinaus.
    Zu Nicoles Verblüffung herrschte stockfinstere Nacht. Der Himmel war wolkenverhangen und wirkte wie ein windgepeitschtes Kaleidoskop, das ständig neue Muster schuf.
    »Wie… wie lange war ich im Keller?« fragte Nicole rauh. »Ich dachte, es seien höchstens ein paar Minuten vergangen…«
    Cagliostro schüttelte fast schwermütig den Kopf. »Vergiß dein Wissen um Zeit und Raum, das auf deiner Welt gültig sein mag - hier aber nicht«, mahnte er sie.
    Nicole blieb verblüfft stehen.
    »Was soll das heißen?« fragte sie. »Ich dachte, dies hier sei meine Welt - nur etliche Jahre in der Vergangenheit… Stimmt das etwa nicht?«
    Wieder schüttelte der Alchimist den Kopf.
    »Später«, flüsterte er dann jedoch und zeigte vor sie in die Nacht, wo gerade jenes Ereignis eintrat, das der Lord unten im Keller ausgelöst hatte.
    Der klägliche Rest der Horde kehrte von seinem mißlungenen Feldzug zurück!
    Aber nicht allein!
    Nach und nach materialisierten die untoten Gestalten in den braunen Kutten.
    Nicole zählte bis fünf, dann erschien eine andere Gestalt.
    »Zamorra!« preßte sie tonlos und ohne Freude hervor.
    Er war es, kein Zweifel.
    Schwankend und grün leuchtend stand er vor ihr in der Nacht…
    ***
    »Weg«, flüsterte Hartlaub mit gebrochener Stimme. Sein Gesicht war rußgeschwärzt, seine Kleidung angesengt und an mehr als einer Stelle zerfetzt. Damit sah er aber noch besser aus als der überwiegende Teil seiner Leute. Der unwirkliche Kampf hatte überall tiefe Spuren hinterlassen. In Gesichtern und Nervenkostümen.
    »Was war das eigentlich für ein Teufelsspuk?« fragte einer der Männer, die Hartlaub am nächsten standen.
    Hartlaub schwieg auf die berechtigte
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