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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist
Autoren: Manfred Weinland
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dunkle, menschliche Schemen, die wie Rauch aus dem Nichts gestiegen kamen und sich in breiter Front zwischen den Resten des verwüsteten Kellergewölbes formierten.
    »Zombies«, antwortete Zamorra angespannt. »Wenn Ihnen das etwas sagt…«
    »Natürlich. Kenn ich doch aus Gruselromanen und albernen Filmen…«
    »Vergessen Sie das Alberne«, riet Zamorra.
    Mehr sagte er nicht.
    Er starrte zuerst zu den wüsten Gestalten, die jetzt lautlos und zeitlupenhaft wie Traumgebilde auf sie zuschwebten, und dann auf sein Amulett, das heftig pulsierend vor seiner Brust baumelte und seinen eigenen Körper ebenso wie den des Kommissars mit grünlichen Lichtwellen überflutete!
    »Wo kommen die her?« fragte Hartlaub. Sein Gesicht war kreidebleich unter dem künstlichen Grünschimmer, den das Amulett erzeugte. »Irgendwo müssen die doch herkommen…«
    Zamorra nickte grimmig.
    »Wahrscheinlich von dort, wohin der größte Teil des Kellers verschwunden ist!«
    Daraufhin schwieg auch Hartlaub.
    Der Kommissar hatte erst einmal genug zum Nachdenken. Zamorra fragte sich nur, ob ihnen die Zeit dazu blieb.
    Wenn nicht gleich ein Wunder geschah, war es aus mit ihnen!
    Fast panisch huschten seine Finger in einstudierter Manier über die Oberfläche des Amuletts mit den leicht erhabenen Hieroglyphen. Die verschob er jetzt und hoffte, magische Prozesse in die Wege zu leiten… !
    Aber alles, was er zu erreichen schien, war, daß sich das grüne Leuchten um ihre Körper verstärkte.
    »Abhauen«, entschied Zamorra schließlich, packte Hartlaub kurzerhand am Arm und zog ihn mit sich in Richtung jener Eisentür, durch die sie den Keller betreten hatten. »Hat keinen Zweck. Gegen diese Übermacht haben wir keine Chance!«
    Sie stürmten durch die Tür in das dahinterliegende Treppenhaus und warfen das schwere Eisenschott hinter sich ins Schloß.
    »Verdammt, gibt’s hier keinen Schlüssel?« ärgerte sich Zamorra, kaum daß sie draußen waren. Seine Stimme hallte hohl von den hohen Wänden wider.
    »Nein«, sagte Hartlaub kurzangebunden.
    »Na, dann kommen Sie mal!«
    Zamorra mußte den Kommissar immer noch halb hinter sich her ziehen, weil Hartlaubs eigenständiges Handlungsvermögen durch die fünf bis zehn Bierchen nebst Korn doch erheblich eingeschränkt war.
    Sie hatten kaum die ersten Schritte die Treppe hoch getan, als sie hinter sich hörten, wie die Eisentür geöffnet wurde.
    »Schneller!« fauchte Zamorra. »Wer ist jetzt noch im Gebäude?«
    »Der - medizinische Direktor…« keuchte Hartlaub. »Und wir…«
    »Und die Zombies!« vollendete Zamorra die Aufzählung. »Kein sehr günstiges Kräfteverhältnis.«
    Er blickte zurück. Nach unten.
    Der erste lebende Tote tauchte am Rand der Treppe auf. Er war in eine seltsame, sackähnliche Kleidung gehüllt, die wie die Kutte eines mittelalterlichen Mönches anmutete, nur daß sie durch keinen Strick in der Taille gehalten wurde.
    »Wir schaffen es!« machte Zamorra sich und Hartlaub Mut.
    Sie erreichten den letzten Treppenabsatz vor der Tür zum Erdgeschoß.
    Auch hier handelte es sich um eine Art Eisenschott, das offensichtlich aus feuertechnischen Gründen gewählt worden war.
    Zamorra stieß die Tür auf und trieb den Kommissar vor sich hindurch.
    Vor ihnen breitete sich ein langer Korridor aus, der behelfsmäßig erleuchtet war.
    Zamorra erinnerte sich.
    Von hier waren sie gekommen, nachdem sie den Direktor überredet hatten, ihnen die Genehmigung für ihren nächtlichen Besuch zu geben.
    Er schloß die Tür hinter sich.
    Und diesmal hatten sie Glück. Im Schloß steckte ein Schlüssel!
    Zamorra handelte sofort. Er riegelte das Schott ab und lehnte sich dann aufatmend sekundenlang mit dem Rücken dagegen.
    »Geschafft!« jubelte Hartlaub neben ihm.
    Zamorra selbst war weniger optimistisch. Er wußte, welche Kräfte Untote zu entwickeln vermochten. Das bereitete ihm Sorgen. Aber zumindest eine Atempause zum Nachdenken schienen sie gewonnen zu haben.
    »Gibt es noch einen anderen Ausgang?« fragte er keuchend. Der Gewaltspurt die Treppe hoch hatte ihn ganz schön geschafft.
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Gut«, sagte Zamorra. »Dann gehen Sie jetzt und alarmieren Sie Ihre Kollegen. Die sollen ihre Ballermänner in den Gürtelhalftern lassen und statt dessen ein paar Flammenwerfer, Blitzgranaten und ähnliches beischleppen!«
    »Aber«, begehrte Hartlaub auf. »Wir sind hier doch kein Bundeswehrdepot.«
    »Dann besorgen Sie die Sachen! Schnellstens!« fuhr er ihn
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