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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wehren. Ich habe dich von Anfang an gewarnt.«
    »Ja, du hast mich gewarnt«, knurrte Darius unwillig. »Aber wenn wir von Anfang an in Erscheinung getreten wären, dann wüßte jetzt jeder, daß wir den Transport veranlaßt haben und daß wir Ratar wollen. Wenn er sein Behältnis verläßt, werden wir ihm unseren Willen aufprägen, und er wird uns dienen. Das gibt uns Macht.«
    »Macht, Macht«, äffte seine Schwester nach. »Du bist verrückt, Darius. Sieh es einmal realistisch. Sobald wir stärker und einflußreicher werden, werden auch die Kämpfe gefährlicher. Man wird versuchen, uns in unsere Schranken zurückzuweisen, und bist du sicher, daß wir stark genug sind, uns zu behaupten?«
    »Wenn wir Ratar haben, sicher! Ratar ist mehr als ein Teufel aus dem Jenseits. Er ist eine ultimative Waffe!«
    »Nicht, wenn andere Dämonenfamilien sich zusammentun und gegen uns antreten. Viele Hasen können auch einen Hund töten, wenn sie ihn sich zu Tode rennen lassen.«
    »Du siehst zu schwarz, Schwester, wie immer«, sagte Darius Donovan. »Es ist unsere große Chance, seit Asmodis im Untergrund verschwand. Niemand weiß, wer den Thron des Fürsten der Finsternis als nächster besteigen wird. Sanguinus und Belial konnten sich nicht halten. Sie sind tot. Wir müssen die Zeit der Wirren ausnutzen.«
    »Vergiß nicht die DYNASTIE DER EWIGEN, die immer noch existiert und uns alle bedroht.«
    »Eben!« Darius Donovan lachte spöttisch auf. »Alle fürchten sich vor der DYNASTIE! Alle richten ihre Blicke in panischer Furcht nach außen. Wir aber kommen von innen. Und selbst wenn nicht wir es sind, die den nächsten Fürsten stellen - unser Einfluß wird sich vergrößern. Durch Ratar. Wir müssen ihn hier haben, wenn er erwacht.«
    »Aber wenn wir so vor uns hin träumen und alles den anderen überlassen, wie du es beabsichtigst, wird es nicht dazu kommen! Wir hätten ihn selbst hierher bringen sollen.«
    »Und jeder hätte gewußt, daß wir dahinter stecken.«
    »Du wiederholst dich.«
    »Du dich etwa nicht? Aber ich denke, wir werden den Truck schon vor Los Angeles übernehmen. Marc soll das übernehmen.«
    »Ich sag’s ihm. Er brennt schon darauf, endlich etwas tun zu können«, sagte Lydia. Sie verließ den Raum. Darius Donovan verzog das Gesicht. Wenn sie wüßten, was er wirklich plante…
    Der Donovan-Clan war eine angesehene reiche Geschäftsfamilie. Keiner der Sterblichen ahnte, daß sich hinter dieser Familie Dämonen verbargen. Selbst einige angeheiratete Menschen nicht. Durch diese Geheimhaltung war der Donovan-Clan stärker, als es den Anschein hatte, Darius Donovan, Lydia Donovan-Orthis und Marc Donovan waren die stärksten Dämonen ihres Clans; sie hatten das Sagen, und alle anderen tanzten nach den Pfeifen dieser drei. Aber Darius war nicht länger gewillt, daß die Führungsspitze des Clans sich uneins war. Wenn Darius erst einmal den erwachenden Ratar zu seinem Gehilfen, zu seiner Waffe gemacht hatte, würde sein erster Befehl lauten, Lydia und Marc auszulöschen. Sie würden am Machtanstieg nicht mehr teilhaben. Darius war es leid, daß seine Entscheidungen ständig von den anderen kritisiert wurden. Und von selbst würden weder Lydia noch Marc zürückstecken. Also mußten sie sterben. Eine Zeitlang hatte Darius den Plan erwogen, seine beiden Verwandten dem Dämonenjäger Zamorra zuzuspielen. Aber das war auch für ihn gefährlich. Man sollte keine schlafenden Löwen wecken. Zamorra mochte auch auf die anderen Mitglieder des Clans stoßen… und bisher war es noch keinem gelungen, diesen Zamorra zur Strecke zu bringen. Nicht einmal dem Asmodis oder Leonardo de-Montagne.
    Und dann war Darius auf Ratar gestoßen, den erwachenden Jenseits-Jäger. Das war für ihn die Lösung sämtlicher Probleme.
    Er mußte nur schneller sein als die anderen. Er hatte den Schädel des Ratar gefunden, bergen lassen, und jetzt war der Transport unterwegs nach Los Angeles. Sicher, auch Darius war es ein wenig unwohl bei dem Gedanken, Sterbliche mit diesem Transport beauftragt zu haben. Aber die konnten unmöglich ahnen, was es mit dieser Kiste auf sich hatte, die äußerlich mit Holz verkleidet und versiegelt war, innerlich aber aus purem Silber bestand, das Ratar an einer vorzeitigen Flucht hinderte.
    Der Zeitplan stimmte. Wenn Ratar erwachte, würde er in Los Angeles sein. Und wenn er der geöffneten Silberkiste entstieg, würde Darius Donovan es sein, der ihm seinen Willen aufprägte.
    Nicht mehr lange…
    ***
    »Da ist
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