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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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etwas passiert«, sagte Gryf beunruhigt.
    »Schlaumeier. Sie werden genau vor einem Polizisten aufgetaucht sein, und der hat sie sofort festgehalten und wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet«, hoffte Zamorra. An die andere Möglichkeit, daß Teri und Nicole in eine Dämonenfalle gesprungen sein konnten, wollte er lieber noch nicht denken.
    Dabei wußten sie alle nur zu genau, wie brisant diese Sache war. Wenn eine ganze Reihe von Dämonen hinter diesem erwachenden Teufel her waren wie derselbe hinter der verlorenen Seele, dann lauerte überall Gefahr. Bisher hatten sie es stets immer nur mit wenigen Dämonen zugleich zu tun gehabt. Das hier aber schien etwas Weltbewegendes zu werden, allein von der Bedeutung des Ereignisses her. Ein Machtkampf stand bevor. Und vordringlich galt es zu verhindern, daß der Schädel erwachte! Und darüber hinaus, daß er den jagenden Dämonen in die Hände fiel. Es war ein Vielfrontenkrieg, in den Zamorra und seine Gefährten hier eingestiegen waren. Niemand hatte jemals zuvor von dem Teufel gehört, dessen Schädel eines Tages erwachen sollte. Aber jetzt war Gryf mit der Botschaft gekommen, daß der Schädel existierte, und daß das Erwachen unmittelbar bevorstand.
    Gryf verzog das Gesicht. »Erregung öffentlichen Ärgernisses? Was zum Teufel ist an einem hübschen Mädchen ein Ärgernis? Nackte Mädchen siehst du an jedem zweiten Filmplakat, warum also nicht einfach mal live? Weitaus größere Ärgernisse sind die Katastrophenberichte in den Nachrichtensendungen oder Kriegsschauplätzen in aller Welt.«
    »Sag das den Verklemmten und Heuchlern«, riet Zamorra. »Aber an das öffentliche Ärgernis glaube ich schon fast nicht mehr… Ich fürchte, daß unsere Gegner -die Finger im Spiel haben.«
    »Wir sollten uns allmählich um unseren haifischgesichtigen Gefangenen kümmern. Vielleicht erfahren wir dann mehr über unsere Gegner und können Gegenmaßnahmen treffen. Dafür schließlich hat Teri den Burschen doch besorgt.«
    Zamorra nickte.
    Sie gingen hinüber in den anderen Raum. Der Dämon war wieder bei Bewußtsein. Er tobte innerhalb des Kreises, kreischte und spie, als er seine beiden Bezwinger sah. Er hatte sich jetzt total verwandelt. Die Polizeiuniform war förmlich von ihm abgeplatzt, und er zeigte sich als scheußliche Kreatur, die nichts mehr mit einem Menschen gemein hatte.
    Zamorra hob das Amulett. Es pulsierte warm in seiner Hand und sandte ein silbriges Leuchten aus. Der Dämon fuhr zusammen und wich zurück. Offenbar hatte er von Merlins Stern, wie diese magische Waffe auch genannt wurde, schon gehört und fürchtete sie - mit Recht. Zwar war die handtellergroße Silberscheibe mit den eigentlichen Zeichen längst nicht mehr so zuverlässig und stark wie einst, aber wenn sie aktiv wurde, reichte es immer noch, einen Dämon zu vernichten, ihn in den Abyssos zu schleudern, in die ewige Finsternis.
    Gryf deutete auf die Fetzen, die von der Uniform übriggeblieben waren. »Was habt ihr mit den Eigentümern dieser Uniform gemacht?«
    Der Dämon, im Zauberkreis gefangen, bleckte die fingerlangen Zähne. »Rate einmal«, kreischte er.
    Gryf nickte. »Damit hast du dein eigenes Todesurteil gesprochen«, sagte er. »Du kannst jetzt höchstens noch Einfluß darauf nehmen, ob du schnell oder langsam stirbst.«
    »Ihr seid keine Folterknechte«, schrie der Dämon. »Das ist nicht eure Art. Ich verlache euch. Ich bin euch überlegen.«
    »Hörst du, was er für Töne spuckt? Soll ich den Kreis verkleinern? Mal sehen, wie er schrumpft. Vielleicht paßt er sich schnell genug an, vielleicht auch nicht.«
    »Das wagst du nicht«, geiferte der Dämon.
    Gryf zog einen kugelschreiberähnlichen silbernen Stift aus seiner Hosentasche. Dort hatte er ihn verstaut, weil’s zu warm war, als daß er seine Jeansjacke mit der Spezialinnentasche tragen mochte. Auf eine Fingerbewegung wurde der Stab unterarmlang. Gryf durchbrach mit ihm den äußeren magischen Kreis und zeichnete blitzschnell einen weitaus engeren um den Dämon. Der heulte auf und versuchte nach dem Stab zu beißen, zuckte aber jedesmal wieder vor der Berührung zurück. Er konnte nicht verhindern, daß sein Bewegungspielraum so eingeengt wurde, daß er sich jetzt im Kreis kaum noch drehen und wenden konnte.
    Gryf verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. »Soll ich den Kreis so eng schließen, daß er dich berührt, Dämon? Du wirst schrumpfen.«
    Zamorra legte die Stirn in Falten. So ganz gefiel ihm Gryfs
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