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0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

0308 - Todespfeile aus dem Jenseits

Titel: 0308 - Todespfeile aus dem Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra vor der Brust trug, wurde sofort warm. Einen deutlicheren Beweis dafür gab es nicht, daß sie es mit einem Dämon zu tun hatten! Und der Bewußtlose begann soeben zu erwachen.
    Zamorra erhob sich, nahm das Amulett ab und preßte es ihm gegen die Stirn. Er nahm es sofort wieder zurück, aber der kurze Augenblick hatte gereicht, ein feuerrotes Brandmal erscheinen zu lassen. Der Dämon sank wieder in Bewußtlosigkeit zurück. Rund um das Mal veränderte er sich und zeigte seine wahre Gestalt. Eine dunkelgrüne, rot gepunktete Haut, rauh wie die eines Haifischs, und wie ein Haifischmaul begann sich auch sein Gesicht vorzustülpen. Zamorra nickte Gryf zu. Die beiden Männer packten zu und trugen den Dämon ins Nebenzimmer, wo sie ihn in einen magischen Bannkreis legten. Er zuckte trotz seiner Bewußtlosigkeit heftig zusammen und schlug und trat um sich, als er durch den Kreis befördert wurde, erschlaffte dann aber wieder. Er war vorerst gefangen und würde sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können.
    Sie gingen ins Wohnzimmer zurück. »Wie hast du ihn erwischt?« wollte Zamorra wissen. Teri rasselte einen Kurzbericht herunter, während sie Bluse und Shorts abstreifte und Gryf an den Kopf warf. »Himmel, endlich werde ich die Klamotten los. Eine Hitze ist das, daß ich draußen am Highway fast verrückt geworden wäre, und hier drin ist es noch schlimmer. Ist die Klimaanlage immer noch defekt?«
    Nicole nickte. »Natürlich. Leider. Und nach draußen auszuweichen, bringt auch nicht viel, weil du im sonnigen Kalifornien nicht mal ›oben ohne‹ nach draußen darfst, ohne eingesperrt zu werden.«
    »Spießig«, stellte die nackte Druidin fest. Gryf hatte sich wieder in einen Sessel geworfen, und Teri ließ sich auf seinem Schoß nieder. Sie hatte von jeher eine Abneigung gegen zuviel Kleidung, und in diesem Klima erst recht. »Wenigstens dürfen wir hoffen, daß kein Sheriff hier ins Haus hineinschaut.«
    »Ich denke, ihr werdet auch für den Swimming-pool nicht unbedingt einen Wintermantel brauchen«, warf Gryf ein. »Von der Straße aus ist er nicht direkt einzusehen, und wenn ihr euch erfrischen wollt, dann springt hinein…«
    »So eng sehen es die Behörden hier wohl inzwischen auch schon nicht mehr«, stimmte Zamorra zu. »Ihr braucht ja auch nicht unbedingt auf einer Hauptverkehrskreuzung zu posieren und den gesamten Verkehr zum Erliegen zu bringen…«
    Teri und Nicole sahen sich an. Über Nicoles Gesicht zog sich ein lausbübisches Lächeln. Zamorra ahnte etwas.
    »Wäre das nicht was für uns?« fragte Nicole. »Ich bin gerade dazu aufgelegt, einen Streich zu spielen! Sollen wir?«
    Teri hob die Schultern. »Kann lustig werden. So für vier, fünf Sekunden… die werden ganz schön Augen machen!«
    »Ihr seid ja verrückt«, sagte Zamorra. »Nichts als Blödsinn im Kopf! Erstens könnt ihr Auffahrunfälle provozieren und zweitens haben wir Wichtigeres zu tun als…«
    »Es wird keine Unfälle geben, dafür sind wir zu schnell«, sagte Teri, während Nicole ihr winzigrotes Etwas bereits abstreifte. Die beiden Mädchen faßten sich an den Händen, und ehe Zamorra weiter protestieren konnte, waren sie per zeitlosem Sprung verschwunden.
    »Idiotisch«, sagte Zamorra. »Wir haben wirklich anderes zu tun als diese kindischen Späßchen…«
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Laß ihnen den Spaß. Sie sind ja gleich wieder hier. Manchmal habe ich auch das Bedürfnis, etwas total Verrücktes zu tun. Du nicht?«
    »Aber doch nicht nackt eine Kreuzung zu blockieren!«
    »Der eine so, der andere so«, sagte Gryf. »Darf ich dich an deine wilde Jagd auf den Burghahn Caruso erinnern, wo du den halben Tag lang Château Montagne unsicher machtest und mit der Axt in der Hand hinter dem Hühnervieh hergerast bist?«
    Zamorra verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. Er wartete darauf, daß die beiden Mädchen wieder im Zimmer erschienen. Vier, fünf Sekunden, hatte Teri gesagt.
    Aber inzwischen war bereits eine Minute vergangen.
    Und auch nach zehn Minuten waren Teri und Nicole noch nicht wieder da…
    ***
    Um die Wirbelsäule herum waren die Rippen jetzt vollständig, und Oberarmknochen begannen ebenso zu wachsen wie das Beckenteil. Der gehörnte Schädel fieberte bereits dem Moment entgegen, da der Körper vervollständigt sein würde. Lange konnte es nicht mehr dauern.
    Er wußte jetzt, daß er einen Namen hatte.
    Ratar.
    Ratar, der Jäger aus dem Jenseits.
    Nur die Silberummantelung des
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