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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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Mädchen sich die Haare aus der Stirn strich. Ich wusste jetzt auch, an wen mich die großen, blauen Augen erinnert hatten.
    Dieselbe Bewegung hatte die Frau mit der schwarzen Haarmähne gemacht, die ich in dem Zimmer der Lou Minuit getroffen hatte, bevor ich diese ermordet im Besenschrank fand. Und diese Frau hatte auch dieselben großen, blauen Augen gehabt, wie Joyce Brown.
    Plötzlich war alles klar und selbstverständlich.
    Jo Brons hatte mich nicht nur zum Besten gehalten, sondern mir auch die Höllenmaschine ins Handschuhfach praktiziert, während sie mich wegschickte, um einen Brief einzuwerfen. Und nachdem der Mordversuch missglückt war, hatte sie mich in der Nacht zum Sonntag genauso lange festgehalten, bis der Anschlag mit dem gestohlenen Streifenwagen starten konnte.
    Es war der tollste Reinfall, den ich je erlebt hatte. Hätte man uns nicht gebeten, die Stadtpolizei bei dem Mord an Dr. Ryerson zu unterstützen, und wäre Phil nicht auf die Idee gekommen, die Patientenkartothek durchzusehen, so hätte es eine Katastrophe gegeben.
    Jetzt war natürlich auch klar, wer den Chirurgen ermordet hatte und warum.
    Die Zeitungen hatten das Bild der Ellen Hauser gebracht, und Dr. Ryerson kannte diese Ellen Hauser.
    Er wäre natürlich zur Polizei gegangen, um zu erklären, dass diese Frau als Patientin zu ihm gekommen war, um ihre Nase korrigieren zu lassen.
    Dann hätten wir gewusst, wie Ellen Hauser und damit Jo Brons jetzt aussah; und das wollten Vickers und seine Freundin natürlich unter allen Umständen verhindern.
    Darum musste Dr. Ryerson daran glauben.
    Die ganze Sache war so ungeheuerlich, dass ich noch eine letzte Bestätigung haben wollte.
    Ich lief hinunter in die Garage und untersuchte die Klappe des Handschuhkastens auf Fingerabdrücke.
    Ich erinnerte mich daran, dass Joyce an jenem Abend die Handschuhe ausgezogen hatte, als wir zum-YMCA-Hotel fuhren. Die Abdrücke waren vorhanden, und eine Prüfung ergab, dass sie mit denen der Gangstermoll Jo Brons übereinstimmten.
    Jetzt war kein Zweifel mehr möglich.
    Wir fuhren zu Lieutenant Crosswing, um ihn vertraulich zu unterrichten und ihn gleichzeitig zu bitten, nichts verlauten zu lassen.
    Wenn unsere Entdeckung veröffentlicht wurde, so war sie natürlich nutzlos.
    Meine einzige Hoffnung bestand darin, dass Jo Brons ihrer Sache so sicher war, dass sie sich von Neuem mit mir in Verbindung setzen und sich mit mir treffen würde, um den Versuch, mich zu beseitigen, zum dritten Mal zu wiederholen.
    Aus diesem Grund setzte ich einen meiner Kollegen in meine Wohnung und gab ihm den Auftrag, Anrufe in meinem Namen entgegenzunehmen.
    Um sieben Uhr löste ich diesen Kameraden ab und blieb zu Hause. Ich wartete auf den Anruf aber der kam nicht. Sollte das Gangsterpaar etwas gewittert haben? Ich konnte es mir nicht denken.
    ***
    Ich schlief schlecht in dieser Nacht.
    Der Gedanke, dass ich mich von einem Mädchen hatte düpieren lassen, und das Bewusstsein, dass diese Jo Brons mich im Stillen auslachte, machte mich rasend.
    Um 8 Uhr war ich wieder auf den Beinen und um halb neun in der 69. Straße.
    Um 9 Uhr kam der Anruf von meinem Kameraden Hank, der zur Beschattung des Hehlers Gibbons eingesetzt war.
    »Gibbons ist soeben zur 47. Straße Ost gefahren und im Gebäude der Copra Gems Inc. verschwunden. Er trug ein kleines Köfferchen bei sich.«
    »Wo sind Sie jetzt?« fragte ich.
    »In einer Telefonzelle. Ich kann von hier aus den Eingang des Gebäudes im Auge behalten.«
    »Bleiben Sie dort, bis Gibbons weggeht, und folgen Sie ihm«, sagte ich.
    Die Copra Gems Inc. war mir bekannt.
    Sie stellte Imitationen von Diamanten her, die sie in aller Welt verkaufte.
    Wenn der Hehler Mel Gibbons diese Firma aufsuchte, so musste es damit eine besondere Bewandtnis haben. Eines war sicher, Gibbons würde sich niemals mit Imitationen abgeben.
    ***
    Die Copra Gems Inc. hatte ihre Büros, Fabrikations- und Lagerräume in einem modernen Haus aus Beton, Stahl und Glas.
    Ich stoppte, schloss den Wagen ab und betrat das Haus. Drei Minuten später saß ich dem Manager in seinem Office gegenüber.
    »Ist Ihnen der Name Mel Gibbons bekannt?«, fragte ich, nachdem ich mich legitimiert hatte.
    »Noch nie gehört.«
    »Dieser Mel Gibbons steht im dringenden Verdacht, für einen Gangster die Verwertung einer gewaltigen Beute an Steinen übernommen zu haben. Wir haben ihn überwacht, und es wurde festgestellt, dass er vor einer halben Stunde Ihr Geschäftshaus betrat.«
    »Dann dürfte er
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