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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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erhöhte Leistung gingen. Eine zweite Leuchtkugel folgte, gerade als die Cuba den Lichtkreis der ersten verlassen wollte, und dann begann das Spiel aufs Neue.
    In diesem Augenblick hatte das Motorboot uns erreicht. Mit hoher Geschwindigkeit jagte es vorbei, sprang förmlich von Welle zu Welle. Und dann blitzte es in rascher Folge auf. Ich sah, wie das Glas der Brücke unter den Einschüssen zersplitterte, und dann brodelte dichter gelblicher Qualm an den Einschussstellen auf. Ich sah, wie der Offizier taumelte, und ich beeilte mich, die Gasmaske aufzusetzen.
    Das Motorboot hatte inzwischen gewendet und kam zurück. Wieder dröhnte eine Serie von Einschüssen, jetzt wurde das Deck mit einem Hagel von Gasprojektilen überschüttet. Schwerer, zäher Qualm wälzte sich über das Deck, drang durch die Luken und über die Niedergänge nach unten und lähmte die Männer, die in seinen Bereich gelangten. Ich wusste, dass das Gas schwerer als Luft war, und ich zweifelte nicht daran, dass das Gas jeden Winkel des Schiffes erreichen würde.
    Der gelbe Qualm hüllte mich jetzt vollkommen ein, und ich sah nur ein paar Yard weit. Ich tastete mich am Forecastle entlang und ereichte die Brücke. Mühsam arbeite ich mich nach oben und stellte mich neben den Maschinentelegrafen. Die Cuba II lief jetzt steuerlos mit einer bewusstlosen Besatzung an Bord durch die Nacht.
    Durch den Nebel hörte ich das langsame Tuckern des Motorbootes, als es sich neben das Schiff setzte und die gleiche Geschwindigkeit hielt. Das spiegelglatte Wasser begünstigte das Manöver. Sie brachten Leinen aus, und dann erschienen schemenhaft die ersten Gestalten an Deck. Genau wie ich trugen sie Gasmasken.
    Es war klar, dass sie als Erstes die Kontrolle, über das Schiff gewinnen wollten. Ich drückte mich in einen Winkel und ließ die lange Antenne aus dem Funkgerät gleiten. Ich brachte das Mikrofon dicht an das Mundstück der Gasmaske.
    »Hallo, Rodriguez«, sagte ich, »können Sie mich hören?«
    »Tadellos«, kam die Antwort. »Wir befinden uns nur fünf Seemeilen von Ihnen entfernt und haben die Leuchtkugeln gesehen. Was ist passiert?«
    »Sie haben das Schiff unter Gas gesetzt und sind eben an Bord gekommen«, sagte ich. »Sammeln Sie Ihre Leute und kommen Sie näher. Aber greifen Sie erst ein, wenn ich Zeichen gebe. Vielleicht gelingt es, Blutvergießen zu vermeiden.«
    »Aye, aye, wird gemacht, Agent. Cotton.«
    Der Qualm war immer dichter geworden. Er würde sich nur langsam verziehen, und dann waren die Männer, die er betäubt hatte, immer noch für Stunden außer Gefecht gesetzt. Die Gangster hatten also Zeit genug, ihren Plan auszuführen.
    Jetzt hörte ich Schritte auf der eisernen Treppe, gleich darauf wurde die Tür zur Brücke aufgerissen. Ich drückte mich an die Wand.
    Die Gestalt, die hereinkam, war unter der Gasmaske nur undeutlich zu erkennen, aber es sah so aus, als wäre es Stoker Kane. Er sah mich nicht, ging zum Sprachrohr und gab ein paar Kommandos. Von unten kam die Bestätigung. Offenbar waren die Gangster auch in den Maschinenraum eingedrungen.
    Gleich darauf stoppten die Maschinen, die Cuba II glitt noch eine Weile über die glatte See und kam dann schlingernd zum Stillstand.
    Ich hatte auf die Uhr gesehen, als die Gasprojektile abgefeuert wurden. Laut Auskunft des CIC verlor das Gas binnen fünfzehn Minuten seine Wirkung, es setzte sich an der Luft um, sodass man sich selbst in einem dicht vernebelten Raum nach dieser Zeit ohne Maske bewegen konnte.
    Die Minuten vergingen, und zum genau richtigen Zeitpunkt nahm der Mann vor mir die Gasmaske ab. Er lehnte mit dem Rücken zu mir an der offenen Tür, von wo aus er das Deck übersehen konnte. Es war tatsächlich Stoker Kane. Aus seiner Gesäßtasche ragte der Griff eines schweren Browning.
    Immer noch war alles dicht vernebelt, aber durch den Qualm wurden jetzt die Aufbauten der Atropos sichtbar, die längsseits gekommen war. Offenbar waren sie bereit, das Gold zu übernehmen. Die Männer an Deck - alles Rojos, wie ich sehen konnte, warteten, das Stoker Kane das Kommando zum Anfängen gab. Es war Zeit, einzugreifen.
    Ich holte die Beretta aus der Tasche und war mit einem Schritt hinter Stoker Kane. Ich drückte ihm die Waffe in den Rücken.
    »Keine falsche Bewegung«, sagte ich halblaut. »Tu genau, was ich dir sage.«
    Er zuckte zusammen und erstarrte.
    »Wer, zum Teufel, bist du?«, zischte er durch die Zähne.
    »Das wirst du gleich erfahren. Wer führt drüben das
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