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0307a - Marionetten des Satans

0307a - Marionetten des Satans

Titel: 0307a - Marionetten des Satans
Autoren: Marionetten des Satans
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ein rasch wirkendes, unschädliches Betäubungsmittel, eine Neuentwicklung der Armee, und nachdem wir das wissen, können wir geeignete Abwehrmaßnahmen treffen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, nickte Rodriguez. »Wir besetzen die Cuba II mit Militär und fassen die Burschen, wenn sie kommen. Aber das Gold ist natürlich nicht an Bord…«
    »Sie vergessen, dass Ihre Geheimniskette irgendwo ein Leck hat. Wenn da etwas durchsickert, ist unsere Chance dahin. Ich meine, wir müssen das Gold an Bord nehmen. Wir dürfen überhaupt nichts tun, was irgendwie nach außen auffällig wirkt. Also kein Militär, kein Polizeiaufgebot, keine Konzentration von Polizeibooten.«
    Rodriguez fuhr sich durch das dünne Haar.
    »Wie wollen Sie dann das Gold schützen? Wenn es verloren geht, muss ich Schadenersatz leisten - stellen Sie sich das nur vor. Noch in fünfhundert Jahren müssen meine Nachfahren zahlen. Eine Tonne Gold. Nein, es steht zu viel auf dem Spiel.«
    »Ich halte es für wichtiger, die Bande zu überführen«, sagte Mr. High ungerührt. »Ohne Risiko geht das nun mal nicht. Aber wir halten das Risiko für gering, für sehr gering.«
    »Es ist ja auch nicht ihr Gold.«
    »Wir müssen damit rechnen, dass auch an Bord der Cuba II Spitzel der Bande sitzen, Und deshalb behutsam vorgehen«, sagte der Chef.
    »Und wie stellen Sie sich das vor - das behutsame Vorgehen?«
    Mr. High wies auf mich.
    »Agent. Cotton geht unter einem Vorwand an Bord der Cuba II, und Sie halten sich mit ein, zwei Polizeikuttem in der Nähe bereit. Auf ein entsprechendes Funksignal von Agent. Cotton greifen Sie dann ein. Das dürfte genügen.«
    Rodriguez rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
    »Das gefällt mir absolut nicht. Agent. Cotton allein gegen eine Verbrecherbande, auf hoher See und ohne Hilfe - das kann ich mir nicht vorstellen. Aber gut, ich vertraue Ihnen und stimme zu.«
    ***
    Der Hafen von Puerto Plana entsprach genau der Beschreibung, die Mr. High von ihm gegeben hatte, heiß, schmutzig und hässlich. Die kleine Stadt hatte Jahrhunderte lang ein unbeachtetes Dasein geführt, und der Hafen war nur für die Fischerei von Bedeutung, bis man anfing, die Bauxitvorkommen in der Nähe auszubeuten. Damals hatte man den Hafen für Schiffe bis zu dreitausend Tonnen ausgebaut, also keine große Sache, und wenn pro Woche drei Frachtdampfer Puerto Plana anliefen, war das viel. Passagierdampfer machten einen großen Bogen tun den Hafen.
    Ich stand am Heck der Cuba II und sah zu, wie die Schrauben das schmutzige Wasser aufwühlten. Langsam glitt die Mole mit dem niedrigen Leuchtturm vorbei. Die Stadt blieb hinter uns zurück, bis man sie infolge der Entfernung fast hätte hübsch nennen können.
    Ich war vor zwei Tagen in Mexiko City eingetroffen und hatte mit Rodriguez alle Einzelheiten unseres Vorgehens besprochen. Wichtig schien mir vor allem, dass der Kreis der Eingeweihten so klein wie möglich blieb. Demzufolge hatte der Kommandant des Polizeikutters, der in Tepican, sechs Meilen nördlich von Puerto Plana, ankerte, keine Ahnung, warum Rodriguez Bereitschaft angeordnet hatte.
    An Bord der Cuba II wusste niemand Bescheid mit Ausnahme des Kapitäns, und der hatte nur einen Hinweis bekommen, dass es von der Regierung erwünscht sei, wenn ich an Bord ginge -mehr nicht. Für die Mannschaft wär ich jemand, der dringend nach Brasilien reisen wollte, jemand, der es eilig hatte und gut bezahlte. Das kam öfters vor und erregte kein Aufsehen.
    Ich hatte mir in Mexiko City einen weißleinenen Tropenanzug und einen Sombrero gekauft und hoffte, so zu wirken wie jemand, der schon länger im Lande war. Da ich Spanisch einigermaßen beherrsche, schien mir das auch zu gelingen. An Gepäck brachte ich einen schmalen Handkoffer mit. Niemand sah dem Koffer an, dass er eine Spezialausrüstung enthielt, die vom FBI ausgewählt worden war.
    Die Kisten mit dem Gold waren schon am Tag vorher verladen worden - große, massive Holzkisten mit schweren Beschlägen, die unbeachtet von kreischenden Ladebäumen im Bauch des Schiffes versenkt wurden.
    Die Cuba II mit ihrem goldenen Bauch hatte jetzt die Hafeneinfahrt passiert, und vor uns dehnte sich strahlend blau der Golf von Mexiko. Ich drehte mich um und musterte die verrosteten Aufbauten des Schiffes. Eben kam der Skipper von der Brücke, ein großer dunkelhäutiger Mann. Er machte einen Bogen um den Matrosen, der kartoffelschälend vor der Kombüse saß, und kam auf mich zu.
    »Alles in Ordnung, Agent.
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